Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Monat: April, 2008

KrimiWelt-Bestenliste für Mai 2008

kooppartner_krimiwelt_logo.jpgDiesmal hat sich recht wenig getan auf der aktuellen KrimiWelt-Bestenliste. Drei neue Kriminalromane sind in diese Büchercharts eingestiegen: Marek Krajewski mit seinem dritten Roman „Festung Breslau“ auf Rang 7, Matt Beynon Rees mit seinem Debüt „Der Verräter von Bethlehem“ auf Rang 8 und schließlich der gute Stuart MacBride, dessen dritter Roman „Der erste Tropfen Blut“ es immerhin auf Rang 10 geschafft hat. Bleibt die Frage, wie wichtig die KrimiWelt-Bestenliste eigentlich ist.

Auf meinen Streifzügen durch die Hamburger Buchhandlungen finde ich sie jedenfalls immer seltener ausgehangen. Noch schwieriger wird es, wenn man Bücher, die auf der Liste sind, auch gleich kaufen will. Weder der Buchhändler um die Ecke noch das große Buchkaufhaus hatten zum Beispiel „Verluste“ von Lawrence Block (Rang 4) oder „1983“ von David Peace (Rang 5) vorrätig. Zugegeben ein sehr subjektiver Eindruck – wobei ich mindestens einmal pro Woche durch unterschiedliche Läden gehe. Wie auch immer – es fällt auf, dass gerade die Bücher aus den kleinen Verlagen, die durch eine solche Liste unterstützt werden könnten, in vielen Buchhandlungen kaum ins Auge fallen.

Blut- und Busenliteratur

Ken Bruen und Jason Starr: Flop Auf den ersten Blick treffen zwei Welten aufeinander: Der Ire Ken Bruen, der unter anderem in seiner Serie um den Ex-Polizisten und Privatdetektiv Jack Taylor ein bitterböses Sittenbild des modernen Irlands zeichnet, und der in Brooklyn geborene Jason Starr, dessen düstere Geschichten neurotische Figuren im Moloch New York zeigen. […]

TagesSatz: Die verlorene Mitte

„Die Buchkultur wird bedroht von der unglaublichen Vielzahl überflüssiger Bücher, die sich gut verkaufen. (…) Es gibt gute Bücher, die geringe Verkaufszahlen haben. Darunter gibt es einige überflüssige Bücher. Aber was die Verkaufszahlen betrifft, ist die Mitte verloren gegangen. Ein Buch krebst so vor sich hin oder wird ein Bestseller, aber dazwischen gibt es nicht […]

Gangster im Glück

AbzockerLawrence Block: Abzocker

Einen Krimiautor wie Lawrence Block sollte man eigentlich nicht mehr vorstellen müssen. Der Vielschreiber aus New York, der in diesem Jahr 70 Jahre alt wird, hat über 50 Romane veröffentlicht, mehrere Krimiserien geschrieben und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Doch leider ist Block bei uns in Deutschland der große Durchbruch versagt geblieben. Ähnlich wie etwa bei seinem Kollegen Ed McBain mag die chaotische Veröffentlichung der Übersetzungen von Blocks Büchern ein Grund dafür sein, warum sein Werk heutzutage und hierzulande nur noch von einer kleinen Fan-Gemeinde gelesen und geliebt wird. Traurig, dass zur Zeit gerade mal zwei Romane von ihm auf Deutsch regulär im Buchhandel lieferbar sind. “Verluste“, ein Roman aus der Serie um den Privatdetektiv Matthew Scudder, ist vor einigen Wochen im kleine und feine Shayol-Verlag erschienen und eben “Abzocker“ – ein Frühwerk von Block. Der Roman, der 1961 unter dem Titel “Mona“ in der legendären Pulp-Reihe „Gold Medal“ erstmals erschien, wurde 2004 von den Herausgebern der US-amerikanischen Verlagsreihe “Hard Case Crime“ als erster Band ihrer Verlagsreihe ausgewählt, eine durchaus verdienstvolle und verdiente Ehre.

Jenseits der Harmonie-Heulbojen

Allan Guthrie: Abschied ohne Küsse Der Schotte Allan Guthrie ist so etwas wie das Wunderkind der englischen Krimiszene. Als sein erster Roman “Two-Way Split“ 2004 bei dem kleinen Verlag “Point Blank Press“ veröffentlicht wurde, arbeitete Allan Guthrie als Buchhändler in einer Filiale von “Waterstone’s “, einer britischen Buchhandelskette, in Edinburgh. Kein geringerer als Ian Rankin […]

Ausgeblendet

Dafür mag ich ihn wirklich sehr, den guten dpr. Manchmal hat er so etwas wunderbar Altmodisches in seinen Texten. Zum Beispiel heute – sein → kleiner Exkurs über Musik und die Analogien zur Kriminalliteratur. Für jemanden, der musikalisch vor allem in den in den 70er bis 80er Jahren geprägt wurde und seit den 90er Jahren […]

Die Katalyse der Wirklichkeit

Alfred Hellmann: Vor den Hymnen Nichts ist so wie es scheint. Für Alfred Hellmanns aktuellen Kriminalroman “Vor den Hymnen“ gilt dies im besonderen Maße. Schon die Eröffnungsszene des Buches ist eine eindringliche Illusion: Maskierte und bewaffnete Männer stehen vor dem Haus von Leonard Gantas im Berliner Stadtteil Grunewald und bereiten offenbar eine Erstürmung vor. Gantas, […]

Streifzug: Allan Guthrie zu „Savage Night“

So also kann man sinnvoll Werbung für sein neues Buch machen: Der schottische Autor → Allan Guthrie erzählt in einem kurzen Film etwas über sich, seine Anfänge als Autor, seine Liebe zur Hardboiled-Literatur, die Unterstützung durch Ian Rankin und eben zu seinem neuen Roman „Savage Night“. Natürlich ist es Werbung. Aber es ist interessante Werbung […]

Auf Streifzug: Der neue Blogger-Sport – Medien hacken

Sofern es stimmt, was heute bei netzpolitik.org zu lesen ist, könnte das der neue Lieblingssport der Blogger werden: Wie verarsche hacke ich eine TV-Redaktion? Das „Kommando Tito von Hardenberg“ hat es geschafft in der Sendung „Polylux“ einen Interviewpartner zum Thema „Alltagsdroge Speed“ einzuschleusen. Der dort gezeigte Interviewpartner „Tim“ soll eine Erfindung des „Kommandos“ sein. Bei […]

Vorübergehende Beunruhigung

Ein Beitrag zur diesjährigen “Criminale“ in Wien Es wird Frühling. Das merkt der geneigte Krimileser nicht nur am Berg Krimineuerscheinungen, die auf vollen Tischen in den Buchhandlungen um die Gunst buhlen oder daran, dass er erst eine Stunde später die Leselampe anschalten muss, weil es wieder länger hell bleibt. Er merkt es auch daran, dass […]