Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

KrimiWelt-Bestenliste für März 2006

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Die KrimiWelt-Bestenliste feiert Geburtstag: Vor einem Jahr startete diese monatliche Liste empfehlenswerter Kriminalromane. Aus diesem Grund stellen die Kritiker und Kritikerinnen auf der Buchmesse in Leipzig am 17. März die ihrer Meinung nach besten Kriminalromane des Jahres 2005 vor. Bevor es soweit ist, gibt es erstmal die monatliche Liste für den März 2006, die einmal mehr zeigt, wie unterschiedlich die Urteile von Kritikern ausfallen können.
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Autor Robert Colby verstorben

make_mine_vengeance.jpgDer US-amerikanische Autor Robert Colby ist am vergangenen Wochenende gestorben. Der vermutlich 1920 geborene Autor ist hierzulande relativ unbekannt geblieben, obwohl einige wenige seiner Romane auch ins Deutsche übersetzt wurden. Colby arbeitete vor allem als Autor von Pulp- und Heftchenromanen, die in den 1950er und 1960er Jahren unter anderem in der „Gold Medal“-Reihe erschienen sind. Zu seinen wichtigsten Werken zählen Kenner und Fans seine Romane „The Captain Must Die“ (1959, Neuveröffentlichung in den USA 2000), „Make Mine Vengeance (1959, dt. Übersetzung: Puppen à la carte, 1972) und „Murder Times Five“ (1972, dt. Übersetzung: Killer, 1973). In deutscher Übersetzung erschienen:

  • Tödliche Erbschaft (1959) – Originaltitel nicht zu ermitteln
  • Sonst stirbt deine Puppe (1970) – Originaltitel: „Run for the money, 1960)
  • Die Frau des Chefs (1970) – Originaltitel: „Executive wife“, 1964)
  • Puppen à la carte (1972) – Originaltitel: „Make mine vengeance“, 1959)
  • Killer (1973) – Originaltitel: „Murder Times Five“, 1972)

Peter Enfantino hat dem Autor einen Nachruf gewidmet, dort findet sich auch eine ausführliche Bibliografie. Die Meldung über seinen Tod kann bei Bill Crider nachgelesen werden.

Der Troll unter den Ermittlern

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Jo Nesbø: Das fünfte Zeichen

Ein Serienkiller im sommerlich heißen Oslo, ein alkoholkranker Kommissar und dessen korrupter Kollege sind die Hauptelemente von Jo Nesbøs fünften Kriminalroman, der – zufällig oder nicht – in der deutschen Übersetzung „Das fünfte Zeichen“ heißt. Was auf den ersten Blick wie die üblichen Zutaten für einen durchschnittlichen Serienkiller-Thriller erscheint, entpuppt sich im Laufe des Romans als ein geschickt aufgebautes Schauspiel und ein virtuoses Verwirrspiel mit den Erwartungen des Lesers.

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Literatur-Gigant

Eineinhalb Stunden Lesung und Gespräch mit John Irving. Chefredakteur der Brigitte, Deutschlands heimlicher Literaturzeitschrift, kündigt den Autor als „Literatur-Giganten“ an. Nun ja. Samuel Weiss liest sehr schön lustige Ausschnitte aus „Bis ich dich finde“. Irving selbst fasst dann 500 Seiten Inhalt in 6 Minuten zusammen. Dann liest er selbst einen Abschnitt aus seinem Buch, natürlich eine der Stellen mit dem Penis-Halten. Das überwiegend weibliche Publikum lacht. Samuel Weiss trägt dann noch eine Beerdigungsszene vor. Schließlich unterhält sich Brigitte-Chefredakteur mit John Irving, dem jedes einzelne Wort langsam von den Lippen perlt. Sehr langsam, sehr gut verständlich. Sympathisch, kein schnelles Geplappere. Wer es noch nicht weiß, Irving schreibt immer erst den letzten Satz, dann das letzte Kapitel, dann arbeitet er sich langsam nach vorne. Das erste Kapitel schreibt er zum Schluss. Außerdem betont er, wie wichtig die Liebe zur Wiederholung ist. Er entwirft erst komplett die Geschichte, er will genau wissen wann was mit welcher Figur passiert. Erst wenn das Handlungsgerüst fertig steht, schreibt er neu, um sich dann nur noch auf die Sprache zu konzentrieren. Die Geschichte wird also mehrfach um- oder neugeschrieben. Bis auf den letzten Satz. Der bleibt stehen. So wie er ist.

Nach eineinhalb Stunden ist Schluss, signiert wird nicht, weil Mr. Irving noch weiter muss. Wohin nur? Ach ja, Krimiautor Ulrich Wickert war auch da.

Verfall

Wenn schon abgehalfterte FDP-Politikerinnen mit Doppelnamen Werbung für Bücher Verschwörungsthriller machen müssen, frage ich mich, wohin das alles noch führen soll. Und was meinte Meister Maxim Jakubowski zu dem dort beworbenen Buch: „First-class crap.“

Aus dem Alltag eines Krimibloggers

„Warum finde ich bei Ihnen nichts über Irene Rodrian, eine der ganz großen deutschen Krimiautorinnen?“ Diese – sicher freundlich gemeinte – Anfrage eines Lesers fand ich heute in meinen E-Mails. Wobei man durchaus einen Vorwurf darin lesen kann. „Warum haben Sie noch nichts über Irene Rodrian geschrieben? Wie konnte Ihnen diese wichtige Autorin durch die Lappen gehen?“ Oder eine Anregung „Schreiben Sie doch mal über Irene Rodrian. Bald erscheint auch ihr neues Buch.“ So dankbar ich für Anregungen bin, sie führen immer zu dem gleichen Ergebnis: Niemand wird jemals alle Krimiautorinnen und Krimiautoren kennen und ihre Werke gelesen haben. Selbst die großen Portale wie kaliber38.de, krimi-couch.de oder krimi-forum.de haben Lücken. Mein kleines Krimiblog ist aber noch nicht einmal ein Portal, es ist eben ein Blog. Zeit also, einmal hinter die Kulissen zu schauen.

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Bloggen über Krimis

dpr macht sich Gedanken über Krimiblogs. Aber er gehört ja eigentlich nicht dazu…

Misstrauen oder nur die Nerven behalten

Der Züricher Tages-Anzeiger hat sich, wie einige Zeitungen vor ihm, Blogs zugelegt. Darunter jetzt auch ein Krimiblog. Darin veröffentlicht die Autorin Sabina Altermatt einen „Online-Krimi“ mit dem Titel „Nervengift“. Wer sich ab und zu in der Blogsphäre rumtreibt weiß, wie allergisch einige Blogger auf solche Versuche reagieren. Grundsätzlich halte ich die Idee, einen Fortsetzungsroman als Blog zu veröffentlichen, nicht für verwerflich. Kann man machen, ist aber auch nicht gerade sehr originell. Zweifelhaft wird das alles, wenn es so passiert, wie in Zürich.

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So ein Zirkus

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Gaukler, Clowns und andere Artisten mischen das kriminelle Netz auf: Mystery Circus nennt sich eine neue, englischsprachige Seite, deren Ziel es ist „to push, promote and make people aware of the best cool new stuff in the world of crime fiction“. Die vier Zirkusdirektoren Kim Harrington, Megan Powell, Dave White und John Rickards wollen vor allem neue Krimileser in ihre Manege locken, unter anderem mit einem lebhaft besuchtem Krimiforum. Weiterhin in der Show sind Kritiken und Autorenporträts. Zeit also für einen kleinen Besuch im Zirkus?

Preise: Nominierungen für den Hammett-Preis

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Die nordamerikanische Sektion der International Association of Crime Writers (IACW) hat die Nominierungen für den Hammett-Preis veröffentlicht. Der Hammett wird jährlich für exzellente literarische Werke in der Kriminalliteratur an Autorinnen oder Autoren aus den USA oder Kanada vergeben. Der oder die Preisträger werden in diesem Jahr am 10. Juni während des Krimifestivals „Bloody Words“ in Toronto bekannt gegeben.

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