Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Monat: August, 2005

Voting der Woche

Dieses Blog läuft dank Wordpress. Dafür gibt es viele unsinnig, sinnvolle, verspielte und kuriose Plugins, kleine Programme, mit denen ich das Blog ergänzen kann. Beim Surfen ist mir das Voting-Tool auf den Bildschirm erschienen, das sich ganz vorwitzig „Democracy“ nennt. Als verspielter Mensch, der sonst seine Zeit mit schlechten Krimis herumschlägt, dachte ich mir „Probier‘ das doch mal aus.“ Da das Krimiblog ja (fast) keine Kosten und Mühen scheut, gibt es jetzt also ein Voting, ein kleine Umfrag zu Themen, die garantiert die Krimiwelt bewegen. Diese Woche die Frage „Wie wichtig sind Krimifestivals?“ – eine Frage, die natürlich einen hochaktuellen Bezug hat, man schaue nur auf das → Boucheron-Festival, das morgen startet, oder das → Krimifestival Marburg, das im Oktober die Besucherinnen und Besucher erfreut.

Bouchercon Blogging

Wer bloggt zum Bouchercon? Eine kleine Übersicht

Anthony Bouchers Regeln

Anthony Bouchers empfohlener Codex für Krimi-Rezensenten In zwei Tagen, am 1. September 2005, startet unter dem Motto „Wicked times in the windy city“ das → Bouchercon-Festival in Chicago, vermutlich die weltweit größte Veranstaltung zum Thema Krimi. Benannt ist dieses Spektakel – man lese und staune – nach einem Krimirezensenten. Anthony Boucher (1911-1968) gilt als einer […]

Ein passabler Lügner

Der geniale Mister FletcherCraig Clevenger: Der geniale Mister Fletcher
Wenn ein neuer Autor auf der Bildfläche des Literaturbetriebs erscheint, dann sind Verlage und leider oft auch Kritiker schnell dabei, ihm das Etikett „Kult“ anzuheften. Ein gut geschriebenes Buch reicht heute nicht mehr, nein es muss gleich „Kult“ oder doch zumindest „kultverdächtig“ sein. Man muss halt möglichst laut schreien, um im schnelllebigen und kreischenden Lit-Biz gehört und wahrgenommen zu werden. Letztlich hilft es aber weder Verlegern noch den Lesern, einen Autor und seinen ersten Roman durch solche Etiketten in ein möglicherweise richtiges Licht zu stellen. Der direkte Blick auf Stärken und Schwächen eines Erstlings wird lieber vernebelt, anstatt sich ernsthaft damit auseinander zu setzten. Eines der vielen Beispiele, die mir da einfallen, ist der Debütroman „Der geniale Mister Fletcher“ des Texaners Craig Clevenger. Erschienen ist die deutsche Übersetzung im Frühjahr 2005 und ein Beleg dafür, das Erstlingsromane eben durchaus Stärken und Schwächen aufweisen können und diese bitte auch haben dürfen.

Morde melden

Neu: → Hier können Morde in der Blogosphäre gemeldet werden. Leichhardt berichtet..

KrimiWelt Bestenliste für September 2005

» Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen…« heißt es schon bei Aschenputtel. Die Damen und Herren Krimikritiker haben sich mal wieder über das Töpfchen mit den Guten hergemacht, mir hingegen stecken die Schlechten immer noch im Hals. Während ich also tapfer weiterhin die Schlechten herunterwürge (die nächste Platzpatrone kommt bestimmt!), hier die Guten für den September 2005, natürlich von der KrimiWelt-Bestenliste.

Echte Verbrechen

Via → Duftender Doppelpunkt Eine Sammlung von wissenschaftlichen Texten und Analysen zum Thema Kriminalität gibt es beim → „Informationsportal zum Thema Kriminalität“. Ein interessantes Projekt, das sich wohl vor allem an Journalisten wendet und umfangreiche Essays, Aufsätze und Thesenpapiere online zur Verfügung stellt.

TagesSatz

» Aber Humor ist meistens boshaft! Ich weiß nicht, ob es unschuldiges Gelächter gibt, außer bei Kindern vielleicht. Man lacht immer auf Kosten eines anderen. Hinter dem Gelächter kann sich die Fratze des Hasses verbergen.« Isabelle Huppert im Interview bei →Spiegel Online

Zehn No-nos für Krimiforen

Nach jahrelanger Erfahrung als Krimi-Forenmeister zeigt sich: Das Grauen → wiederholt sich immer noch. Daher hier jetzt ganz exklusiv meine zehn No-Nos für Krimiforen. 1. »Geschmäcker sind ja (zum Glück) verschieden.« Einfache Wahrheiten für einfache Gemüter kannst Du Dir hier schenken. Was willst Du damit in einem Krimiforum? Geh’ doch bitte ins Kuschelforum. Danke. 2. […]

Irischer Trauergesang

Einer der größten Justizskandale der Nachkriegszeit in Nordirland: Im März 1953 wurde der damals 20-jährige schottische Soldat Iain Hay Gordon von einem Belfaster Gericht auf unbestimmte Zeit in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Gordon die 19-jährige Patricia Curran am Abend des 12. Novembers 1952 mit 37 Messerstichen vor dem Haus ihrer Eltern ermordet hatte. In seinem Tatsachenroman „The Blue Tango“ (dt. „Blue Tango“) rollt der irische Autor Eoin McNamee diesen Fall neu auf und spekuliert auf eindringliche Weise darüber, wo der wahre Täter zu suchen gewesen wäre.