Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Diskussionskultur

Die Zeiten werden härter, der Wind wird rauer. Besonders kräftiger weht er derzeit durch die deutsche Krimiblog- und Krimikritik-„Szene“. Beliebt in diesen stürmischen Zeiten: Leser beschimpfen und Kollegen herunter putzen. Was mancher vielleicht als „Diskussionskultur“ sieht, löst bei mir eher Erschrecken aus. Der Ton, der da mittlerweile angeschlagen wird, schwankt zwischen Aggressivität und Beleidigung.

So erstaunt es mich schon, dass Dieter Paul Rudolph, bekannt auch unter seinem Kürzel dpr, immer wieder auf die Leser eindrischt. Seit vergangenem Samstag können wir etwa beim → “Titel-Magazin“ folgende Feststellung lesen:

“Der Patient, der da seinen Verstand aushaucht und auf gröbste Wiederherstellung hofft, ist der Leser.“

Read the rest of this entry »

Spröde TV: Gemäldeimitator Gregor Wollny

Gregor Wollny

Nein, es ist nicht Donnerstag. Dennoch gibt es heute zum Wochenanfang eine neue Folge unserer beliebten Web-TV-Kolumne „Spröde TV“. Achtung! Es wird lustig. Florian Wagensommer stellt in der neuen Folge den Gemäldeimitator und Geschichtenerzähler in Gehörloseneinrichtungen Gregor Wollny vor. Im Gespräch mit Florian erklärt der Jongleur, Pantomime und Comedian, warum seine Karriere mit einem Blockflötenduo begann, wieso er in Pfennigläden recherchiert, und worüber er keine Witze machen würde.

Na dann: Gute Unterhaltung!
Read the rest of this entry »

Krimi-Blog-Karneval: Edgar Allan Poe und der moderne kirgisische Neosurrealismus

Die erste Einsendung zum Krimi-Blog-Karneval anlässlich des 200. Geburtstages Edgar Allan Poe ist da. Sie kommt von Herrn Rick aus Österreich und ist in ihrer analytischen Schärfe und eindeutigen Pointierung ein Musterbeispiel. Solche Beiträge dürfen gerne mehr kommen. Vorbildlich.

→ Edgar Allan Poe & sein Einfluss auf den modernen kirgisischen Neosurrealismus, verfasst von Rick bei → UNTERNEUNTUPFING Aktuell

Passend zu diesem Eintrag ist mir heute – ganz zufällig – ein Gedicht über den Weg gelaufen (das tun sie öfter, wenn ich an meinen endlos erscheinenden Bücherwänden entlangspaziere und gedanklich in den Tiefen der deuschen Krimibloggosphäre herumirre und trübsinnig werde, aber das nur am Rande), das ich Euch geneigten Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten möchte. Wäre es nicht schon geschrieben worden, es hätte für diesen Krimi-Blog-Karneval unbedingt verfasst werden müssen. Jawohl.
Read the rest of this entry »

3. Krimi-Blog-Karneval: 200 Jahre Edgar Allan Poe

Krimi-Blog-Karneval Edgar Allan Poe

Am 19. Januar 2009 jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag des us-amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe. Für viele gilt der Dichter als „Vater“ der Detektivgeschichte, als „Gruselliterat“ und Wegbereiter der Science-Fiction-Literatur. Aus diesem Grund möchte krimiblog.de nicht einfach nur gratulieren, sondern einen neuen Krimi-Blog-Karneval ausrichten:

200. Jahre Edgar Allan Poe – Zwischen Vaterfigur und Vexierbild der Kriminalliteratur
Welchen Einfluß hat und hatte Poe auf die Detektivgeschichte und die Kriminalliteratur? Wie aktuell sind seine Erzählungen, seine Essays und seine Gedichte heute? Welche Bezüge gibt es zwischen Leben und Werk? Wie gehen andere Autorinnen und Autoren mit dem Dichter aus Boston um? Welche Bedeutung hat er für Leserin und Leser? Welche Adaptationen in Kunst, Film und Musik gibt es? All diese Themen können und sollen beim dritten Krimi-Blog-Karneval in Blogform bearbeitet werden. Wichtig ist immer der thematische Bezug zum Werk oder zum Autor Edgar Allan Poe.

Read the rest of this entry »

Qualitäts-Diskussion

Die wohl unsinnigste „Diskussion“ zum Thema Kriminalliteratur und Erwartungen kann man derzeit → hier, → hier, → hier und jetzt auch noch leider → hier nachlesen. Das hat in der Tat Krimi-Couch-Qualität, meine Herren und Damen. Ein Indiz mehr, dass sich die angeblich führenden Krimiblogs zu bürokratischen Kriminalliteraturverwaltungsinstituten gewandelt haben. Mich schauderts.

KrimiWelt-Bestenliste für Dezember 2008

kooppartner_krimiwelt_logo.jpgWer noch nicht weiß, was er seinen Lieben unter den Weihnachtsbaum legen soll, bekommt von der Jury der KrimiWelt-Bestenliste zahlreiche Empfehlungen. Gleich sechs neue Kriminalromane finden sich auf der aktuellen KrimiWelt-Bestenliste. Ein echter Bestseller dürfte der neue Roman von John le Carré sein. „Marionetten“ hat es auf Platz 1 der Liste geschafft – allerdings gibt es durchaus auch kritische Stimmen zum Roman. Zum Vergleich: Auf der → SPIEGEL-Bestsellerliste steht das Buch aktuell auf Platz 14 und Elizabeth Georges neues Epos „Doch die Sünde ist scharlachrot“ zieht locker vorbei auf Platz 5. Ach ja…

Weiterhin neu auf der KrimiWelt-Liste: Jo Nesbø schickt im Buch „Der Schneemann“ seinen Harry Hole wieder einmal auf Mördersuche, „Stört den Mörder nicht“ fordert José María Guelbenzu, Ian Rankin sieht „Ein Rest von Schuld“, während Kate Atkinson uns „Lebenslügen“ auftischt. Zum Schluss bleibt noch „Der Totengarten“ von George Pelecanos. Hier ist die Liste.
Read the rest of this entry »

Jenseits der literarischen Luftschlösser

Der grüne ChineseDagmar Scharsich: Der grüne Chinese

Nach und nach entdeckt die Kriminalliteratur ihrer Wurzeln, besinnt sich auf ihre Geschichte. Autorinnen und Autoren wie Christie, Doyle oder Poe tauchten schon immer in Krimis über Krimis auf, sei es durch direkte oder indirekte Werkzitate, sei es durch mehr oder weniger gelungene Anspielungen auf die realen Personen der Autorinnen und Autoren. Hardboiled und Noir erleben derzeit die x-te fröhliche Wiedergeburt, was man durchaus skeptisch sehen kann. Der deutsche Krimi, dessen Tradition längst noch noch nicht aufgearbeitet und erschlossen ist, hinkt wie so oft hinterher. Um so schöner ist es, dass sich jetzt eine Autorin der deutschen Groschenromane angenommen hat. Nicht als literaturwissenschaftliche Abhandlung, nicht als soziologische Studie über das Leseverhalten des Publikums – sondern als spannender Krimi im Krimi, der sich ganz nebenbei auch mit der Problematik von Dichtung und Wahrheit in der Kriminalliteratur beschäftigt. Die Rede ist von Dagmar Scharsich, die mit “Der grüne Chinese“ ihren dritten Krimi vorgelegt hat. Was als skurrile Geschichte einer jungen Antiquarin im heutigen Berlin beginnt, entwickelt sich bald zu einem fesselnden Verschwörungsthriller im Gewand eines angeblichen Tagebuchs – verfasst zur Zeit von Kaiser Wilhelm II. – und spielt hauptsächlich ebenfalls in Berlin.
Read the rest of this entry »

Schreibwettbewerb: Mehr Sherlock Holmes

Literarische Gesellschaften liegen mir am Herzen, daher hier folgender Hinweis: Die deutsche → Sherlock-Holmes-Gesellschaft „Von Herder Airguns“ veranstaltet einen Schreibwettbewerb. Das Thema ist der Meister selbst. Wer also etwas zu Sherlock Holmes auf’s Papier bringen möchte, kann das noch bis zum 20. April 2009 tun. Folgende Vorgaben bzw. Formalien sollten beachtet werden:

  • Die Geschichte muss einen Bezug zu Sherlock Holmes haben.
  • Die Geschichte darf nicht mehr als 15.000 Zeichen umfassen.
  • Einsendeschluss ist der 20. April 2009
  • Einsendungen können als .rtf- oder .doc-Datei per E-Mail an verwaltung@sherlock-holmes-kurier.de oder per Post (bitte keine handschriftlichen Manuskripte) geschickt werden. (Bei postalischen Einsendungen kann leider keine Eingangsbestätigung verschickt werden.)

Alle Gewinnergeschichten werden in einer Publikation der Deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft 2009 veröffentlicht und ihre Autoren erhalten natürlich ein Exemplar davon sowie eine einjährige Mitgliedschaft bei der VHA.

Weitere Informationen und Inspiration gibt es auf der Internetseite www.sherlock-holmes-kurier.de. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Glück.

Erinnerung

Heute, am 24. November 2008, jährt sich zum vierten Mal der Todestag von Joseph Hansen.

Warte, warte nur ein Weilchen…

„An der Abstimmung (im Internet oder per Postkarte) für den RIPPER AWARD, der vom Festival 2008 erstmals ausgelobt wurde, beteiligten sich im Internet oder per Postkarte über 10.000 Menschen aus über 20 Ländern!“

mordamhellweg.de

Der schwachsinnigste Krimipreis mit dem geschmacklosesten Titel, den das Krimimarketing zurzeit zu bieten hat, geht ins furiose Finale. Welche Autorin, welcher Autor wird sich mit einem Preis schmücken dürfen, der nach einem Serienkiller benannt ist? Warte, warte nur ein Weilchen…