From Russia with Love

vom Krimiblogger

Crime Time 43Russian Crime ist das Schwerpunktthema in der 43. Ausgabe der Crime Time. Ein hoch interessanter Artikel von George Tolstiakov, ein in Moskau lebender Journalist, der einst unter anderem für den verblichenen „Armchair Detective“ geschrieben hat, beschäftigt sich mit einer Reise ins reale und fiktive Russland-Noir. Trotz Zensur (übrigens auch ein Thema, das in dieser Ausgabe kurz behandelt wird) gibt Tolstiakov in Russland eine Buchreihe mit Noir-Titeln heraus, hauptsächlich wohl Übersetzungen aus dem Amerikanischen und Englischen (Romane von Barry Gifford, David Huggins, Edward Bunker und Jeremy Cameron sind bereits erschienen, Bücher von Ted Lewis, Charles Higson, James Ellroy, Dan Kavanagh, David Peace und Lawrence Block sollen folgen). Selbst in Putins Russland gibt es also eine gut gepflegte Noir-Reihe – nur hier bei uns… aber lassen wir das.

Jedenfalls ein guter Schwerpunkt, mit vier Artikeln vielleicht etwas dürftig. Neben dem Beitrag von George Tolstiakov finden sich noch Interviews mit Boris Akunin (den man in England offenbar erst jetzt entdeckt) und Andrej Kurkow. Sehr neugierig macht auch der vierte Artikel von Carla Banks, die in ihrem Beitrag „Minsk – interesting Times“ von einer Reise nach Weißrussland berichtet. Empfohlen wird damit auch ihr Roman „The Forest of Souls“.

Neben Russland nimmt Joe R. Lansdale einen weiteren – dunklen – Schwerpunkt ein. Ein Interview mit ihm und ein kurzes Porträt über ihn sind zu lesen. Weiterhin: Mike Ashley taucht in die Geschichte der Kriminalmagazine in England ein und klärt uns über das „London Mystery Magazine“ auf, zahlreiche, längere Reviews (zum Beispiel zu Laurie R. Kings „The Game“), Interviews (unter anderem mit Elizabeth George) sowie die Vorstellung einer neuen Reihe mit dem Titel „Crème de la Crime“, in der neue Krimitalente verlegt werden, runden die Ausgabe ab. Zum Schluß: The Verdict, Kurzbesprechungen von aktuellen Neuerscheinungen.