Eine postmoderne Verwirrung

Das letzte BuchZoran Živković: Das letzte Buch

Das Lesen von Romanen ist eine verdammt gefährliche Tätigkeit. Mal schweben die Figuren des Romans in Lebensgefahr und sind abhängig von der Geschicklichkeit des Lesers, wie etwa in Giwi Margwelaschwilis letztem Roman „Officer Pembry“. Mal ist es der Autor, der von seinen Figuren an den Abgrund des Todes geführt wird, wie im jüngsten Kriminalroman “Und dann gab’s keinen mehr” des Briten Gilbert Adair, der auf wunderbar versponnene Weise die Hassliebe zwischen Autor und Figur thematisiert. Dritter in diesem – sehr lockeren – postmodernen Bunde ist der Serbe Zoran Živković, der hierzulande ein ähnliches Geheimtipp-Schicksal führt wie die beiden anderen Autoren. “Das letzte Buch” ist sein kurzer Roman betitelt, der in diesem Herbst in deutscher Übersetzung erschienen ist und in dem es um die tödliche Macht des Lesens geht.