Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Kratzer in der Krone

Der Duft des Bösen
Ruth Rendell: Der Duft des Bösen

An diesen kalten Wintertagen wollen drei große Damen des britischen Kriminalromans für wohlige Schauer sorgen. Mitte Februar 2006 erscheint P.D. James’ bislang letzter Roman „The Lighthouse“ unter dem Titel „Wo Licht und Schatten ist“ in deutscher Übersetzung. Etwa zur gleichen Zeit dürfte dann auch „The Devil’s Feather“ von Minette Walters unter dem Titel „Des Teufels Werk“ vorliegen. Dritte im Bunde dieses kriminellen Damenkränzchens ist Vielschreiberin Ruth Rendell, die in 42 Jahren über 40 Romane verfasst hat und dabei sind die 12 Romane, die sie unter ihrem Pseudonym Barbara Vine veröffentlicht hat, noch nicht mitgezählt. Allen drei Ladies wurde des Öfteren der Titel „Queen of Crime“ angedichtet, wobei Minette Walters die Jüngste und P.D. James die Älteste im erlauchten Kreis der Krimi-Königinnen ist. In der Mitte steht also Ruth Rendell, nicht nur aufgrund ihres Alters. Mit ihrem Roman „Der Duft des Bösen“, der seit Anfang des Jahres in deutscher Übersetzung vorliegt, zeigt sie, dass ihre Krimi-Krone nicht ohne Kratzer ist.

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Wolfgang Kienast gestorben

Wie das Syndikat auf seiner Homepage mitteilt, ist der Krimiautor Wolfgang Kienast Ende Januar in Berlin gestorben.

Preise: Nominees für die Edgar Allan Poe Awards 2006

EdgarSeit dem vergangenen Wochenende stehen sie fest: Die Nominees in den verschiedenen Kategorien für den Edgar Allan Poe Award 2006, kurz Edgar genannt. Vergeben werden die Preise von den Mystery Writers of America (MWA). Die Gewinner werden Ende April bei einer Gala in New York geehrt. Hier finden Sie zunächst eine bebilderte (und lange) Liste mit den nominierten Büchern, Theaterstücken, Filmen, TV-Serien und Personen.
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Podcast Nr. 2: Interview mit Peter Robinson

Peter Robinson by Ludger Menke copyright proteced
Interview mit Peter Robinson
Während seiner Lesereise hatte ich die Gelegenheit mit dem Krimiautor Peter Robinson ein Interview zu führen. Darin erzählt er – natürlich auf Englisch – über seine letzten Bücher, erklärt die Bedeutung von Schauplätzen und wie er als Autor damit umgeht und verdeutlicht seine Auffassung von Kriminalliteratur. Akustische Einblicke in die Arbeit eines sympathischen Autors, dessen Roman „Kein Rauch ohne Feuer“ gerade auf Deutsch erschienen ist. Sie können das Interview hören und zwar als Krimiblog-Podcast Nr. 2.

[audio:krimi_podcast_peter_robinson.mp3]

P.S.: Um den Podcast zu hören, benötigen Sie den Macromedia Flash Player, den Sie hier herunterladen können.

Sie können sich den Podcast aber auch herunterladen:
→ Krimiblog-Podcast Nr. 2 – Interview Peter Robinson (7 MB, Dauer ca 15:20)

Brände, Bilder und Betrüger

Kein Rauch ohne FeuerPeter Robinson: Kein Rauch ohne Feuer

»Als Kind hat mich mein Vater immer wieder in die Yorkshire Dales mitgenommen, um dort zu fotografieren. Manchmal hat er stundenlang gebraucht, nur um auf das richtige Licht zu warten. Ich hatte also reichlich Zeit, mir die Landschaft anzuschauen.« erzählt Peter Robinson während seiner Lesung in Hamburg. Ob es die schroffen Sandsteinfelsen seiner englischen Heimat waren, die seinen Blick geschärft haben? Dass er ein genauer und guter Beobachter ist, beweist er in seinen Kriminalromanen rund um den Detective Chief Inspector Alan Banks. Jetzt liegt der 14. Fall für Banks unter dem Titel „Kein Rauch ohne Feuer” in deutscher Übersetzung vor, der es – verdientermaßen – auf Anhieb auf Platz 1 der KrimiWelt-Bestenliste geschafft hat.

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Il Blog del mistero

Angolo Nero Blog
Auch in Italien wird kriminell gebloggt: „L’Angolo Nero – Il Blog del mistero“ nennt sich das Blog des Journalisten Angolo Nero. Buchbesprechungen, Interviews und Neuigkeiten aus der Krimiwelt finden sich dort. Aktuell zum Beispiel ein Interview mit Kate Mosse. Im Archiv finden sich längere Interviews, etwa mit dem italienischen Autor Sandrone Dazieri, der übrigens auch mit einer eigenen Homepage im Netz vertreten ist, oder mit dem US-amerikanischen Altmeister Joe Lansdale. Ein interessantes Blog für alle, die über gute Italienischkenntnisse verfügen.

KrimiWelt Bestenliste für Februar 2006

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Für mich durchaus eine freudige Überraschung: Peter Robinson hat mit seinem Roman „Kein Rauch ohne Feuer“ (engl.: „Playing with Fire“) auf Anhieb den Sprung auf Platz 1 der aktuellen KrimiWelt Bestenliste geschafft. Über Robinson, seinen Roman und seine Arbeit als Autor wird hier im Krimiblog in den nächsten Tagen noch mehr zu lesen und zu hören sein. Es gibt noch fünf weitere Neueinsteiger, darunter das interessante Debüt „Tannöd“ von Andrea Maria Schenkel. Mehr in der vollständigen Liste.

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Bloggen für Krimiautoren – Teil 2

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Tote, Tags und Technik

Rechtsmedizinisches Institut Hamburg: Auf dem Sektionstisch liegt ein kaltes, totes Blog. Viele Monate lang hat es seine Schuldigkeit getan, täglich neue Texte, Bilder, Töne und Filme den geneigten Lesern zu Kenntnis gebracht. Jetzt ist es tot. Kommissar Kai Kleever und Pathologin Dr. Nathalie Jour-Naillie stehen vor vielen Rätseln: Wie hat es das gemacht, dieses kleine, unscheinbare Blog? Wie konnte es diese ganzen Inhalte in so wohlgeordneter und ansprechender Form nur bewältigen? Und woran ist es gestorben? Die charmante Gerichtsmedizinerin greift zur Säge: „Wollen wir doch mal schauen, was es so in sich hat, dieses kleine Blog“. Mit einem scharfen, monotonen Ton schneidet sich die Säge ihren Weg durch die Oberfläche des Blogs…

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Verbrochene Welt

„Die ernsthafte, literaturwissenschaftliche Beschäftigung mit Kriminalliteratur ist nicht unbedingt fördernd für die Karriere“.

Auch wenn diese Aussage von Prof. Dr. Jochen Vogt Heiterkeit auslöste, steckt darin doch sehr viel Wahres: Die Literaturwissenschaften meiden den Kriminalroman, sehen in ihm vielleicht noch ein Genre, dass sie in der Literaturdidaktik bearbeiten können, doch die ernsthafte Auseinandersetzung, zum Beispiel in der Gattungstheorie oder unter historischen Aspekten, findet kaum statt. Deshalb ist es erfreulich, dass sich am vergangen Wochenende Literaturwissenschaftler der verschiedensten Richtungen, Literaturkritiker, Journalisten, Verleger, Studenten und interessierte Leser zur Tagung „Verbrochene Welt“ in der Evangelischen Akademie in Iserlohn trafen, um die „internationale Aktualität des Kriminalromans“ auszuloten.

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Geballte Krimikompetenz

Zwei Tage Iserlohn, zwei Tage geballte Krimikompetenz (PDF-Dokument). Die Tagung zum Thema „Verbrochene Welt“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Vogt war sehr gelungen. Durchweg interessante Vorträge von klugen Referenten, dazu reichlich Gespräche während der Pausen und am Abend. Eine interessante Mischung auch bei den Zuhöreren: Von Redakteuren, Krimiautorinnen, Studentinnen bis hin zu Krimibuchhändlern, die alle zum Thema etwas zu sagen hatten.

Eine etwas längere Zusammenfassung morgen, zwei Tage Wissensaufnahme machen müde.