Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

KrimiWelt-Bestenliste und ARTE

Es ist eine – noch – hypothetische Frage: Was geschieht eigentlich mit der Beteiligung des Fernsehsenders ARTE an der KrimiWelt-Bestenliste, wenn das Wirklichkeit wird, was sich die deutschen Ministerpräsidenten so vorstellen: ARD und ZDF sollen ja bekanntlich nur noch → „sendungsbezogen“ im Internet berichten dürfen. Nun ist die KrimiWelt-Bestenliste zumindest für ARTE (der Sender wird auf deutscher Seite von den Landesrundfunkanstalten der ARD und dem ZDF betrieben) fast ausschließlich ein Element, dass im Internet stattfindet. Ist sie somit also als „nicht sendungsbezogen“ zu sehen? Die anderen Partner der KrimiWelt-Bestenliste stehen besser da: Die „Welt“ ist eine Zeitung und das „Nordwest Radio“ berichtet einmal im Monat über die Liste im Radioprogramm – hier wäre eine „sendungsbegleitende“ Funktion zu sehen. ARTE hingegen hat – zumindest habe ich das noch nicht entdecken können – keine Sendung im Programm, die sich fortlaufend mit der Bestenliste beschäftigt. Wird es also Zeit für „KrimiWelt-TV“?

KrimiWelt-Bestenliste für Juli 2008

kooppartner_krimiwelt_logo.jpgDas könnte einmal mehr Stoff für Diskussionen bieten: Auf der akutellen KrimiWelt-Bestenliste findet sich auf Rang 9 mit „Fettsack“ von Rex Miller ein Roman, den es 1991 bereits schon einmal in einer deutschen Übersetzung gab. Das Original „Slob“ erschien 1987. Nun hatte man sich eigentlich innerhalb der Jury geeinigt, keine Neuauflagen von „älteren“ Titel in die Liste aufzunehmen. Kurz nach dem Start der KrimiWelt-Bestenliste 2005 kam nämlich Unmut auf, als die – überarbeitete – Übersetzung eines älteren Modesty-Blaise-Romans von Peter O’Donnell auf der Liste erschien. Bei Millers „Fettsack“ handelt es sich allerdings um eine vollständige Neuübersetzung. Mag also sein, dass dies das – rein formale – Kriterium ist, ob es eine Neuauflage auf die Liste schaffen darf oder nicht. Schade, dass dies von Seiten der Jury nicht wesentlich offener kommuniziert wird.

Weitere Neueinsteiger auf der Liste sind „Portugiesische Eröffnung“ von Jenny Siler, „Dr. Siri und seine Toten“ von Colin Cotterill, „Schlaf nicht zu lange“ von John Harvey und „Die Vereinigung jiddischer Polizisten“ von Michael Chabon. Die gesamte Liste folgt hier.