Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Kategorie: Aus dem Krimitagebuch

Ein mysteriöser Brief

Diesen mysteriösen Brief habe ich heute morgen mit der Post erhalten. Offenbar ist es der 65. von 66 geheimnisvollen Briefen, die in Zusammenhang mit → dieser Internetseite in Verbindung stehen. Lest selbst und rätselt mit!

Aus dem Krimitagebuch – 12

Dennis Lehane Im Aufruhr jener TageFrühling. Sonne. Wärme. Knospen. Hamburg wärmt. Nach viel zu langer Pause wieder mal ein Krimitagebuch-Eintrag.

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Dennis Lehane. Der große Amerika-Roman „Im Aufruhr jener Tage“. Sein „weißer Wal“. Der beginnt mit knapp 50 Seiten Baseballspiel-Beschreibung. Meine Güte, was ist das für ein komplizierter Sport. First Baseman, Second Base, Pitcher, Homerun. Sorry, aber die ersten 50 Seiten waren eine Qual – zumindest für jemanden, der gar keine Ahnung von Baseball hat. Erinnerte mich an ein Buch von Stephen Fry, – ich glaube, es war „Der Lügner“ – in dem über viele, lange Seiten ein Cricketspiel beschrieben wurde. Sport ist Mord. Auch für Bücher.

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Diese elendige E-Book-Diskussion. Lesenswertes → Interview mit Peter Hiess und Robert Draxler zum Start der Evoler-Books. Ich darf zitieren:

“Natürlich hat Papier Zukunft. Übereifrige Trendsetter werden bald sehen, wie spannend ein Thriller ist, wenn auf dem Klo plötzlich der Akku des eBook-Readers den Geist aufgibt, oder wenn am Strand des Ferienclubs die mediterrane Sonne aufs Display scheint. Auch wenn´s ein paar Idioten noch immer nicht glauben wollen: Trotz der lässigen Lifestyle-PR ist die Disponibilität dieser Geräte eingeschränkt.“

Andere sehen das ja bekanntlich anders und → hüpfen lässig auf den Hype mit auf und hoffen auf ganz viel Geld für ganz viele Autoren. Verlage und Buchhandlungen, die seit Jahrhunderten die Buchkultur gepflegt haben, könnten zwar dabei drauf gehen, aber wen interessiert das schon? Differenzierter und fundierter ist da der → Artikel beim „New Yorker“

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Geburtstagskind des Tages ist übrigens → Nancy Drew. Und wer nicht weiß, wer Nancy Drew ist, liest → hier schnell nach. Hopp, hopp, hopp.

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Schöne Veranstaltung gestern in der → „Stories!“-Buchhandlung. Elisabeth Rank hat darüber → gebloggt.

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Die Hanser-Verlage suchen den Kontakt mit ihren Lesern über → Facebook. Sehr klug, sehr richtig.

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Stapel der unbesprochenen Werke (unvollständig):

Pablo De Santis: Das Rätsel von Paris
James Ellroy: Blut will fließen
Rolf Redlin: Bullenbeißer
Guido Rohm: Blut ist ein Fluss
Ian Rankin: Ein reines Gewissen
Hallgrímur Helgason: Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen
Domingo Villar: Strand der Ertrunkenen
Michael Marano: Dawn Song
Christian Moerk: Darling Jim
Christian Dorph und Simon Pasternak: Der deutsche Freund
William Gay: Nächtliche Vorkommnisse
Krischan Koch: Flucht übers Watt
Petros Markaris: Die Kinderfrau
Catherine O’Flynn: Was mit Kate geschah
Michael Robotham: Dein Wille geschehe
Dan Simmons: Drood
Daniel Stashower: Sir Arthur Conan Doyle – Das Leben des Vaters von Sherlock Holmes

Kein Krimi
Elisabeth Rank: Und im Zweifel für dich selbst
Manfred Büttner und Christine Lehmann: Von Arsen bis Zielfahndung

Krimikultur

Unser Lieblingsblogger dpr → warnt – völlig zu Recht – vor dem neuen → Krimimagazin der Alligatorpapiere. Wie anständige, deutsche und österreichische Krimikultur funktioniert, zeigen die folgenden Beispiele, die mir beim morgendlichen Surfen auf den Bildschirm gekommen sind:

Springers Krimikoryphäe Hendrik Werner schreibt → einen Essay (→ hier auch im Hans-Dietrich-Genscher-Club-Remix) über scheußlich gelbe Pullover bei US-amerikanischen Krimischriftstellerdarsteller, die es mit schwedischen Aushilfskrimischriftstellerindarstellerin treiben.

Associated Press, die Fachagentur für Krimikritik, → veröffentlicht unter dem Titel „Literatur & Lesen – Vitrine Krimi Mädchenmörder aus Europa“ eine sogenannte Buchrezension, ohne den Titel des besprochenen Buches zu nennen. Und weil das so schön ist, kuscheln sich die Rezensentinnen in die → „Leseecke“, um sich dort gegenseitig noch mehr aufregende Krimineuerscheinungen zu zeigen. Hardcore-Lesben-Pornos sind Kinderfilme dagegen!

Im → „Soester Anzeiger“ muss ich lesen, dass Jörg Juretzka den Krimi „Rotzig & Rotzig“ schreibt. Wieso „schreibt“? Ich hab‘ das Buch doch schon im Regal stehen – oder sollte das ein unfertiges Exemplar sein? Völlig erschüttert hat mich dann dieses Geständnis: „Juretzka ist Krimiautor durch und durch, obwohl er gern in andere Genres gehen würde.“ Na, dann mal viel Glück, hoffentlich findet Herr Juretzka auch die Türen zu diesen merkwürdigen Genres.

Auch in Österreich ist man munter dabei: „Krimis zum Verschlingen“ ist ein appetitanregender Artikel über die Hobbybauchtänzerin und Hobbykrimischreiberin Lisa Lercher betitelt. Dort findet sich unter anderem folgende Weisheit: „Seit neun Jahren schreibt die 45-Jährige, die in der Abteilung für Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Familienministerium arbeitet und sich beim Bauchtanzen Energie holt, auch Kriminalromane. „Viele, die Fachliteratur schreiben, wollen einmal Belletristik schreiben. Krimis sind leicht, habe ich mir gedacht, man braucht einen Täter, Opfer und ein Motiv“, bringt es Lercher auf den Punkt.“

Frohe Ostern!

Baustellenbesuch

Baustellen finde ich eigentlich langweilig. Diese → hier aber ist sehr spannend. Robert Schekulin, geschätzer Krimibuchhändler aus Freiburg und Neuübersetzer von → Joseph Hansen, hebt seine Archiv-Schätze und baut nach und nach ein → „Krimi-ABC“ auf. Die Idee dahinter:

„Ein Autoren-Alphabet, mit Büchern und Autoren, die leider Geheimtipp geblieben sind und/oder vom deutschsprachigen Markt wieder verschwunden sind. Das heißt: Bücher / Autoren, zu denen man mit Google oder auf den üblichen Krimi-Websites (krimi-couch etc.) kaum etwas findet. „

Schön, dass er nicht beim Buchstaben A beginnt, sondern beim Buchstaben H. Da finden sich nämlich Autoren wie Hugo Hamilton, Steve Hamilton und „sein“ Joseph Hansen (bitte nach unten scrollen). → Schauen Sie mal vorbei.

Barry Forshaw über seine Stieg-Larsson-Biografie

Der britische Krimikritiker, Journalist und Herausgeber der Zeitschrift „Crime Time“ → Barry Forshaw veröffentlicht im April 2010 seine Biografie über den schwedischen Krimiautor Stieg Larsson. Forshaw, der erst kürzlich die Enzyklopädie „British Crime Writing“ herausgegeben hat, beschreibt in einem zweiteiligen Videobeitrag für „Beyond Books“ die Arbeit an seiner Biografie „The Man Who Left Too Soon: The Biography of Stieg Larsson“. Hier die Videos.


Barry Forshaw über „The Man Who Left Too Soon: The Biography of Stieg Larsson“ (Teil 1)

Barry Forshaw über „The Man Who Left Too Soon: The Biography of Stieg Larsson“ (Teil 2)

Blogtipp: mord & totschlag

Es ist ein Blog! Krimiautor Ullrich Wegerich („Berliner Blut“, „Berliner Macht“) ist unter die Blogger gegangen. Unter www.ullrichwegerich.de gibt es jetzt Neuigkeiten, Rezensionen und Links zum Thema Krimi. Reinklicken.

Blogschau: Krisenzeit & Sonnenschein

Zum Start in die neue Woche ein Blogtipp: → „Krisenzeit und Sonnenschein. Blog für eine neue Realität.“ nennt sich das elektronische Tagebuch, das schon seit 2006 gibt und das hiermit ausdrücklich zur Lektüre empfohlen wird. Aktuell zum Beispiel die → Rezension zu Angelos Petrallas Roman „Nazi Paradise“. Gutes Lesen.

Lese wild und unersättlich

Im vergangenen Jahr sorgte → Marvin Kleinemeier mit seinem Blogprojekt → zwei666.de für aufregende Lesestunden. Gemeinsam wurde der Roman „2666“ des chilenischen Autors Roberto Bolaño gelesen und die Lektüreerfahrungen wurden im Blog ausgetauscht. Nun startet in wenigen Tagen eine Fortsetzung: Unter → www.wilde-leser.de wird ab dem 11. Januar 2010 die gemeinsame Lektüre von Roberto Bolaños Roman „Die wilden Detektive“ aufgenommen. Wie schon bei „2666“ eine schöne Idee, eine gelungene Umsetzung und ein spannendes Projekt, das zeigt, weshalb Lesen nicht immer eine einsame Beschäftigung sein muss. Lesen Sie also wild und unersättlich.

Ein Suchender unserer Zeit

Es ist fast ein Hinweis in eigener Sache. Heute morgen kamen die Belegexemplare der Taschenbuchausgabe von „Mo – Der Lebensroman des Friedrich Glauser“, bei mir an. Der biografische Roman stammt von dem Hamburger Autor Frank Göhre. Das Buch erschien Anfang 2008 als gebundene Ausgabe bei Pendragon Verlag, jetzt liegt also die Taschenbuchausgabe aus dem Unionsverlag vor.

Von Netzwerken, Blutsaugern und alten Schiffen

Manchmal ist Twitter halt doch zu kurz. Also jetzt in etwas längerer Form die Meldungen aus der kuriosen Welt des Krimis und seiner Kumpanen.

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In ihrem neuen Buch „Fever of the Bone“ spielt ein soziales Netzwerk im Internet eine wichtige Rolle. Als Marketingmassnahme für den Roman haben Val McDermid und ihr Verlag nun ein eigenes Netzwerk eingerichtet. Dort sollen sich McDermid-Fans austauschen können. Unter Umständen können sie aber auch auf den Mörder treffen – schließlich sind auch alle Opfer, die in dem Roman auftauchen, dort als Profil hinterlegt. Mehr dazu gibt es unter → rigmarole.ning.com.