Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Feuer!

Ullstein Vorschau Verlagsvorschauen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Der Ullstein-Verlag fordert nämlich die Leser/innen seiner Hardcover-Vorschau auf, das Ding doch an eine Wärmequelle (Lampe, Streichholz, Feuerzeug o.ä.) zu halten. Dann bekommt man nämlich den Titel des neuen Romans von Peter Robinson „Kein Rauch ohne Feuer“ in glutroten Lettern zu sehen. Toll, und bei mir steht die Bude in Brand, oder was? Die deutsche Buchhändlerin als Brandstifterin – ich sehe schon die Schlagzeilen. Da nützt der schicke Feuerwehrmann auf dem Cover (siehe Bild) auch nix. Sowas kann nur duseligen Marketingmenschen einfallen, die wahrscheinlich in einem Iglo oder unter Wasser wohnen.

Der etwas andere Schwanzvergleich

Wusste ich ja schon immer: Dieses Blog ist viel wert – im Gegensatz zu diesem einen, Sie wissen schon…

Hier der Beweis:

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Voting der Woche: Hardcover vs. Taschenbuch

„Krimis laufen fast ausschließlich als Taschenbuch.“ – so eine oft gehörte Aussage auf der Frankfurter Buchmesse. Doch wie sieht dies bei den Leserinnen und Lesern des Krimiblogs aus? Kaufen Sie nur Hardcover oder nur Taschenbücher? Darum geht es im Voting der Woche.

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Ein komischer Vogel

das_letzte_raetsel_kriminalroman.jpg Michael Chabon: Das letzte Rätsel

Der Held ist müde. Seit dreißig Jahren befindet sich der alte Detektiv im Ruhestand. Mörderjagd passé – seinen Lebensabend verbringt er mit der Aufzucht von Bienen. Gebrechlich ist er geworden, aus seinem Sessel quält er sich nur noch für ausgewählte Besucher. Zu groß ist die Stolpergefahr und die Möglichkeit, sich die Knochen zu brechen. Als der alte Mann jedoch an einem Sommernachmittag im Jahre 1944 einen Jungen beobachtet, der den in der Nähe gelegenen Stromschienen bedenklich nahe kommt, springt er fast aus seinem Sessel. Das Interesse an dem Jungen aus Deutschland ist geweckt, als der alte Detektiv den Begleiter des Jungen entdeckt: einen sprechenden Papagei.

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KrimiWelt Bestenliste für November 2005

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Eine neue Nummer 1 und fünf Neueinsteiger gibt es auf der KrimiWelt-Bestenliste für November 2005. Unter den neuen Krimis ein Buch, das mir während der Buchmesse sehr ans Herz gelegt wurde. Die Besprechung dieses Titels folgt in einigen Tagen, jetzt ersteinmal ein Blick auf die aktuellen „Krimi-Charts“…

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Nachlese(n)

Zurück zum Krimialltag. Die Buchmesse ist vorbei. Es bleiben ganz viel Gossip, einige Visitenkarten und ein Stapel Bücher, die gelesen werden wollen. Überraschungen gab es auch, zum Beispiel ein sehr kurzes, ungeplantes Treffen mit einer Hamburger (Krimi-)Autorin im verqualmten Raucherbereich am Gleis 6 des Frankfurter Hauptbahnhofs. „Nee, Du auch hier? Kennst Du mich noch?“ Jedenfalls eine kurze Bestätigung: „Wir lesen Dich alle.“

Die deutschen Buchhändlerinnen sind vermutlich auch wieder alle Zuhause und traktieren ihre Kundinnen ab morgen wieder mit Schafskrimis. Schöne, heile Krimiwelt, die Deutsche Bahn ist doch schon ärgerlich genug.

Zurück also zu neuen und alten Krimis, zu → der aktuellen KrimiWelt-Bestenliste und zu dem Stapel Bücher, die auf die Lektüre warten. Morgen, wenn alles gut geht.

Messe-Blitzlicht IV

„Wo steht der Krimi in Deutschland?“ Eine Frage, die immer wieder in den Gesprächen auftaucht. Darf es etwas mehr Krimi sein oder doch lieber weniger? Wie ist es um die gescholtenen Regionalkrimis bestellt? Sekundärliteratur zum Thema Krimi? Hier ein paar aufgeschnappte Thesen…

„Solange es das Phänomen der deutschen Buchhändlerin gibt, wird es eine gute Zukunft für den Kuschelkrimi geben“.

„Regionalkrimis laufen auf dem Lande. In Großstädten wie Hamburg oder München ist das schwieriger. Oder die Konkurrenz ist dort größer.“

„Wichtiger wäre es doch mal, sich mehr mit dem KRIMINAL in der Kriminalliteratur zu beschäftigen. Mit der LITERATUR haben wir uns doch schon reichlich beschäftigt.“

„Die KrimiWelt-Bestenliste ist vor allem eine Liste von BESTER Literatur.“

„Es gibt in Deutschland vielleicht 1.000 Leute, die Sekundärliteratur über Krimis lesen und auch kaufen würden. Den meisten reicht der Krimi. Die wollen Krimis lesen und nicht über ihn.“

„Es gibt doch immer mehr kleine Verlage, die in Regionalkrimi machen.“

„Die Stern-Krimi-Bibliothek ist doch ein interessantes Projekt. Aber wie wird der Stern sie begleiten?“

„Eine Krimi-Zeitschrift? Ob sich das in Zeiten des Internets wirklich lohnt? Ich habe meine Zweifel.“

Messe-Blitzlicht III

Gute Nachrichten aus England: → No Exit Press will im Februar 2006 eine Gesamtausgabe von Joseph Hansens Dave-Brandstetter-Krimis veröffentlichen. Ein Omnibus, also als zwölf Krimis in einem Band.

Messe-Blitzlicht II

Fast überall zu hören: Es gibt viel zuviele schlechte Regionalkrimis.

Messe-Blitzlicht

Am Stand eines Krimi-Verlages. Eine Frau und ein Mann erscheinen. Freundliche Begrüßung durch den Verleger.

Mann: Wir haben da einen Technik-Krimi geschrieben.
Frau: Also, so ein richtiger Krimi ist es nicht.
Verleger: Gibt es einen Toten? Es sollte mindestens einen richtigen Toten geben. Mausetot.
Frau: Wie gesagt, ein richtiger Krimi ist es nicht.
Mann: Es geht um Technik.
Verleger: Vielleicht sollten Sie sich überlegen, was es ist und dann, wenn Sie einen richtigen Krimi geschrieben haben, wiederkommen.
Frau: Ja, gut.