Acht Topblogs zum Thema Krimi
vom Krimiblogger
→ Sarah Weinman und → David Montgomery weisen beide auf den ausführlichen → Artikel zur Kriminalliteratur im Library-Journal hin. Dort gibt es auch eine Top 8 der besten Krimiblogs (natürlich alles in und auf Englisch). Demnach sind folgende Blogs die Topblogs zum Thema Krimi.
- Confessions of an Idiosyncratic Mind
www.sarahweinman.com
The must-read for industry folks, authors, and mystery fans. Insightful commentary from the Baltimore Sun’s crime fiction columnist on the latest book deals, awards, people, and trends. - Crime Fiction Dossier
www.crimefictionblog.com
Critic David Montgomery on publishing, authors, and reviews. He also edits Murderink, which has mystery and thriller reviews, as well as author interviews, and sponsors the Gumshoe Awards. - Euro Crime
eurocrime.blogspot.com
Keep up with the latest UK and European mysteries on this blog run by a British librarian. Also check out Detectives Beyond Borders and International Noir Fiction. - Hey, There’s a Dead Guy in My Living Room
heydeadguy.typepad.com/heydeadguy
“Mystery publishing from idea to bookshelf,†with comments from authors, editors, publishers, and publicists. - KillerYear
www.killeryear.com
Look for the up-and-coming thriller writers here. - The Man in Black
jasonpinter.blogspot.com
As a St. Martin’s editor and soon-to-be-published author, Jason Pinter knows both sides of the mystery fence. - Poe’s Deadly Daughters
poesdeadlydaughters.blogspot.com
Writers Julia Buckley, Lonnie Cruse, Sandra Parshall, Sharon Wildwind, and Elizabeth Zelvin give their take on the mystery scene. For a cozy perspective, look at The Cozy Chicks or the Cozy Library. - Reviewing the Evidence
www.reviewingtheevidence.com/default.html
Created in 2001, this mystery review site archives thousands of online reviews, searchable by author, title, reviewer, or keyword. Nice links to authors‘ web sites.
Schöne Liste, der ich gerne zustimme, auch wenn ich zwei oder drei Blogs das erste Mal lese.
Traurig, dass es für den deutschsprachigen Raum wohl kaum eine solche thematische Liste geben wird. Damit sind jetzt nicht die oft sehr schönen Blogs von Krimiautoren gemeint, auch nicht die zahlreichen Literaturblogs, die gelegentlich über Krimi schreiben. Ich vermisse immer noch sehr wirkliche Krimiblogs, die hauptsächlich kritisch über Krimi schreiben. Da gibt es leider nicht viel.
Kommentare
Ja, schöne Liste, Ludger. Und hierzulande immer noch zu wenige Leute, die sich aus der Deckung herauswagen und selbst mal krimibloggen. Dabei ist es doch gar nicht so schwer…
bye
dpr
Das mit dem „schwer“ ist relativ. Du als Deutschlands bester Krimiblogger setzt da ja schon Maßstäbe…
Ludger
Ach, ich hör ja bald auf mit Krimibloggen und starte eine neue Karriere als Kleinmädchen- und Bubiserschrecker auf Deutschlands kuscheligsten Krimicouchen…
bye
dpr
Wie hoch war die Ablösesumme, die Lars beim Hinternet abdrücken musste, damit er Dich als
neues Schreckgespenst in die Geisterbahn, äh, neue Attraktion auf die Couch setzen darf?Ludger
*ist entsetzt
** bibbert
Lieber Ludger,
irgendwie habe ich ja das Gefühl, dass Deine Agenda und die der amerikanischen „Top-Blogs“ nicht unbedingt korrespondieren.
Meiner Meinung nach ist das Interessante an der amerikanischen Bloglandschaft nicht die Tatsache, dass es Kritiker, Autoren und Leser gibt, „die hauptsächlich kritisch über Krimi schreiben“, sondern die Tatsache dass diese Gruppen offen miteinander diskutieren ! Mein derzeit liebstes Bespiel hierfür ist der Murderati-Blog, dessen Diskussionen für mich als Leser äußerst lehrreich sind und die z.B. zum inhaltlich sehr guten Rap-Sheet den Unterschied ausmachen.
Ab und zu kann man eine derartige Diskussion ja auch ansatzweise bei wtd finden. Dafür braucht es aber nicht unbedingt mehr Blogger, sondern Leute die sich an den Diskussionen beteiligen mögen. Wie „Poe`s deadly Daughters“ oder Murderati zeigen, scheint mir eine Tendenz deshalb auch der Mehrpersonenblog zu sein.
Ansonsten ist Weinman beruflich offensichtlich so eingespannt (ihrer eigener Aussage nach), dass sie selber ihren Blog etwas „schleifen“ lässt [als Forum ist er immer noch äußerst wichtig] und das „Crime Fiction Dossier“ hat auf dieser Liste nichts zu suchen.
Beste Grüße
bernd
Lieber Bernd,
nun weiß ich gar nicht, was Du mit „meiner Agenda“ meinst. Ich mag diese Zusammenstellung, die natürlich nicht vollständig ist.
Mehrautorenblogs – bitte, wer es mag, gerne. Grundsätzlich halte ich aber Bloggen für etwa sehr individuelles und eine wie auch immer geartete Runde bildet sich eher durch die Verlinkung untereinander (so wie es dpr und ich ja ständig tun).
Warum das „Crime Fiction Dossier“ da nichts zu suchen hat, verstehe ich nicht so ganz. Als Informationsquelle mag ich Montgomerys Blog und wenn er oft auf seine eigenen Rezensionen in amerikanischen Zeitungen hinweist, finde ich das nicht schlimm.
Der Unterschied zwischen den Diskussionen in den USA und im deutschsprachigen Raum – egal ob sie nun innerhalb von Blogs oder Foren stattfinden – liegt für mich vor allem in der Qualität und dem Niveau der Diskussion.
Bei den meisten amerikanischen (und auch englischen) Blogs, kannst Du als bisher Unbeteiligter fast immer jederzeit einsteigen, wenn Du Dich ein wenig mit dem jeweiligen Buch/Autor/Thema beschäftigt hast. Die Diskussionen laufen in den meisten Fällen sehr offen.
Deutschsprachige Diskussionen finden entweder auf dem „Mag ich/Mag ich nicht“ Niveau statt, oder aber sie sind zum Teil so abgehoben, verschlüsselt oder kryptisch, dass nur einige Wenige die jeweilig Thematik verstehen oder in sie einsteigen können. Ich schließe mich da nicht aus: Einige Freunde, die hier reinlesen, fragen mich immer wieder, worum es da eigentlich geht. Ähnlich geht es mir bei manchen „Diskussionen“ zwischen JL und dpr bei wdt. Das ist oft so kryptisch, dass ich nicht wirklich weiß, woüber sich die beiden eigentlich gerade unterhalten und eigentlich interessiert es mich dann auch nicht.
Eigentlich beschreibt diese Liste da doch nur eine sehr schöne Vielfalt zum Thema Krimiblogs, die es im deutschsprachigen Raum so nicht gibt. Mehr wollte ich eigentlich nicht dazu sagen.
Hast Du Dir eigentlich mal Crimespace angeschaut?
Liebe Grüße
Ludger
Ich erinnere mich an einen Blogantrag bei Sarah Weinman, in dem sie die Tess-Monaghan-Titel von Laura Lippman als höchst durchschnittlich einstuft – und gleich darauf meldet sich Laura Lippman zu Wort und man unterhält sich wirklich angeregt, so gar nicht beleidigte Leberwurst meets Blogschandmaul. Das ist es wohl, was Ludger meint, wenn er von „offenen Diskussionen“ redet. Und das gibt es bei uns wirklich viel zu selten. Ich würde mich ja auch mal gerne mit Friedrich Ani öffentlich austauschen…aber so etwas klappt hierzulande wohl nicht.
Was das „Kryptische“ angeht, lieber Ludger: Sollte es auch geben. Man muss als Blogleser auch mal beruhigt sagen können: versteh ich nicht, interessiert mich nicht. Oder, wenns einen doch interessieren könnte, mal etwas genauer hinschauen. Problematisch wirds dann, wenn man sich vor dem Schreiben überlegt, ob es auch möglichst viele Leser interessieren könnte. Dann ist man irgendwann bei den Sensationsthemen. Öffentlichkeit hat eben viele Abstufungen, die können auch mal ins eher „Sektiererische“ gehen.
Und, ach ja, über die Ablösesumme wird noch verhandelt. Lars ist halt arg knickig, sagt Chef Walter. Und Lars sagt: Für so einen alten agent provokateur leg ich doch keine großen Scheine mehr hin.
bye
dpr
Ja, genauso meine ich das, lieber dpr. Wo so eine offene, klare Diskussion statt findet, ist mir letztlich egal, ob das nun Forum, Blog oder soziales Netzwerk ist. Heute läuft halt viel über das Internet, früher gab es ausführlichere Briefwechsel bei Zeitungen etc.
Das Du Dich mit Friedrich Ani austauschen möchtest, kann ich verstehen, widerspricht aber ein wenig Deinen bisherigen Argumenten aus früheren Diskussionen, wo Du Autoren in Schutz genommen hast. Wenn Kritiker oder Leser Autoren kritisieren, diese sich dann jedoch auf literarische Freiheiten zurückziehen, wird es schwierig mit der Diskussion.
„Kryptisches“ oder „Sektiererisches“ stört mich nicht, manchmal ist man halt Teil davon, manchmal außen vor, das sehe ich nicht so tragisch. Mir ist halt wichtig, dass es dann aber auch offene Threads, Diskussionen, Blogbeiträge etc. gibt, die dann schon auch mehr Leute interessieren. Das alles führt natürlich dazu, was und wie wir bloggen. Vielleicht in einem eigenen Beitrag mehr dazu. Das man Leute und Leser NUR noch mit Sensationsthemen kriegt, möchte ich immer noch nicht so recht glauben (obwohl es vielleicht tatsächlich so ist).
Der Lars muss ja eine Menge Kohle mit der Couch verdienen, solche Luxusblogger wie Dich könnte ich mir ja nicht leisten…
Ludger
*arm wie eine Kirchenmaus
Für dich würde Chef Walter wahrscheinlich einen Freundschaftspreis machen…aber noch mal zu Ani and me. Ich hätte gar nicht vor, ihn im herkömmlichen Wortgebrauch „zu kritisieren“. Man könnte mal die Ansichten austauschen, um zu sehen, warum wir beide wohl in dieser Welt nicht mehr zusammenfinden (obwohl ich seine Tabor-Süden-Sachen ja durchaus schätze). Meinetwegen könnten dabei auch die Fetzen fliegen, aber das müsste nicht sein. Wenn ich fetzen will, hab ich ja noch dich…
bye
dpr
Hallo Ludger,
mit Deiner Agenda meine ich Deine kompromisslose Art mit Autoren umzugehen, da sind – meiner simplen Meinung nach – einfach Attacken dabei, da verstehe ich schon, dass Autoren keine Lust haben, in einen Dialog einzusteigen.
Zu Mehrautorenblog und Individualität ist zu sagen, dass ich die Autoren der ZEIT, soweit sie mich interessieren, auch individualisieren kann und dass Bloggen zeit- und themenaufwendig ist, ein durchdachtes Mehrautorenblogkonzept kann hier sinnvoll entlasten und mehr Leute nach „draußen“ treiben.
„Crime fiction dossier“ ist nicht schlecht, gehört aber nicht auf die Liste, weil es nicht zu acht besten (was immer das jetzt wieder bedeutet) Blogs gehört.
Die offenen Diskussionen in den USA habe ich ja verbatim auch genannt. Offen sind die Gespräche vor allem deswegen, weil sich Autoren daran beteiligen. Und zwar, so meine ich, weniger bei der leidigen Frage, ob nun ein Buch gut oder schlecht ist, sondern mehr in Bezug auf handwerkliche Fragen. Vielleicht hat es etwas mit einem stabileren Selbstbewusstsein zu tun, dass Autoren in den USA mehr in die (auch größere) Öffentlichkeit treten ?
„Crimespace“ gehört zu meiner täglichen Liste. Was mich noch zögern lässt an, einem Erfolg der Plattform zu glauben, ist die einsetzende Doppeldiskussion. Da setzt jemand (Nori Taichert glaube ich) von Murderati einen Blogbeitrag aus Murderati in Crimespace und schon gibt es eine Diskussion bei Murderati und eine bei Crimespace.
Beste Grüße
bernd
Lieber dpr,
ich glaube, das ist eine Spezialität von LL, zuletzt auch bei Sandra Scoppettone zu beobachten. Ich erinnere mich umgekehrt, angesichts der Nominierungen des Edgars 2006, dass eine Leserin bei Weinman schrieb, dass Tess Gerritsen ordentliche Bücher schriebe, aber nicht auf Edgarniveau … worauf Gerritsen ausgesprochen beleidigt war.
Beste Grüße
bernd
Lieber Bernd,
Zustimmung in vielen Punkten.
Ob ich Autoren attackiere? Jemand hat neulich zu mir gesagt, ich sei so „brav“.
Ist vielleicht wirklich Ansichtssache.
Liebe Grüße
Ludger