Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Schämen

Ein Krankenhaus irgendwo im Hochsauerland, Herbst 1986. Meine Zivi-Zeit. Innere Station Männer. Krebskranke, Alkoholiker, hochgradig Schwerstbehinderte, alte Menschen, abgeschoben zum Sterben – oder weil die Familie gerade mal auf Urlaub musste. Ärzte haben das mitgemacht. Elend, wenig Hoffnung. Ganz anders auf der Chirugie-Station: Da gab es viele junge Patienten, viele mit einem Knochenbruch, ein harmloser Blinddarm. So etwas. Ein paar Tage, manchmal ein paar Wochen – und schon ging es ihnen wieder besser. Hoffnung. Leben.

Platzpatrone: Und ewig schleichen die Erben

Neulich flatterten mir die aktuellen Veranstaltungshinweise des Hamburger Speicherstadtmuseum in den E-Mail-Korb. Darin werden unter anderem folgende Lesungen angepriesen:

Diskussionskultur

Die Zeiten werden härter, der Wind wird rauer. Besonders kräftiger weht er derzeit durch die deutsche Krimiblog- und Krimikritik-„Szene“. Beliebt in diesen stürmischen Zeiten: Leser beschimpfen und Kollegen herunter putzen. Was mancher vielleicht als „Diskussionskultur“ sieht, löst bei mir eher Erschrecken aus. Der Ton, der da mittlerweile angeschlagen wird, schwankt zwischen Aggressivität und Beleidigung.

So erstaunt es mich schon, dass Dieter Paul Rudolph, bekannt auch unter seinem Kürzel dpr, immer wieder auf die Leser eindrischt. Seit vergangenem Samstag können wir etwa beim → “Titel-Magazin“ folgende Feststellung lesen:

“Der Patient, der da seinen Verstand aushaucht und auf gröbste Wiederherstellung hofft, ist der Leser.“