Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Nominierungen für die Arthur Ellis Awards

Zum 23. Mal vergeben die Crime Writers of Canada (CWC) in diesem Jahr ihre Arthur Ellis Awards. Mit den Auszeichnungen in insgesamt sechs Kategorien werden Kriminalromane und -erzählungen aus Kanada gewürdigt. Vergeben werden die Preise am 8. Juni 2006 in Toronto und aktuell sind die Nominierungen veröffentlicht worden, die hier in der bebilderten Übersicht folgen.
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Hamburger Lesetage – Zwischenbilanz

Lesung mit Arne Dahl und Camilla Läckberg
Hamburg ist keine große Bücherstadt. Das muss ich einfach mal feststellen. Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten wirkt das literarische Angebot – etwa was Lesungen, aber auch die Vielfalt der Buchhandlungen betrifft – eher provinziell. Köln zum Beispiel hat die Lit.Cologne und viele, viele interessante Buchhandlungen. Von Frankfurt, München oder Berlin einmal ganz zu schweigen. Literatur findet in Hamburg eher im Verborgenen, im kleinen Rahmen statt. Das hat auch seinen Reiz, eine breite Masse von Lesern und Leserinnen wird aber selten angesprochen.

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Agatha Award: Die Gewinner

Agatha Awards
Auf dem us-amerikanischen Krimifestival „Malice Domestic®“ in Arlington, Virginia, wurden am vergangenen Wochenende die Gewinner des Agatha Awards in fünf Kategorien bekannt gegeben. Das Festival „Malice Domestic®“ und die Agatha Awards goutieren vor allem klassische Krimis in der Tradition von Agatha Christie. In der Regel enthalten die dort vorgestellten Romane und Erzählungen keinen expliziten Sex oder brutale Gewaltdarstellung. In diesem Jahr wurden ausgezeichnet:

  • Best Novel: Katherine Hall Page: The Body in the Snowdrift (Verlag: WilliamMorrow)
  • Best First Novel: Laura Durham: Better Off Wed (Verlag: HarperCollins)
  • Best Non-Fiction: Melanie Rehak: Girl Sleuth: Nancy Drew and the Women Who Created her (Verlag: Harcourt)
  • Best Short Story: Driven to Distraction von Marcia Talley. Erschienen in: Chesapeake Crime II, Quiet Storm Publishing
  • Best Children/Young Adult Fiction: Peter Abrahams: Down the Rabbit Hole (Verlag: HarperCollins) und Carl Hiassen: Flush (Verlag: Alfred A. Knopf)

Eine Übersicht über alle nominierten Titel findet sich hier, weitere Informationen zu den Agatha Awards gibt es hier.

Jenseits der Banalität

Im Sommer der Mörder
Oliver Bottini: Im Sommer der Mörder

Wenn in Kriminalromanen Geheimdienste und nationale Polizeiorgane wie CIA, BND oder BKA am Werke sind, dann geht es oft um das ganz Große, Weltverschwörung und Weltrettung. Die Autoren – in der Tat meistens Männer – phantasieren dann oft ein beeindruckende Kulisse zusammen, große Gesten, große Technik und oft auch großes Geballer. Es kracht, donnert und poltert und entsprechend laut werden wir am Ende alle wieder einmal gerettet. Bei dem in München lebenden Autor Oliver Bottini hört sich dies alles anders und differenzierter an. In seinem zweiten Kriminalroman „Im Sommer der Mörder“ haben zwar auch BKA, BND und vielleicht auch der CIA ihre Finger im Spiel, aber Bottini ist ein Autor der leisen, aber deutlichen Zwischentöne.

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Das Kommissariat in Dresden

Krimis und Hörbücher gibt es in der Dresdener Krimibuchhandlung „Kommissariat“. Jetzt auch im Internet. Schöne Seite!

Programmhinweis für Bayern

Wer die Möglichkeit hat Bayern Radio 2 zu empfangen, der sollte jetzt gleich reinhören. In der Sendung Diwan wird heute wieder Andreas Ammers Krimi-Kolumne gesendet, in der u.a. auch das Krimijahrbuch 2006 erwähnt werden soll. Sendezeit: 15.03 Uhr – 16.00 Uhr. Den Live-Stream im Internet von BR 2 gibt es übrigens hier.

Krimijahrbuch 2006 erschienen

Krimijahrbuch 2006
Es ist schwarz. Es ist schön. Es ist prallvoll mit lesenswerten Informationen. Es lädt zum Schmökern ein. Das Krimijahrbuch 2006 ist erschienen. Wer ein sinnvolles Geschenk für einen Krimi-Aficionado sucht, wer auf das vergangene Krimijahr zurückblicken möchte oder wer einfach nur guten, kritischen Stoff braucht, der sollte nicht zögern. Das Buch kann über jede ordentlich geführte Buchhandlung bezogen werden. Oder direkt beim Nordpark-Verlag. Ich weiß nicht, was Ihnen Ihr Buchhändler empfiehlt, ich empfehle das Krimijahrbuch 2006. Soviel Werbung musste jetzt sein.

Die bibliographischen Angaben (damit es Ihr Buchhändler auch findet):
Dieter Paul Rudolph (Hrsg.): Krimijahrbuch 2006
Wuppertal : Nordpark-Verlag, 2006
(KrimiKritik; 7)
ISBN-10: 3-935421-18-4
ISBN-13: 978-3-935421-18-8

Podcast Nr. 4 – Interview mit Jo Nesbø

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Der norwegische Krimiautor Jo Nesbø hat bislang fünf Romane um den Polizisten Harry Hole geschrieben, der sechste Roman ist in Arbeit. Vor einigen Wochen erschien der fünfte Band aus dieser Reihe auch bei uns in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Das fünfte Zeichen“. Aktuell ist dieser Krimi auch auf der KrimiWelt-Bestenliste vertreten. Jo Nesbø ist aber nicht nur ein erfolgreicher Kriminalschriftsteller, er hat auch als Aktienmakler und Musiker gearbeitet. Reichlich Themen also, über die ich mit ihm während eines Interviews sprechen konnte. Wie sein Harry Hole entstanden ist, wie wichtig die Erfahrungen seines Vaters im Zweiten Weltkrieg für eines seiner Bücher war und vieles mehr verrät er im englischsprachigen Interview, das Sie hier als Krimiblog Podcast Nr. 4 hören können. Dazu gibt es auch akustische Einblicke in seine Arbeit als Musiker.

[audio:krimiblog_podcast4_jo_nesboe.mp3]

Um den Podcast zu hören, benötigen Sie den Macromedia Flash Player, den Sie hier herunterladen können.

Sie können sich den Podcast aber auch herunterladen:
→ Krimiblog-Podcast Nr. 4 – Interview Jo Nesbø (16 MB, Dauer ca 24:30)

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Dubiose Jazzlokale

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Neuigkeiten von der Heftchen-Front: Der Bastei-Verlag hat in dieser Woche eine neue Krimiheftreihe mit dem Titel „Chicago“ gestartet. Im Pressetext heißt es:

» Wir befinden uns in den wilden Zwanzigern. Es ist die Zeit von Al Capone und den „Unbestechlichen“. Eine Zeit in der die Polizei von Chicago versucht für Ordnung zu sorgen, in der sie gegen Alkoholschmuggel, Korruption und Bandenkriege kämpft.
Hier mischt auch Privatdetektiv Pat Connor mit. Bei seinen Ermittlungen auf den düsteren Straßen von Chicago, in dubiosen Jazzlokalen und einschlägigen Bars kommt er oft der Polizei in die Quere und bewegt sich manchmal sogar am Rande der Legalität … «

Die ersten Cover dieser Reihe sehen jedenfalls schon mal recht pulpig aus.

Gefunden über das Forum der Krimi-Couch.

Die Wunden der Geschichte

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Gaetano Savatteri: In der Sache Maddalena Pancamo

Das Manko vieler historischer Kriminalromane ist, dass sie die Vergangenheit, die Geschichte, nicht ernst nehmen. Oftmals erscheint die historische Kulisse eben nur als das: Kulisse, Pappmache, möglichst schillernd ausgemalt. Zusätzlich auftretende Anachronismen – etwa bei bestimmten Ermittlungsmethoden – befördern solche Romane in den Bereich der Phantastik. Wie es anders geht, zeigt der italienische Autor Gaetano Savatteri, dessen Roman „In der Sache Maddalena Pancamo“ auf fabelhafte Weise Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen lässt und der dabei ein interessantes Bild sizilianischer Geschichte entwirft.

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