Angst vor der Wirklichkeit
vom Krimiblogger
Via → Lesefieber
In einem → längeren Essay beleuchtet Bernd Wagner in der Zeit die Angst der deutschen Literaturkritik vor der Wirklichkeit. Eine von Wagners Schlussfolgerungen: Der Dichter darf alles sein, nur nicht Mensch unter Menschen. Auf jeden Fall ein lesenswerter Essay, gerade auch im Hinblick auf die eben schon erwähnte → Schule der Rezensenten.
Kommentare
Hallo Ludger,
da warst du einen Tick schneller als ich, was den Hinweis auf den ZEIT-Essay betrifft! Hervorheben sollte man vor allem, was Wagner über die Rezeption von Edgar Hilsenrath sagt. Traurig, aber wahr. Hilsenrath hat übrigens mit „Der Nazi und der Friseur“ durchaus auch etwas Krimiähnliches geschrieben. Überaus lesenswert!
bye
dpr
Hallo dpr,
vielen Dank für den Hinweis auf Edgar Hilsenrath. Mir kam bei der Überschrift und auch während der Lektüre des Essays vor allem die Diskussion um „realitätstüchtige“ Bücher in den Sinn und dass diese offenbar sowohl bei der Kritik wie auch bei Leser/innen eher schlechtere Karten haben.
Viele Grüße
Ludger
Hallo Ludger,
das mit der „Realitätstüchtigkeit“ sehe ich ähnlich. Es ging immer um eine „poetisierte Wirklichkeit“, die man bei Hilsenrath so nicht findet. Ich weiß nicht, ob du „Nacht“ oder „Der Nazi und der Friseur“ kennst, aber das Ganze ist so „real“, dass es sich kaum für Magister- oder Doktorarbeiten geeignet hat. Bei Grass und Konsorten konnte man hingegen in Literaturtheorie schwelgen, dass es nur so eine Pracht war.
bye
dpr