TagesSatz
vom Krimiblogger
Garry Dishers zehn Gebote für die Schriftstellerei:
- Du sollst nicht predigen und nicht belehren.
- Du sollst nicht herablassend sein.
- Du sollst nicht schlecht schreiben.
- Du sollst beim Schreiben die Welt nicht durch eine rosarote Brille sehen und trotzdem genug Raum lassen für Liebe und Humor.
- Du sollst nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen und nicht die Kavallerie zur Rettung rufen.
- Du sollst nicht auf reißerische Themen wie Inzest, Selbstmord, Cyberspace und Obdachlosigkeit setzten, nur um einen schnellen Dollar zu machen. Solche Themen sind nur dann erlaubt, wenn die Geschichte sie erfordern.
- Du sollst die inneren und äußeren Herausforderungen des Lebens mit Ehrlichkeit, Integrität und ernsthafter Überlegung behandeln und einfache oder keine Antworten sowie Gefühlsduselei vermeiden.
- Du sollst die Wahrhaftigkeit deiner Arbeit wertschätzen: Einer Geschichte einen pompösen Schluss aufzupfropfen, wo eigentlich ein anderer verlangt ist, ist ein Betrug an deinem Werk, deinen Leser und dir selbst.
- Du sollst unterhalten.
- Du sollst die Grenzen, die du dir selber setzt, immer wieder verschieben.
Zitiert nach: Garry Disher: Flugrausch / Aus dem Englischen von Peter Torberg. – Zürich : Unionsverlag, 2005
ISBN 3-293-00352-4
Seite 284f.
Original auf der → Homepage von Garry Disher