Der neue Boucher aus Blieskastel

vom Krimiblogger

dpr ist unter die Krimiautoren gegangen. Spätestens im Juli 2008 dürfte er, → wie er schreibt, „alle Bedingungen erfüllen, um einen Mitgliedsantrag beim SYNDIKAT, der Vereinigung deutschsprachiger KrimiautorInnen, stellen zu können.“ Er wird also Krimischriftsteller – und damit fast ein ganzes Jahr zu spät, denn schließlich wird der August 2007 der Monat des deutschsprachigen Krimis, jedenfalls wenn wir dem SPIEGEL von dieser Woche (gedruckte Ausgabe) glauben schenken dürfen. Noch dramatischer ist aber die Frage, die sich dpr angesichts seiner Krimiautorenschaft stellt: Darf er dann noch andere Krimis rezensieren, gar verreissen?

Natürlich eine rhetorische Frage, denn niemand wird es einem Krimiautoren verbieten, über andere Krimiautoren zu schreiben und sie zu kritisieren – außer vielleicht die Hauptversammlung des Syndikats. Was dpr hier als hochmoralische Frage verkauft, ist in Wirklichkeit nichts anderes als virales Marketing für sein kommendes Werk, auf das wir noch fast ein Jahr lang warten müssen. Und: Natürlich bekommt er massenhaft Zuspruch, er möge seine Kritikertätigkeit doch nicht einstellen. Das ist alles sehr, sehr perfide und der Bursche aus Blieskastel sieht sich womöglich als neuen → Boucher. Der war ja bekanntlich auch Autor und Kritiker in einer Person. Welch‘ durchtriebens Spiel, für dass er auch noch die geschätze A.C. als Kronzeugin benutzt…