Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Schlagwort: Kriminalliteratur

Facebook-Gruppe Kriminalliteratur gegründet

Bevor ich das nun völlig vergesse: Hier noch der Hinweis, dass es seit einigen Tagen eine Facebook-Gruppe Kriminalliteratur gibt. Diskussionen, Informationen, Rezensionen, Gespräche über Kriminalliteratur und mehr sind dort willkommen. Die Gruppe steht jedem offen, um dort zu posten muss man sich allerdings kostenlos bei Facebook anmelden. Wir freuen uns über neu Mitglieder.

Neue Krimireihe: Quer Criminal

Tod durch ErinnernErfreuliches aus Berlin: Der → Querverlag hat das Verbrechen entdeckt und startet rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse mit einer eigenen Krimireihe: → Quer Criminal. In losen Abständen soll es Krimis von schwulen und lesbischen Autor/innen geben. Zum Auftakt erscheinen Romane von → Corinna Waffender und → Jan Stressenreuter .

Tony Hillerman gestorben

Im Alter von 83 Jahren ist der US-amerikanische Autor Tony Hillerman am vergangenen Sonntag in einem Krankenhaus in Albuquerque (USA, New Mexico) verstorben. Hillerman ist durch seine Kriminalromane mit Navajo-Cops Jim Chee und Joe Leaphorn auch bei uns in Deutschland bekannt geworden.

Von der Femme fatal zum Flittchen

True Crime Detective MagazineEric Godtland: True Crime Detective Magazines 1924 – 1969

Ob sensationslüsterne Nacherzählung möglichst blutiger Verbrechen in so genannten Crime-Dokus oder behäbige Öffentlichkeitsfahndung der Polizei a la “Aktenzeichen XY” – “wahre” Verbrechen sind im deutschen Fernsehen echte Hingucker. Gemeinsam sind diesen Sendungen ihre frühen Vorgänger. Die US-amerikanischen True Crime Detectives Magazine bedienten bereits in den 1920er Jahren die Sensationslust ihrer Leser. Selbst diese Magazine über “wahre” Verbrechen haben ihre Vorläufer, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Der Taschen-Verlag hat jetzt einen eindrucksvollen Bildband vorgelegt, in dem auf über 330 Seiten der Optik der True Crime Detective Magazines gehuldigt wird.

Wer war’s?

Es gibt einen Satz in Thomas Wörtches aktueller Glosse „Was hilft, viele Bücher zu verkaufen?“, der das akute Dilemma der deutschen Krimiwelt auf den Punkt bringt:

»Denn die hunderten von „neuen“ deutschen Autorinnen und Autoren aus dem Regionalsektor, die Retro-Manie, die Kombi-Manie (…) die ganze wahnsinnige Überproduktion funktioniert ja u.a. auch, weil die qualitativen Warnsysteme außer Kraft sind.«

Das ist ein sehr wahrer Satz. Bis dieser Satz im Text fällt, folgt man zunächst ausführlichen Erläuterungen über die Werbung und Ausrichtung von Texten ans nebulöse Zielpublikum, das ja leider oft nicht so will, wie es Verlage, Autoren und Kritiker gerne hätten. Nun wollen diese vielen Sätze eigentlich nur eines sagen: Werbung ist Werbung. Und sie tut das, was Werbung immer tut – potentielle Kunden, in diesem Fall Leser und Leserinnen, umwerben, zum Kauf des Produktes – hier der „Krimi“ – zu animieren. Der Erkenntnisgewinn hält sich bei diesen langen Ausführungen leider in Grenzen.

Presseschau: Alibis No. 27

Alibis Nummer 27Post aus dem fernen Kanada, über die ich mich immer wieder freue: Die aktuelle Ausgabe der Krimizeitschrift → „Alibis“ ist erschienen und liegt auf dem Schreibtisch. Wie immer liebevoll gestaltet, mit einem besonders hübschen Cover bei dieser 27. Ausgabe. Man schaue nur einmal auf den Mond, der da über der Stadt Québec scheint. Die feiert am 3. Juli ihren 400. Geburtstag und aus diesem Grund werfen die fleißigen „Alibis“-Redakteure einen Blick auf die Schattenseiten der Stadtgeschichte.

Nie wieder schlechte Krimiplots!

Wie plottet man eine richtig gute Krimigeschichte? Generationen von Autorinnen und Autoren sind schon an dieser Frage verzweifelt. Noch schlimmer: Sie haben nicht auf diese innere, verzweifelte Stimme gehört, sondern ihre wirren Gedanken zwischen zwei Buchumschläge gepresst. Klaglos ertrugen wir armen Krimileser dieses Geschreibsel, diese hanebüchende Logik, diese schwachbrüstigen Plots. Damit ist jetzt endgültig Schluss. Die Lösung für richtig gut geplottete Krimigeschichten – mit Opfer, Helden, Thema und Setting – findet sich im Internet.

Reise durch den amerikanischen Alptraum

John Williams: Into the Badlands : A Journey Through the American Dream

Literarische Reiseberichte sind ein aussterbendes Genre. Obwohl – oder vielleicht auch gerade weil – immer Menschen rund um den Erdball reisen, finden sich gut erzählte Berichte über Leute, Leben und Landschaften in fremden Ländern in Buchform immer seltener. Nicht nur deshalb stellt der 1991 erschienene Reisebericht „Into the Badlands – A Journey Through the American Dream“ des britischen Journalisten und Autors John Williams eine interessante Ausnahme dar. Auch die Verknüpfung von Reisebeschreibung und Interviews mit Kriminalautoren findet sich in der Literatur eher selten.

Urteil: „Tannöd“ ist kein Plagiat

Andrea Maria Schenkel by Ludger MenkeDie Zivilkammer des Landgerichts München I hat im Prozess um Plagiatsvorwürfe gegen die Autorin Andrea Maria Schenkel und ihren Roman „Tannöd“ heute das Urteil gesprochen. Danach ist der Krimi-Bestseller „Tannöd“ kein Plagiat. Die Klage des Sachbuchautors → Peter Leuschner wurde zurückgewiesen. Ihr Roman sei „trotz bestehender Parallelen“ zu dem Sachbuch „Der Mordfall Hinterkaifeck“ wegen seines eigenschöpferischen Gehalts als „urheberrechtlich unbedenklich“ anzusehen, heißt es in der noch nicht rechtskräftigen Entscheidung (Az.: 21 O 15192/07). Hintergrund beider Bücher ist ein bis heute nicht → aufgeklärter sechsfacher Mord auf einem Einödhof in Bayern im Jahre 1922.

Streifzug: Von hungrigen Detektiven und paradiesischen Krimis

Es erstaunt mich immer wieder, was einem so ins Blogger-Netz gehen kann, wenn man sich ein wenig umschaut. Zum Beispiel ein Blog über → Mysteries in Paradies. Dort macht man sich auch Gedanken über → deutsche Krimiautoren. „Soda versus Pop. GO!“ – was für ein Schlachtruf. So etwas fällt → hungernden Detektiven ein. Immer wieder […]