Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Monat: Oktober, 2009

Spröde TV: Die Kupferdiebe

„Fernsehen, Fernsehen, weil die Leute das so gern sehen…“ – Ja, ist klar, nee? Heute mit einer neuen Folge aus dem derzeit spannensten Hamburger Stadtteil – dem Gängeviertel. Dort kämpft eine kleine Gruppe Kreativer gegen Glaspaläste und Kommerz. Florian war bei ihnen und hat dieses schöne Filmchen mitgebracht.

Ehre, wem Ehre gebührt

Gabriele Brinkmann hat es geschafft. Ihr sogenannter „Ehrenmord“-Krimi ist weiterhin Gesprächsthema. Mittlerweile hat sich – mit reichlich Pressegetöse – der → Leda-Verlag aus Leer des Buches angenommen und wird es unter dem geänderten Titel „Ehre, wem Ehre…“ veröffentlichen. Ursprünglich hieß der Roman „Wem Ehre gebührt“ – ein Titel, der durchaus zu Komplikationen hätte führen können, da es bereits eine „Tatort“-Folge mit gleichem Titel gibt. Nun also soll der Roman am kommenden Montag in den Buchhandlungen stehen. Hat die Verlags- und Bücherwelt also endlich wieder neue Helden? Hat sich die Freiheit des Wortes durchgesetzt? Scheint so. Merkwürdig nur, dass die Verlegerin in der Presse gleich auch → verkünden lässt, dass aus Gründen der Vernunft die Polizei am Verlagssitz in Leer und am Wohnort der Autorin Gabriele Brinkmann in Bochum verständigt wurde. Versierte Krimileser dürfen sich wundern: Weil man Verlag und Autorin schützen will (vor wem eigentlich?), kündigt man in der Öffentlichkeit an, dass man die Polizei informiert habe. Echter Personenschutz sieht irgendwie anders, in der Regel nämlich diskreter, aus. Aber Frau Brinkmann, die ihr Buch unter dem Pseudonym „W. W. Domsky“ veröffentlicht, hat die gewünschte Aufmerksamkeit.

Stuart Kaminsky gestorben

Der US-amerikanische Krimiautor → Stuart Kaminsky ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Wie Sarah Weinman in ihrem → Blog mitteilt, berichtet Kaminskys Tochter Tasha vom Tod ihres Vaters in einer Notiz bei Facebook. Der 1934 in Chicago geborene Kaminsky veröffentlichte über 60 Kriminalromane, von denen etwa die Hälfte auch in deutscher Übersetzung erschienen. Zu seinen wichtigsten Krimiserien zählen die Romane um den Privatdetektiv Toby Peters, die Reihe um den russischen Inspektor Porifirij Petrovich Rostnikov sowie die Abe-Lieberman-Romane um den jüdischen Polizisten Lieberman, der in Chicago ermittelt. Weiterhin verfasste er mehrere Drehbücher (u.a. war beteiligt am Drehbuch für den Film → „Once Upon a Time in America“ – dt. „Es war einmal in Amerika“) und Biografien über Hollywoodgrößen wie Clint Eastwood, John Huston und Don Siegel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit hatte Kaminsky auch als Dozent an der Northwestern University und der Florida State University Einfluss auf Film- und Fernsehautoren.

Von Gefühlen, Ehre und einem Tatort (Update)

Die Entscheidung des Droste-Verlags, den Krimi „Wem Ehre gebührt“ von Gabriele Brinkmann nicht zu veröffentlichen, halte ich für problematisch, vor allem wenn man sich das momentane Gekreische anhört. Hätte der Verlag das Buch veröffentlicht, hätte es wohl bis auf ein paar „Rezensionen“ in den Lokalzeitungen kaum eine Reaktion gegeben. Das Buch einer drittklassigen Krimischreiberin, die bisher so gut wie nicht aufgefallen ist, wäre im allgemeinen Bücherrauschen des Herbstes still und leise untergegangen. Nun aber wird einmal wieder die Sau „Zensur“, „Selbstzensur“ und „Kuschen vor dem Islam“ durchs virtuelle Dorf gejagt. Spätestens in einigen Tagen wird das dann auch durch sein.

Der Asphalt unter Berlin – Pieke Biermann erhält Preis

Zum zweiten Mal wurde in diesem Jahr der Journalisten-Preis des → Weissen Rings ausgelobt. Die Berliner Autorin Pieke Biermann erhält den Sonderpreis für ihre Kriminalreportagen, die im Pendragon Verlag unter dem Titel „Der Asphalt unter Berlin“ erschienen sind. Auf CD sind ihre Reportagen unter dem Titel „Berliner Verbrechen“ zu hören. Die feierliche Preisverleihung findet am 6. Oktober in Hotel Grand Elysee in Hamburg statt.