Manifest der intuitiv-latenten Kritik

vom Krimiblogger

I.
Die intuitiv-latente Kritik ist der subjektiven Wahrnehmung, Beobachtung und Beurteilung von kulturellen Arbeiten und Ereignissen verpflichtet. Ihre beiden Hauptmerkmale sind der Bewusstseinsstrom (stream of consciousness) und der Kontextfluss (stream of context) des Kritikers. Sie setzt in einem offenen Prozess kulturelle Arbeiten und Ereignisse in Beziehung zu den Erfahrung und Einschätzungen des Kritikers – soweit dies möglich ist – um sie zu analysieren und zu bewerten. Der Kritiker ist verpflichtet, seine Erfahrungen in seinen Kritiken offen zu legen und die jeweiligen Verknüpfungen zwischen Kritikobjekt, Kritkererfahrung und Kontexten außerhalb des Kritikobjekts herzustellen.

II.
Objekte der intuitiv-latenten Kritik können alle kulturellen Leistungen wie Literatur, bildende Kunst, Musik, Theater oder Film sein.

III.
Die intuitiv-latente Kritik setzt sich für Transparenz in der Beurteilung von kulturellen Arbeiten und Ereignissen ein.

IV.
Die intuitiv-latente Kritik setzt sich für einen gleichberechtigten Austausch zwischen Kulturarbeiter, Kritiker und Kritik-Rezipienten ein.

V.
Die intuitiv-latente Kritik ist sich ihrer Subjektivität bewusst. Sie versucht nicht den Eindruck zu erwecken, es gäbe so etwas wie Objektivität.

VI.
Die intuitiv-latente Kritik ist ein offenes System. Sie kann von jedem verbreitet, benutzt und modifiziert werden. Jegliche Modifikationen müssen transparent dem Rezipienten mitgeteilt werden.

VII.
Die intuitiv-latente Kritik ist in allen Medienformen möglich. Sie versteht sich als eine eigenständige Form der Kulturkritik, die gleichberechtigt neben anderen Formen der Kulturkritik und Kulturtheorien steht.

VIII.
Ziel jeder intuitiv-latenten Kritik ist ein Urteil über das jeweilige kulturelle Objekt. Sollte kein Urteil möglich sein, so sollte die intuitiv-latente Kritik dies begründen.

IX.
Die intuitiv-latente Kritik hat keine kommerziellen Absichten.

X.
Die intuitiv-latenten Kritik versteht sich als ein Prozess.