Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Mut und Humor gegen das Vergessen

Elisabeth Herrmann: Das Kindermädchen – „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.“ Diese oft zitierte Aussage von Hanns Joachim Friedrichs soll Journalisten zur Neutralität verpflichten. Doch wie sieht es mit Autorinnen und Autoren von Kriminalliteratur aus? Dürfen sie sich mit einer Sache „gemein“ machen, wenn sie allgemein für „gut“ befunden wird? Wo liegen die Grenzen zwischen Nichteinmischung und persönlicher Beteiligung? Elisabeth Herrmann ist Fernsehjournalistin und arbeitet für den RBB. Nun ist ihr zweiter Roman „Das Kindermädchen“ erschienen (zugleich ihr erster Krimi), in dem sie einen bedrückenden Aspekt deutscher Gegenwart und Vergangenheit behandelt. Es geht um die beschämende Verleugnung der Existenz von Zwangsarbeiterinnen in deutschen Familien im Dritten Reich.

Sprachlosigkeit statt Streitlust

Eine → merkwürdige Utopie hat der gute dpr heute ins → Blog gestellt. „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“, möchte ich da rufen. Das liegt unter anderem daran, dass ich auf der Seite der Leserinnen und Leser, zu denen ich mich auch zähle, nur sehr wenig Diskussions- oder Kommunikationsbedarf sehe. Da […]