Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Abendgebet

via →Literaturwelt. Das Blog.

Überall werden ja händeringend begnadete Krimischreiber gesucht. So, als ob es einen Notstand gäbe. Kärnten zum Beispiel braucht dringend noch ein paar Krimischreiber: Da veranstaltet – ja wer eigentlich? Ein Verlag? Eine Internetfirma? Naja, jedenfalls gibbet da jetzt so einen „Kärntner Krimipreis 2006“. Dafür werden unveröffentlichte Kurzkrimis zum Thema „Tatort Internet“ gesucht. Richtig innovativ und modern, hätte man den Kärntnern ja auch nicht zugetraut. Nicht, dass es schon ungefähr zwanzig Romane und fünfzig Erzählungen zum Thema gegeben hätte und die auch schon niemanden interessiert haben. Nein, jetzt wird mal so richtig was Zackiges und vor allem Kurzes gesucht, mehr als 20.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen), dürfen es nämlich nicht sein. Also, schicken Sie Ihren „Internet-Krimi“ jetzt aber mal ganz schnell dahin. Nur denken Sie daran: „Ob eine Mordwaffe in einem Internet-Auktionshaus versteigert wird, ein Computervirus mit Todesfolgen ausbricht oder ein Hacker ein ganz besonderes Geheimnis entdeckt – die Wahl liegt bei Ihnen.“

Wieso schreiben eigentlich Menschen, die eindeutig keine Ahnung von Kriminalliteratur haben – sonst würden sie im Internet nicht solch‘ dämliche Texte hinterlassen – einen Krimipreis aus? Wer, bitte, braucht Krimikurzgeschichten zum Thema Mord im/durch/wegen (das/des) Internet(s), die dann als Anthologie zusammengeschustert werden um nach einem halben Jahr auf dem Ramschtisch begrabbelt zu werden? Kriminalliteratur braucht keine Themenvorgabe. Kriminalliteratur hat nur ein Thema: Kriminalität. Ob die nun im Internet, auf einer Kärntner Berghütte oder bei Jörg Haider im Büro stattfindet, ist sekundär. Da sitzen dann hoffnungsvolle Hobbyautoren, wälzen ihr Gehirnschmalz von der einen in die andere Ecke und grübeln über die perversesten Methoden nach, wie man jemanden durchs Internet um die Ecke bringt. Dabei wissen wir doch spätestens seit dieser Geschichte, wie man es macht.

Ach Herr, schmeiß Hirn vom Himmel – und bitte nicht nur über Kärnten.

Lesereisen

Der Unionsverlag schickt in diesem Frühjahr gleich drei seiner Krimiautor/innen auf Lesereise: Lena Blaudez, die im letzten Jahr mit ihrem Krimidebüt „Spiegelreflex“ überraschte und deren Nachfolgeband „Farbfilter“ demnächst erscheint, Garry Disher, der sein aktuellen Roman „Flugrausch“ vorstellen wird und Leonardo Padura, der mit zwei seiner Romane aus dem „Havanna-Quartett“ im letzten Jahr auf der „KrimiWelt-Bestenliste“ vertreten war. Die Termine:
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Axels Tops & Flops

Der geschätzte Axel Bußmer stellt in seiner Kolumne Spurensuche seine Tops & Flops in Buch und Film vor. Und den Verlag des Jahres: HardCaseCrime. Allein diese hübschen Pulp-Cover… Recht hat er, der gute Axel.

Thrilling Blog

Die schöne und informative Krimiseite Thrilling Detective hat jetzt auch ein Blog. Geschrieben wird es von Kevin Burton Smith, dem „Web Guy“, der eben auch Thrilling Detective ins Netz stellt.

Aus dem Nähkästchen

Der Krimimann berichtet von seinem Leben im Syndikat. Soll lustig sein, jedenfalls von außen.
Update: Angst vor der eigenen Courage? Weiß ich nicht, jedenfalls sind zur Zeit alle Einträge im Blog des Krimimanns gelöscht. Dafür heißt das Blog jetzt nicht mehr „Kriminelles“ sondern „Krimiblog“. Fallen Sie bloß nicht auf die Fälschung rein – dies hier ist das Original.

Es wird gebloggt…

… nicht nur hier, sondern jetzt auch auf der Krimi-Couch. „Neues aus dem Genre“ verspricht Lars und grübelt darüber nach, welche Bücher für den „Glauser“ nominiert werden und verweist auch auf die Liste mit den eingereichten Romanen. Sechs mögliche Kandidaten stellt er auch vor.

Welcome to the Pleasure Dome, lieber Lars! Nur meinen Namen, denn darfst Du gerne richtig schreiben – mit Wolfgang Menge bin ich nicht verwandt 😉

Bloggende Krimiautoren

Noch ist sie recht klein, die Liste mit bloggenden Krimiautorinnen und -autoren. Aber vielleicht wächst sie ja noch an.

Was mir beim Surfen auffiel:

Die Qualitätsunterschiede bei den Homepages deutschsprachiger Krimiautor/innen schwankt doch sehr. Manche Seiten sind sehr professionell gestaltet, andere sind einfach nur grottenschlecht. Manche hosten ihre Seiten sogar noch bei kostenlosen Anbietern, was dazu führt, dass man als Besucher mit Werbung zu geballert wird. Nicht schön.

Bei den internationalen Krimiautor/innen war die Gestaltung, mit ein paar Ausnahmen, wesentlich besser und professioneller. Dafür waren allerdings auch viele Seiten ohne persönliche Note und glichen sich stark.Wenn es um Kontakt mit den Leser/innen geht, setzen viele der internationalen Autor/innen auf Foren oder Boards. Allerdings herrschte in den meisten Foren eher tote Hose. Bei der Seite eines Autors lief fünf(!) Minuten ein dusseliger Flash-Film ab und keine Möglichkeit, das furchtbare Intro zu überspringen. So etwas nervt!

Ansonsten: Ergänzungen werden gerne genommen, die Liste wird ausgebaut.

Harold Q. Masur gestorben

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Erst jetzt ist bekannt geworden, dass der US-amerikanische Krimiautor Harold Q. Masur bereits am 16. September 2005 verstorben ist. Hal Masur schrieb unter anderem die Scott-Jordan-Reihe, die zum Teil auch bei uns in den 50er, 60er und 70er Jahren in deutscher Übersetzung erschienen ist.

Masur wurde 1909 in New York geboren und arbeitete nach seinem Universitätsabschluss zunächst als Rechtsanwalt. Mitte der 1940er Jahre veröffentlichte er den Auftakt zu seiner Scott-Jordan-Reihe „Bury me deep“ (1947, deutsche Übersetzung: Scott und die Blondine, 1957). Daneben war Masur auch als Ghost-Writer für die Alfred-Hitchcock-Anthologien tätig und unterrichtete Krimischreiben an der New Yorker Universität. Er war Mitglied der „Mystery Writers of America“ (MWA) und 1973 Präsident dieser Autorenvereinigung. Masur starb im Alter von 96 Jahren in Boca Raton, Florida.

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Nachrichten eines Globetrotters

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Der Verweis auf das Autorenblog von Christopher G. Moore (u.a. „Haus der Geister“, „Stunde null in Phnom Penh“, „Nana Plaza“) weist mich mal wieder auf eine der großen Lücken in diesem Blog hin: Eine Liste mit Blogs von Krimiautoren und -autorinnen. Wie auch immer, jedenfalls ist das Blog von Mr. Moore sehr interessant. Wer zum Beispiel hautnahe Einblicke in die Verlagswelt Thailands bekommen möchte, kann dies bei Moore nachlesen. Außerdem dürfen wir wohl bald eine TV-Dokumentation über Moore und seinen Vincent Calvino erwarten, jedenfalls berichtet der Autor vom Besuch eines deutschen Fernsehteams bei ihm.

Das Volk hat gesprochen

… und den Krimi-Blitz 2005 an Peter James für seinen Roman „Stirb ewig“ vergeben. Die Krimi-Couch berichtet, dass 1.000 Leserinnen und Leser ihre Stimme bei der jährlichen Abstimmung abgegeben und den Briten auf Platz 1 gewählt haben, gefolgt von Ian Rankin („So soll er sterben“) und Val McDermid („Tödliche Worte“). Mehr dazu bei der Krimi-Couch.