Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Poe TV: Vincent Price – The Tell Tale Heart

Vincent Price The Tell Tale Heart
Poe TV: Vincent Price rezitiert Edgar Allan Poes Erzählung „The Tell Tale Heart“

Am 19. Januar 2009 jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag des US-amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe. Anlass nicht nur für einen → Krimi-Blog-Karneval, sondern auch für ein wenig Recherche in den Film- und Fernseharchiven. Im Rahmen von Poe TV weißt krimiblog.de auf Adaptationen und Interpretationen von Poes Werk und Leben hin und zeigt diese hier, sofern im Netz verfügbar.

Eine der wohl eindringlichsten Interpretationen von Poes Texten lieferte der US-amerikanische Schauspieler → Vincent Price, der, ähnlich wie Bela Lugosi, durch seine Präsenz in Horrorfilmen bekannt wurde. Price spielte 1972 vor Publikum sein Programm mit dem Titel „An Evening of Edgar Allan Poe“, in dem er vier Texte von Poe – → „The Sphinx“, → „The Cask of Amontillado“, → „The Pit and the Pendulum“ und eben „The Tell Tale Heart“ auf die Bühne brachte und rezitierte. Der Höhepunkt dürfte die Darbietung von Poes Geschichte „→ The Tell Tale Heart“ (dt.: → „Das verräterische Herz“) über einen namenlosen Mörder sein, der einen alten Mann erstickt und dessen Leiche unter den Dielen eines Zimmers versteckt. Das weiter laut schlagende Herz des alten Mannes, das offenbar nur der Mörder hört, treibt ihn schließlich gegenüber der Polizei zum Geständnis.

Der Auftritt ist bei YouTube in zwei Teilen zu sehen:

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200 Jahre Edgar Allan Poe: Loving the Raven bei BBC 3

Der 200. Geburtstag von Edgar Allan Poe rückt näher. In der nächsten Woche sendet BBC 3 eine fünfteilige Essay-Serie zu Ehren des Autors. Andrew Taylor, Joanne Harris, Louise Welsh, Mark Lawson und Kim Newman beschäftigen sich jeweils mit unterschiedlichen Aspekten von Werk und Leben. Los geht es am 12. Januar, die einzelnen Folgen können auch über das Internet gehört werden und sollen nach Ausstrahlung eine Woche lang auf der Homepage der BBC abrufbar bleiben.

Eine Übersicht der → Radioserie „Loving the Raven“ findet sich hier.
Mit Dank an → Andrew Taylor.

Poe TV: Suspense – Cask Of Amontillado

Suspense The Cask of Amontillado
Poe TV mit einer Folge aus der Fernsehserie „Suspense“: A Cask of Amontillado

Am 19. Januar 2009 jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag des US-amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe. Anlass nicht nur für einen → Krimi-Blog-Karneval, sondern auch für ein wenig Recherche in den Film- und Fernseharchiven. Im Rahmen von Poe TV weißt krimiblog.de auf Adaptationen und Interpretationen von Poes Werk und Leben hin und zeigt diese hier, sofern im Netz verfügbar. Auftakt bildet eine Folge aus der US-amerikanischen Fernsehserie „Suspense“, in der die Erzählung → „The Cask of Amontillado“ (dt.: → „Das Fass Amontillado“) in die Zeit des Zweiten Weltkriegs verlegt wurde. Aus dem verhassten Fortanato, ehemaliger Freund des Ich-Erzählers Montrésor, ist in der TV-Adaptation ein ranghoher Nazi-General geworden. Gespielt wird dieser von → Bela Lugosi, eine Paraderolle für den aus vielen Horrorfilmen bekannten Schauspieler. Das Drehbuch stammt von Halsted Welles, Regie führte Robert Stevens. Weitere Infos zur Folge → finden sich hier.

Übrigens: Zeitgemäße Werbung gibt es natürlich auch.
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Schwarzer Glanz

Nebenan ein Mädchen von Stefan KiesbyeStefan Kiesbye: Nebenan ein Mädchen

Im ersten Moment erinnert sie schon an Stephen King, die Novelle “Nebenan ein Mädchen“ von Stefan Kiesbye, die 2004 bereits in englischer Sprache veröffentlicht wurde, jetzt in deutscher Übersetzung vorliegt und es auch gleich auf die → KrimiWelt-Bestenliste für Januar 2009 geschafft hat. “Stand by me – Geheimnis eines Sommers“ heißt die Verfilmung von Kings Erzählung “Die Leiche“, in der die Geschichte einer Jungenbande erzählt wird, die sich auf die Suche nach einer Leiche macht. Die Jugendbande in Kiesbyes Novelle – von einem Roman kann man schwerlich sprechen – nennt sich “Dachse“ und liefert sich mit den Konkurrenten der “Füchse“ einen erbitterten und brutalen Wettkampf im Mief einer deutschen Kleinstadt. Ein Kampf, der am Ende für einen der Jugendlichen tödlich endet.

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Krimis sind gesund

Tja, und dann gibt es da noch die Feststellung, die uns alle froh ins noch junge Jahr blicken lässt:

„Vor allem das Lesen von Krimis und das Lösen der dort geschilderten Fälle, bevor man ans Ende des Romans kommt, sind ideale Mittel, um das Gehirn zu trainieren.“

Krimis regen also die grauen Zellen an. Das weiß nicht nur Hercule Poirot, sondern jetzt auch ein Professor aus Erlangen.

Och, nö…

nicht schon wieder so ein völlig inhaltsleerer und dummer Text über Regionalkrimis und Donna Leon und Allgäu-Albernheiten und „Heimat ohne Tümelei“ und Barbara Krohn. → Das ist alles so furchtbar, da muss man mal ein paar Zitate raushauen:

„Alles begann mit Venedig, wo die US-Autorin Donna Leon ihren Commissario Brunetti im Schlamm der Lagune fischen ließ.“

„Das Prinzip ist auch bei den neuen Krimis dasselbe wie einst: Jemand wurde getötet, jetzt heißt es: Wer hat es getan und warum? Nur sind die modernen Ermittler aus der bayerischen Provinz nicht mehr Marlowe, Holmes oder Miss Marple – die Kommissare werden Kluftinger, Weinzierl oder Schmiedinger genannt, schreiben sich Polonius Fischer oder Spichtinger – lauter kernige bayerische Namen.“

„So haben sich neben dem Branchenführer Emons auch viele kleine Verlage darauf spezialisiert, Kriminalromane gezielt in bestimmten Regionen anzusiedeln, um die jeweilige Bevölkerung als feste Klientel zu erobern.“

„Was sich hier hinter Gardinen und Geranien auftut, ist meist abgründiger als in der Stadt.“

Vermutlich zahlen sie bei „Welt Online“ Floskeln- und Phrasen- statt Zeilengeld. Schön auch der Satz über den „Branchenführer“ Emons. Das klingt so, als sei Emons ein ganz großer Verlag – etwa so wie Random House oder Holtzbrinck. Und was sie wohl bei Grafit dazu sagen?

Die Dummheit ist also auch 2009 nicht ausgestorben und Frau Reitter-Welter sollte in Zukunft statt über Kriminalliteratur lieber über Gardinen oder Geranien schreiben.

Johannes Mario Simmel gestorben

Leider schon wieder eine traurige Meldung: Der Autor Johannes Mario Simmel ist am heutigen Freitag im Alter von 84 Jahren gestorben. Zu den wichtigsten Werken des Schriftstellers gehören die Romane „Es muss nicht immer Kaviar sein“ und „Der Stoff, aus dem die Träume sind„.

Simmels rund 35 Romane erschienen auf der ganzen Welt in einer Auflage von mehr als 73 Millionen in über 30 Sprachen. Von Kritikern wurde sein Werk oft als Trivialliteratur eingestuft. Der in Wien geborene Simmel widmete sich jedoch in seinen Werken immer wieder gesellschaftskritisch Themen der Zeit. Engagiert nahm der gelernte Journalist vor allem Stellung gegen jede Form von Rechtsradikalismus.

Links
→ Meldung bei Spiegel Online
→ Johannes Mario Simmel bei der Wikipedia
→ Ausführliches Porträt bei der FAZ

Donald E. Westlake gestorben

Donald E. Westlake by Ludger MenkeLeider ist der erste Eintrag im neuen Jahr ein sehr trauriger. Wie → Sarah Weinman berichtet, ist der US-amerikanische Autor Donald E. Westlake am Silvesterabend im Alter von 75 Jahren gestorben. Donald E. Westlake, der auch unter verschiedenen Pseudonymen geschrieben hat und unter anderem durch seine Dortmunder-Reihe berühmt wurde, veröffentlichte über 100 Bücher. Bei uns in Deutschland erlebte er gerade eine Wiederentdeckung, da der Zsolnay-Verlag seine Romane mit dem Serienhelden und Verbrecher Parker neu herausbrachte („Fragen Sie den Papagei„, „Keiner rennt für immer„, angekündigt für Frühjahr 2009). Westlake hatte gerade im November 2008 mit seiner Frau Abigail eine sehr erfolgreiche Lesereise durch Deutschland unternommen.

Donald E. Westlake starb nach Angaben der „New York Times“ an einem Herzinfarkt in San Tancho, Mexico.

Links
→ www.donaldwestlake.com – die offizielle Homepage
→ www.richard-stark.de – die deutsche Homepage zur Wiederveröffentlichung der Parker-Reihe, dort findet sich ein → Video mit einem Interview.
→ Ausführliches Portrait und Bibliographie bei kaliber38.de (kostenpflichtig)
→ Nachruf bei der New York Times
→ Nachruf bei der International Herald Tribune
→ Eintrag bei Sarah Weinman, dort finden sich weitere Links zu Interviews mit Donald E. Westlake
→ Meldung bei Spiegel Online
→ Liveblogging von der Veranstaltung mit Donald E. Westlake im November 2008 bei der Krimikiste

Silvesterspaziergang im Hafen

Silvester, Docklands Hamburg on TwitPic Wintersonne in  on TwitPic Silvester, Hamburg Hafen on TwitPic
Happy New Year!

Pretty good year

krimiblog.de wünscht allen Leserinnen und Lesern ein gutes, gesundes und glückliches neues Jahr! Wir lesen uns 2009.