KrimiWelt-Bestenliste für April 2009

vom Krimiblogger

kooppartner_krimiwelt_logo.jpgLeider mit einigen Tagen Verspätung und um die Chronistenpflicht zu erfüllen reiche ich hier jetzt noch die KrimiWelt-Bestenliste für den April nach. Man mag sich ja verwundert die Augen reiben, aber alle drei Neueinsteiger sind deutschsprachige Autoren beziehungsweise eine Autorin. Ist der deutsche Krimi (mal wieder) im Aufwind?

Nun ja, das kann man alles relativ sehen. Jörg Juretzkas aktueller Roman „Alles total groovy hier“ sei „Noir unter brachialer Sonne“. Nee, Juretzka tut das, was er schon seit Jahren tut und das tut er ganz gut. Mehr nicht. Bei Oliver Bottini, der mit seinem vierten Roman „Jäger der Nacht“ vertreten ist, verhält es sich ähnlich – nur, dass es nicht so lustig zu geht wie bei seinem Kollegen aus dem Ruhrgebiet. Und Uta-Maria Heim überrascht mit ihrem „Wespennest“ nicht wirklich, sondern die Autorin führt fort, was sie vor 18 Jahren begonnen hat. Das alles ist in Ordnung, Anlass zur Euphorie bietet die aktuelle Liste allerdings nicht. Die sieht so aus:

Keiner rennt für immer1. Richard Stark: Keiner rennt für immer (Vormonat Rang 1)
Massachusetts: Parker tötet einen Spitzel, das ist der Anfang. Beim Versuch, das Geld einer Bank zu rauben, verheddern sich Parker und Kumpel in den Ambitionen der beteiligten Amateure. So wird man nicht reich. Zum Schluss sind hunderttausend Dollar auf seinen Kopf gesetzt. Doch Parker kann man nicht schlagen.

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Im Winter der Löwen2. Jan Costin Wagner: Im Winter des Löwen (Vormonat Rang 2)
Turku/Helsinki: Über den Tod scherzt man nicht. Wer das tut, ist schnell tot. Ein Gerichtsmediziner, ein Puppenbauer, ein Fernsehmoderator – niedergestochen. Wenn der Himmel einstürzt, treiben die Überlebenden aus der Welt. Kimmo Joentaa kennt sich dort aus und ermittelt zum dritten Mal im Trauerreich.

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Alles total groovy hier3. Jan Costin Wagner: Im Winter des Löwen (Neu!)
Irgendwo in Andalusien: Die Ruhrpott-Biker Kristof und Scuzzi suchen 180.000 Euro und ihren Kumpel Schisser. Am Südrand Europas landen sie bei Hippies, in Haschschwaden, Esoteriksäusel und Pillendunst. Und enden beinahe im Meer unter schwimmenden Leichen. Komisch, bös: Noir unter brachialer Sonne.

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Kap der Finsternis4. Roger Smith: Kap der Finsternis (Vormonat Rang 7)
Kapstadt: Überfall, Entführung, Erpressung, Mord. Immer rasender dreht sich das Karussell der Gewalt. Die Welt fliegt ihnen um die Ohren: dem Ex-Knacki und Nachtwächter, dem flüchtigen Ami und seiner Familie, dem frömmelnden Killerbullen. Harte Schnitte. Scharfer Blick auf Südafrikas Metropole des Verbrechens.

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Eishaus5. John Farrow: Eishauch (Vormonat Rang 5)
Montreal: Der Informant hängt am Fleischerhaken. Die Studentin gelangt ins Machtzentrum der Hells Angels. Emile Cinq-Mars ermittelt fast auf sich gestellt. Wer ist korrupt? Wer übernimmt die Macht? Wer manipuliert ihn? Bombenterror, Folter, Supermachtspielchen. Montreal als Tatort neu entdeckt. Überwältigend gut.

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Jäger in der Nacht6. Oliver Bottini: Jäger in der Nacht (Neu!)
Freiburg/Oberrimsingen: Eine Scheune, eine zerschlagene Frau, ein neugieriger, wütender Junge. Ein prügelnder Vater, ein anderer, dessen Tochter verschwand. Männer, denen das Schlagen Spaß bringt. Deutschland 2005. Ein Karussell der Gewalt. Louise Boní zweifelt an den Kollegen: Einer ist Menschenjäger.

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Nebenan ein Mädchenl7. Stefan Kiesbye: Nebenan ein Mädchen (Vormonat Rang 3)
Wedersen, Niedersachsen: „Sollten sie jemals die Leiche finden, wird es zu spät für Fingerabdrücke sein. Wahrscheinlich wird sie ungestört ruhen, während wir anderen erwachsen werden.“ So endet der letzte Sommer einer Jungenbande. Phänomenales Debüt, starker Text.

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Bis dein Zorn sich legt8. Åsa Larsson: Bis dein Zorn sich legt (Vormonat Rang 4)
Kiruna, Lappland: „Ich erinnere mich, wie wir gestorben sind“. Wilma, 17, wurde beim Tauchen ertränkt. Und sitzt bei Staatsanwältin Martinsson am Bett. Ihren toten Freund soll sie finden, das Geheimnis des Flugzeugs am Seegrund klären. Geister, Kriegsschuld, Männerschwäche, starke Frauen. Larssons Norden – einmalig.

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Sorry9. Zoran Drvenkar: Sorry (Vormonat Rang 9)
Berlin: Frauke, Wolf, Kris und Tamara, Ende 20, Generation der Unentschiedenen, landen den Coup: eine Agentur für Entschuldigungen. Doch dann sollen sie die Opfer im Namen des Mörders um Verzeihung bitten. Entsetzenstrocken bis zum Ende: Schuld ist untilgbar. Ein Buch, das nicht loslässt.

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Wespennest10. Uta-Maria Heim: Wespennest (Neu!)
Stuttgart/Schorndorf/Mariabronn/Havanna/Baden-Baden: Ossi Oswald, Ex-Kriminaler, Ex-Spitzel liegt erschossen am RAF-Grab. Das Ländle: Alte Kommunisten, pietistische Kampfbünde, wiedergeborene Katzen, kurz geratene Chefredakteure. 2008 treiben alte Fälle auf. Sprachzauber und Handlungswirr: Heim kann’s.

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Nicht mehr dabei in diesem Monat sind:
Tom Rob Smith: Kolyma (Vormonat Rang 6)
Christine Lehmann: Nachtkrater (Vormonat Rang 8)
Philip Kerr: Das letzte Experiment (Vormonat Rang 9)

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