Moneten, Mentorinnen und Mörderinnen – Krimi-Spezial in der „Federwelt“

vom Krimiblogger

FederweltMit einem großen Schwerpunkt zum Thema Kriminalliteratur überrascht die aktuelle Ausgabe der → „Federwelt“, die Zeitschrift für Autorinnen und Autoren. Auch wenn sich das Magazin vor allem an die schreibende Zunft wendet, ist auch für Krimileserinnen und -leser einiges in dem Heft zu finden. Es gibt ein aufschlussreiches Interview mit dem ZDF-Redakteur Alexander Ollig, der unter anderem die Krimiserie „Die Rosenheim-Cops“ betreut, und der sich standhaft weigert zu erklären, wieviel eine Autorin oder ein Autor für ein Drehbuch bezahlt bekommt. Für eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt ist das in meinen Augen eine Frechheit. Glücklicherweise hat die Redaktion nicht locker gelassen und nachgefragt. Wer also wissen will, wieviel man mit einem Drehbuch für diese Serie verdienen kann, der lese es in der „Federwelt“ nach. Weiterhin gibt es acht Kurzkrimis, die von Autorinnen stammen, die alle den → „Mörderischen Schwestern“, eine Vereinigung von deutschspachigen Krimiautorinnen, angehören. Überhaupt ist der Krimischwerpunkt gleichzeitig auch ein sehr weiblicher: Die „Schwestern“ werden ausführlich vorgestellt, es gibt ein Interview mit den drei Autorinnen Susanne Schubarsky, Susy Schmid und Jasna Mittler sowie einen Einblick in das interessante Mentoring-Programm der Autorinnenvereinigung. Dabei wird eine Nachwuchsautorin von einer erfahrenen Kollegin für ein Jahr lang unter die Fittiche genommen. Aktive Nachwuchsförderung also. Außerdem: Ein ausführlicher Artikel über die Inszenierung von „Krimispielen“.

Um angeblich viel kriminelle Energie geht es auch in dem Artikel „Internetpiraterie: Texte wachsen nicht an Bäumen“ von Matthias Mala. Urheberrecht, Textdiebstahl und umstrittene Privatkopien sind das Thema des Artikels, der schon jetzt heftige →Gegenreaktionen hervorgerufen hat. Entsprechend ist auf der Homepage der Zeitschrift auch nur ein Auszug aus dem Artikel zu lesen (wie übrigens bei allen Artikeln). Wer also mehr lesen und wissen möchte, sollte die gedruckte Ausgabe der „Federwelt“ kaufen. Es lohnt sich.