Es wallandert wieder

vom Krimiblogger

„Mankell bedeutet mir nicht soviel, sieht man einmal davon ab, dass er es war, der erst das Interesse auf schwedische Krimiautoren gelenkt hat. Aber es ist schon langweilig, wenn jetzt jeder als der neue Mankell gefeiert wird, mich eingeschlossen. Also, ich kann mir nicht erklären, warum er einen solchen Erfolg hat.“
Arne Dahl

Quelle: NDR Info, Besprechung zu „Tiefer Schmerz“ von Arne Dahl

Ja, ja, ja! Mankell ist nicht das Maß aller Krimidinge. Was treibt Kritiker dazu, diesen schlechten Stilisten und drögen Erzähler als düster leuchtendes Vorbild zu nehmen? Wozu diese oft platten Vergleiche zwischen Autoren? Was hat uns dieser Mankell kriminell alles eingebrockt?
In einem Punkt hat Dahl aber unrecht: Es war nicht Mankell, der das Interesse an schwedischen Krimis – außerhalb von Schweden – geweckt hat. Nur als Randnotiz: Schon in den 60er Jahren machten Maj Sjöwall und Per Wahlöö den schwedischen Krimi bekannt. Schnipp

Der SoziokrimiErgänzung: Wie das alles so begann mit dem – mittlerweile – recht verpönten Soziokrimi, kann man in der wissenschaftlichen Arbeit von Jürg Brönnimann mit dem Titel „Der Soziokrimi – Neues Genre oder ein soziologisches Experiment?“ nachlesen. Eine kluge, manchmal etwas sehr wissenschaftliche Einführung in die Geschichte des Soziokrimis. Manches hätte Brönnimann durchaus kürzen können, ich muss auch nicht jeden Sjöwall/Wahlöö-Krimi detailliert nacherzählt bekommen. Dennoch, ein interessantes Buch, dass zeigt, wie sehr die beiden Schweden den Kriminalroman beeinflusst haben.

Jürg Brönnimann: Der Soziokrimi. Neues Genre oder ein soziologisches Experiment?
Eine Untersuchung des Soziokrimis anhand der Werke von Maj Sjöwall/Per Wahlöö und -ky. – Wuppertal : Nordpark-Verlag, 2004. – ISBN: 3-935421-13-3. – (KrimiKritik; 3)

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