Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Monat: April, 2009

KrimiWelt-Bestenliste für Mai 2009

kooppartner_krimiwelt_logo.jpgEs scheint, als habe die Jury der KrimiWelt-Bestenliste die deutschsprachige Kriminalliteratur entdeckt. Auch in der aktuellen Liste sind gleich sechs Autorinnen und Autoren aus dem deutschen Sprachraum vertreten. Neu dabei diesmal ist Monika Geier mit ihrem Roman „Die Herzen aller Mädchen“. Ja, das könnte eine gute Leseempfehlung sein, die bisherigen Geier-Romane waren jedenfalls überzeugend. Ebenfalls neu: Robert Hültner und sein „Inspektor Kajetan kehrt zurück“ sowie der Italiener Gianrico Carofiglio mit dem Krimi „Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land“. Insgesamt also diesmal keine wirklichen Überraschungen. Hier folgt die Liste in der gesamten Übersicht.

Schuld hat der Leser

Wieder einmal ist ein ehrgeiziges Krimiprojekt gescheitert – so kann man es seit heute bei → „Watching the detectives“ lesen. Die → „Kriminelle Sittengeschichte Deutschlands“, eine Reihe mit zehn Bänden deutschsprachiger Kriminalliteratur aus dem letzten Jahrhundert, herausgegeben vom Hamburger Autor Frank Göhre, wird nach Abschluss und Veröffentlichung des zehnten Bandes nun verscherbelt. So teilt der Verlag, die „Edition Köln – Verlag Peter Faecke“ über „Wtd“ mit: „… der Abverkauf war wider Erwarten ein völliges Desaster.“ Das kann man zu Recht traurig finden. Dieter Paul Rudolph, Betreiber von „Wtd“, hat dann auch schnell den Schuldigen ausfindig gemacht:

Spröde TV: Was ihr wollt

Jau, gibt mal wieder Fernsehen. Oder doch Theater? Oder Comedy? Auf jeden Fall Kultur!

„Improtheater ist… charmant provokant – fabelhaft lebhaft – amüsant riskant.“ Das behaupten die Mitglieder der Theatergruppe „Steife Brise“, die seit 1992 für frischen Wind auf den Comedy-Bühnen der Nation sorgen.

Amazon fail?

Ein angeblicher „interner Systemfehler“ beim Online-Buchhändler amazon.com hat in den letzten Tagen für Aufregung gesorgt, berichtet unter anderem → „Der Standard“. Danach sollen Bücher mit schwuler oder lesbischer Thematik aus den Listen mit den meistverkauften Titeln sowie aus der Buchsuche bei amazon.com verschwunden sein. Hintergrund sei eine Entscheidung von Amazon gewesen, „Erwachsenen“-Literatur (darunter fällt unter anderem auch erotische Literatur) nicht mehr in den Verkaufsranglisten anzuzeigen. Daraufhin gab es zahlreiche Proteste, unter anderem beim Microbloggingdienst Twitter unter dem Hashtag → #amazonfail und eine → Online-Petition. Ausführlich diskutiert auch der Autor → Mark R. Probst den Vorfall.

Don’t Divorce Us

And now to something completely different: Über diesen → Beitrag bei Stefan Niggemeier und → diesen Beitrag bei „Rot, röter, regentot“ bin ich auf das folgende Video gestoßen. Schöne und liebevolle Ostern!

Kriminelles Altpapier vom „Stern“

Ein Krimi-Special legt in dieser Woche der „Stern“ auf. In der Beilage zum aktuellen Heft findet sich unter anderem ein Porträt des italienischen Autors Massimo Carlotto, der Selbstversuch des Schriftstellers Frank Schulz, der sich erstmals im Genre ausprobieren möchte (und scheitert), sowie reichlich Kurzrezensionen zu aktuellen Krimis und Thrillern. Zumindest das, was man in der „Stern“-Kulturredaktion wohl unter Krimirezensionen versteht. Natürlich gibt es nur die „besten Thriller des Frühjahrs“ und ein Satz wie „Ein paar Klischees weniger wären hier aber mehr gewesen“ ist vermutlich der kritischste im ganzen Heft. Bei Formulierungen wie „Angereichert mit einem Hauch von Verwesung“ möchte man dann doch vor Fremdscham in den Boden versinken. Das hat dann das Niveau der „Focus“-Mordkommission.

KrimiWelt-Bestenliste für April 2009

kooppartner_krimiwelt_logo.jpgLeider mit einigen Tagen Verspätung und um die Chronistenpflicht zu erfüllen reiche ich hier jetzt noch die KrimiWelt-Bestenliste für den April nach. Man mag sich ja verwundert die Augen reiben, aber alle drei Neueinsteiger sind deutschsprachige Autoren beziehungsweise eine Autorin. Ist der deutsche Krimi (mal wieder) im Aufwind?

Nun ja, das kann man alles relativ sehen. Jörg Juretzkas aktueller Roman „Alles total groovy hier“ sei „Noir unter brachialer Sonne“. Nee, Juretzka tut das, was er schon seit Jahren tut und das tut er ganz gut. Mehr nicht. Bei Oliver Bottini, der mit seinem vierten Roman „Jäger der Nacht“ vertreten ist, verhält es sich ähnlich – nur, dass es nicht so lustig zu geht wie bei seinem Kollegen aus dem Ruhrgebiet. Und Uta-Maria Heim überrascht mit ihrem „Wespennest“ nicht wirklich, sondern die Autorin führt fort, was sie vor 18 Jahren begonnen hat. Das alles ist in Ordnung, Anlass zur Euphorie bietet die aktuelle Liste allerdings nicht. Die sieht so aus: