Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Monat: Januar, 2009

Edgar Allan Poe: The Mystery of Marie Roget

A Sequel to „The Murders In The Rue Morgue“

Es giebt eine Reihe idealischer Begebenheiten, die der Wirklichkeit parallel lauft. Selten fallen sie zusammen. Menschen und zufalle modificiren gewohulich [[gewöhnlich]] die idealische Begebenheit, so dass sie unvollkommen erscheint, und ihre Folgen gleichfalls unvollkommen sind. So bei der Reformation; statt des Protestantismus kam das Lutherthum hervor.

There are ideal series of events which run parallel with the real ones. They rarely coincide. Men and circumstances generally modify the ideal train of events, so that it seems imperfect, and its consequences are equally imperfect. Thus with the Reformation; instead of Protestantism came Lutheranism. — Novalis.† Moral [[Moralische]] Ansichten.

Edgar Allan Poe: The Murders in the Rue Morgue

It is not improbable that a few farther steps in phrenological science will lead to a belief in the existence, if not to the actual discovery and location of an organ of analysis. If this power (which may be described, although not defined, as the capacity for resolving thought into its elements) be not, in fact, an essential portion of what late philosophers term ideality, then there are indeed many good reasons for supposing it a primitive faculty. That it may be a constituent of ideality is here suggested in opposition to the vulgar dictum (founded, however, upon the assumptions of grave authority,) that the calculating and discriminating powers (causality and comparison) are at variance with the imaginative — that the three, in short, can hardly coexist. But, although thus opposed to received opinion, the idea will not appear ill-founded when we observe that the processes of invention or creation are strictly akin with the processes of resolution — the former being nearly, if not absolutely, the latter conversed.

Edgar Allan Poe: The Philosophy of Composition

Charles Dickens, in a note now lying before me, alluding to an examination I once made of the mechanism of „Barnaby Rudge,“ says — „By the way, are you aware that Godwin wrote his ‚Caleb Williams‘ backwards? He first involved his hero in a web of difficulties, forming the second volume, and then, for the first, cast about him for some mode of accounting for what had been done.“

Edgar Allan Poe: The Raven

Once upon a midnight dreary, while I pondered, weak and weary,
Over many a quaint and curious volume of forgotten lore,
While I nodded, nearly napping, suddenly there came a tapping,
As of some one gently rapping, rapping at my chamber door.
“ ‚Tis some visiter,“ I muttered, „tapping at my chamber door —
Only this, and nothing more.“

Deutscher Krimi Preis 2009

Er ist so wunderbar anachronistisch und verstaubt, der Deutsche Krimi Preis. Nicht, weil sein Abkürzung DKP uns an alte Kommunisten erinnert, nein, er kommt so herrlich unaufgeregt und zeitfern daher. „Der Deutsche Krimi Preis ist nicht dotiert. Eine öffentliche Preis-Verleihung findet in diesem Jahr nicht statt. Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihre Leser, Hörer und Zuschauer mit den Preisträgern bekannt machen.“ heißt es da in der Pressemitteilung. Daran könnten sich all diese hektischen und hysterischen Marketing-Fuzzies und Krimi-Event-Manager mal ein Beispiel nehmen. Wer braucht schon einen Preis, der mit 11.111 Euro dotiert ist und der demnächst mit viel Tamtam in der beliebten und bekannten Literaturmetropole Unna vergeben wird? Oder jenes Gemauschel, dass schon seit Jahren den Namen von Friedrich Glauser in den Dreck zieht. Nein, so ist es doch viel ruhiger und bescheidener. Passt auch besser zur deutschen Krimikultur.

John Mortimer gestorben

Der britische Schriftsteller John Mortimer ist am 16. Januar 2009 im Alter von 85 Jahren gestorben. Bekannt wurde der Autor vor allem durch seine Roman-Reihe mit dem Anwalt Horace Rumpole. Mortimer hatte selbst als Anwalt gearbeitet. Nachdem Mortimer in den 40er Jahren zunächst als Anwalt gearbeitet hatte, schrieb er später auch Romane und Drehbücher für Radio-Hörspiele und für das Fernsehen. Er verknüpfte seine Karrieren als Autor und Rechtsanwalt über mehrere Jahrzehnte. 1998 wurde Sir John zum Ritter ernannt. Das erste Buch aus der Rumpole-Reihe („Rumpole of the Bailey“) erschien 1978.

Nominees für die Edgar Allan Poe Awards 2009

EdgarDie Saison der Nominierungen, Preisverleihungen und Auszeichnungen ist eröffnet. Wie jedes Jahr machen die „Edgars“, die Nominierungen für den Edgar Allan Poe Awards 2009, den Anfang. Vergeben werden die Preise von den Mystery Writers of America (MWA). Die Gewinner werden am 30. April 2009 bei einer Gala in New York geehrt. Hier folgt eine lange und bebilderte Liste, die zudem mit vielen Links und Kurzinfos zu den Büchern versehen ist. Neben Romanen und Kurzgeschichten werden bei den „Edgars“ auch Drehbücher für Spielfilme und TV-Serien ausgezeichnet.

The happiest day- the happiest hour

Vor dem Wochenende eine zwei kurze Hinweise:

1. Am kommenden Montag jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag des Dichters Edgar Allan Poe. Schon seit einiger Zeit weißt das Krimiblog auf dieses Jubiläum hin. Am Montag wird der Meister hier dann selbst zu Wort kommen – bei einem „Happy Day“. Zu jeder vollen Stunde wird es einen Text – ein Gedicht, eine Kurzgeschichte, ein Essay – von Edgar Allan Poe geben. Klassiker wie „The Raven“ werden ebenso dabei sein wie eher unbekanntere Aufsätze.

Poe TV: Tim Burton – Vincent

Poe goes Pop – Teil 1: Der 1982 enstandene Kurzfilm „Vincent“ brachte für den damals noch recht unbekannten Tim Burton einen ersten Achtungserfolg. Schon hier zeigt sich Burtons Liebe zu schrägen Details und verspieltem Horror. Der Text des Films stammt ebenfalls von Burton und kann hier nachgelesen werden. Und bevor Ihr jetzt den Film schaut nur noch das schöne Zitat:

»His thoughts aren’t only of ghoulish crime
He likes to paint and read to pass some of the time
While other kids read books like „Go Jane Go“
Vincent’s favorite author is Edgar Allen Poe.«

Andrew Taylor gewinnt den CWA Cartier Diamond Dagger 2009

Andrew Taylor. Photo by Ludger Menke
Der britische Schriftsteller Andrew Taylor erhält den diesjährigen Cartier Diamond Dagger der Crime Writers‘ Association (CWA). Die Vereinigung von Kriminalschriftstellerinnen und Kriminalschriftstellern zeichnet mit diesem Preis Autorinnen und Autoren aus, die nachhaltige und ausgzeichnete Leistungen in der Kriminalliteratur geschaffen haben.