Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Schlagwort: Deutscher Krimi

Moneten, Mentorinnen und Mörderinnen – Krimi-Spezial in der „Federwelt“

FederweltMit einem großen Schwerpunkt zum Thema Kriminalliteratur überrascht die aktuelle Ausgabe der → „Federwelt“, die Zeitschrift für Autorinnen und Autoren. Auch wenn sich das Magazin vor allem an die schreibende Zunft wendet, ist auch für Krimileserinnen und -leser einiges in dem Heft zu finden. Es gibt ein aufschlussreiches Interview mit dem ZDF-Redakteur Alexander Ollig, der unter anderem die Krimiserie „Die Rosenheim-Cops“ betreut, und der sich standhaft weigert zu erklären, wieviel eine Autorin oder ein Autor für ein Drehbuch bezahlt bekommt. Für eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt ist das in meinen Augen eine Frechheit. Glücklicherweise hat die Redaktion nicht locker gelassen und nachgefragt. Wer also wissen will, wieviel man mit einem Drehbuch für diese Serie verdienen kann, der lese es in der „Federwelt“ nach.

Och, nö…

nicht schon wieder so ein völlig inhaltsleerer und dummer Text über Regionalkrimis und Donna Leon und Allgäu-Albernheiten und „Heimat ohne Tümelei“ und Barbara Krohn. → Das ist alles so furchtbar, da muss man mal ein paar Zitate raushauen:

Frank Göhre feiert 65. Geburtstag

Der in Hamburg lebende Autor Frank Göhre feiert heute seinen 65. Geburtstag. Geboren in Tetschen-Bodenbach, wuchs Göhre in Bochum auf und arbeitete als Buchhändler, Kunsthändler, Werbetexter und Bibliothekar in Köln, Essen, Bochum und Wattenscheid. Seit 1981 lebt und arbeitet der Krimi- und Drehbuchautor in Hamburg.

Platzpatrone: Und ewig schleichen die Erben

Neulich flatterten mir die aktuellen Veranstaltungshinweise des Hamburger Speicherstadtmuseum in den E-Mail-Korb. Darin werden unter anderem folgende Lesungen angepriesen:

Jenseits der literarischen Luftschlösser

Der grüne ChineseDagmar Scharsich: Der grüne Chinese

Nach und nach entdeckt die Kriminalliteratur ihrer Wurzeln, besinnt sich auf ihre Geschichte. Autorinnen und Autoren wie Christie, Doyle oder Poe tauchten schon immer in Krimis über Krimis auf, sei es durch direkte oder indirekte Werkzitate, sei es durch mehr oder weniger gelungene Anspielungen auf die realen Personen der Autorinnen und Autoren. Hardboiled und Noir erleben derzeit die x-te fröhliche Wiedergeburt, was man durchaus skeptisch sehen kann. Der deutsche Krimi, dessen Tradition längst noch noch nicht aufgearbeitet und erschlossen ist, hinkt wie so oft hinterher. Um so schöner ist es, dass sich jetzt eine Autorin der deutschen Groschenromane angenommen hat. Nicht als literaturwissenschaftliche Abhandlung, nicht als soziologische Studie über das Leseverhalten des Publikums – sondern als spannender Krimi im Krimi, der sich ganz nebenbei auch mit der Problematik von Dichtung und Wahrheit in der Kriminalliteratur beschäftigt. Die Rede ist von Dagmar Scharsich, die mit “Der grüne Chinese“ ihren dritten Krimi vorgelegt hat. Was als skurrile Geschichte einer jungen Antiquarin im heutigen Berlin beginnt, entwickelt sich bald zu einem fesselnden Verschwörungsthriller im Gewand eines angeblichen Tagebuchs – verfasst zur Zeit von Kaiser Wilhelm II. – und spielt hauptsächlich auch in Berlin.

Warte, warte nur ein Weilchen…

„An der Abstimmung (im Internet oder per Postkarte) für den RIPPER AWARD, der vom Festival 2008 erstmals ausgelobt wurde, beteiligten sich im Internet oder per Postkarte über 10.000 Menschen aus über 20 Ländern!“

mordamhellweg.de

Der schwachsinnigste Krimipreis mit dem geschmacklosesten Titel, den das Krimimarketing zurzeit zu bieten hat, geht ins furiose Finale. Welche Autorin, welcher Autor wird sich mit einem Preis schmücken dürfen, der nach einem Serienkiller benannt ist? Warte, warte nur ein Weilchen…

TagesSatz: Töten

„Seitdem weiß ich, was das Töten so inakzeptabel macht: Es zerstört das Leben der Angehörigen von Opfer und Täter.“

Christine Lehmann in ihrem Essay →Doch die Idylle trügt“

Sehr kluge und persönliche Betrachtungen einer klugen Autorin. Unbedingt lesen. Auch ihre Bücher.

Eintrag für den „Ripper-Award“

Die Ablehnung der Namensgebung und Namensbegründung beim sogenannten „Ripper Award“ durch → Bernd, den Autorinnen und Autoren beim → „Duftenden Doppelpunkt“, → Ulrich Noller und → mich hat nun auch ihren Niederschlag im → entsprechenden Wikipedia-Artikel gefunden. Ein fundierter und sachlicher Artikel – so soll das ja auch sein in der Wikipedia. Ob dadurch die Mauer des Schweigens bei den Verantwortlichen – man könnte es auch Ignoranz nennen – bröckelt, bezweifle ich aber. Schließlich geht es hier um viel Geld und „Prestige“.

Krimirezensionen für Blogs: Die Kunst des Lesens

In unserer kleinen Doku-Soap „Krimirezensionen für Blogs“ soll es heute um eine Beschäftigung gehen, die leider viel zu kurz kommt: Das Lesen.

„In Deutschland ist die Lust am Streit unterentwickelt“, behauptete Medienjournalist und Blogger Stefan Niggemeier unlängst im → „Spiegel“. „Es regiert die Liebe zum Kompromiss.“Und:„Die polemische und subjektive Art der Blogs passe (…) schlecht ins heimelige Bild“ – so wird Niggemeier zitiert. Noch schlimmer sieht es aus, wenn man auf den Zustand der Literaturkritik schaut – zumindest sieht Andreas Öhler das so in seiner sehr treffenden → Bestandsaufnahme über die Zunft der Kritiker. So stellt er fest:

Noch ein Hinweis

→ Da, noch ein Hinweis, dass es den geheimnisvollen Roman → „Menschenfreunde“ von unserer geschätzten Dreiheiligkeit →Dieter Paul Rudolph tatsächlich geben soll. Gefunden hat den Hinweis der fleissige →Alligator. Die Rezensentin Sylvia Staude lobt den Roman, sollte sich aber entscheiden, ob der gute Mann Rudolf oder Rudolph heißt. Zum Schluss fordert sie zum Kauf des Krimis auf. Dieser Aufforderung würde ich ja gerne folgen, aber…