Besorgungstitel
vom Krimiblogger
Es soll → Leute geben, die haben IHN schon gelesen – den ersten Roman → „Menschenfreunde“ unseres hochverehrten Krimipapstes Dieter Paul Rudolph. Andere hingegen – so wie ich – gehen artig in die Buchhandlung um die Ecke und bestellen das Buch. Am 14. Juli 2008.
„Ist nicht bei unserem Großhändler (Libri) gelistet. Ich bestelle es Ihnen aber gerne. In einer Woche sollte es da sein.“ – so die freundliche Buchhändlerin.
Mittlerweile sind zwei Wochen vergangen. Und ich warte immer noch. Auf die dezente Nachfrage, wann ich denn damit rechnen könne, bekomme ich die freundliche Antwort „Das ist halt ein Besorungstitel, das kann drei Wochen dauern.“ Tja, hätte ich mir mal eine andere Buchhandlung ausgesucht, die mit einem anderen Großhändler zusammenarbeitet. Mit KNV zum Beispiel. Da ist er nämlich als „sofort lieferbar“ gelistet. Dumm nur, dass ich das als Kunde von außen nicht erkennen kann.
Also warte ich weiter. Und mache keine dummen Witze über das erste Kapitel (das es als Leseprobe auf der Verlagsseite gibt) und dem „Besorgungstitel“.
Aktualisierung am 31. Juli 2008: Genug gewartet, ES ist da, das Buch.
Kommentare
Ich wollte schon sagen, es habe sich seit meinen aktiven Zeiten im Buchhandel einiges getan. Damals dauerten Verlagslieferungen um die 14 Tage. Aber es sieht so aus, als habe sich allenfalls die Kundenansprache verändert. Als Kunde kannst Du naturgemäß nicht erkennen, welches Barsortiment der Vertragspartner einer Buchhandlung ist (und könntest als Otto Normalverbraucher auch kaum Nutzen aus diesem Wissen ziehen). Größere Buchhandlungen bemühen sich zunehmend mit beiden Großen zusammenzuarbeiten, für die ganz kleinen lohnt sich das halt weniger, denn bei beiden entstehen Kosten. Ich selbst bevorzuge als Kunde meine Bücher auch zum „Gleich essen“ und warte eher ungern. Dennoch sind selbst 14 Tage oder gar drei Wochen letztlich akzeptabel, wenn man bedenkt, daß mein Lesevorrat für die nächsten sechzig Jahre ausreichend und eher großzügig kalkuliert ist. Inzwischen gibt es ja Buchhandlungen, die Verlagsbestellungen aus Kostengründen (Versand und Bearbeitung) gar nicht mehr anbieten. Das finde ich dann viel problematischer, weil damit eines der Grundprinzipien des Buchhandels und mittelbar der Preisbindung angegriffen wird : die Ubiquität. LG tinius
Normalerweise habe ich auch kein Problem damit, wenn ich drei Wochen auf ein Buch warten muss. Das geschieht sowieso eher selten, weil eben viele Buchhandlungen mit beiden „großen“ Grossisten zusammenarbeiten. Also, ich warte auch gerne – aber doch nicht ausgerechnet bei DEM Titel! 😉
Liebe Grüße
Ludger
WAS? Die hatten das nicht vorrätig? In welchen Buchhandlungen verkehrst du denn?
Was heißt hier: Bei DEM Titel warte ich nicht gerne? – Vorurteile? Der Verriss schon geschrieben? – Hättest dir mal ein ReziEx schicken lassen sollen… Und wieso standst du eigentlich nicht auf der Liste? – Hm. Aber ärgerlich ists schon, ja. Und nicht zu ändern.
bye
dpr
@Georg: Ja, die Hamburger Krimibuchhandlung ist immer so ein Umweg hier für mich. Und ob die es vorrätig haben…
@dpr: Veriss? Du hattest doch ein Lob bestellt. Oder wofür waren die 2.000 Euro in dem kleinen, schwarzen Umschlag?
Ludger
*wartet
** geduldig
Tja,
3 bis 4 Tage.
@ dpr, wenn die Ukrainerinnen schon schwächeln, solltest Du es selber machen und bei Du-weißt-schon-wem ein Coverbild ‚reinsetzen – schaut professioneller aus.
Hab ich gemacht, Bernd. Ein „Kundenbild“. Bei kleinen, feinen Verlagen dauert halt alles etwas länger.
Es freut mich, dass wenigstens das Bestechungsgeld angekommen ist, lieber Ludger! Ich glaube, dafür war Siemens zuständig.
bye
dpr
2000 hast du nur bekommen? Ts.
Ach, wieviel hast Du denn bekommen, lieber Georg?
Ludger
*wartet immer noch
Die Bestechungssummen orientieren sich an den Tariftabellen des Heiligen Krimistuhls. Ehrliche Rezensenten erhalten 2.000, windige Karlsruher Gschaftlhuber 3.000. Kann ich jetzt auch nix für, Ludger. Bist halt zu gut für diese kriminelle Welt.
bye
dpr
„Bist halt zu gut für diese kriminelle Welt…“
ENDLICH hat das mal einer erkannt! Karlsruhe und die dortige Krimiszene war mir immer schon SEHR suspekt. Von Wiesbaden wollen wir gar nicht reden. Im wunderschönen Blieskastel hingegen – da wissen sie noch, was gute Krimimanieren sind.
Liebe Grüße aus dem Norden
Ludger
Huch! (neudeutsch: ups!) Von wem sind dann die anderen Tausender?
Zum Heiligen Stuhlgang sage ich jetzt mal lieber nichts.
Tja, lieber Georg, bei der Menge an Geldgebern würde ich auch stutzig werden…
Liebe Grüße
Ludger
[…] Zum Schluss fordert sie zum Kauf des Krimis auf. Dieser Aufforderung würde ich ja gerne folgen, aber… Diesen Beitrag als Lesezeichen speichern […]