Ausgeblendet

vom Krimiblogger

Dafür mag ich ihn wirklich sehr, den guten dpr. Manchmal hat er so etwas wunderbar Altmodisches in seinen Texten. Zum Beispiel heute – sein → kleiner Exkurs über Musik und die Analogien zur Kriminalliteratur.

Für jemanden, der musikalisch vor allem in den in den 70er bis 80er Jahren geprägt wurde und seit den 90er Jahren bis heute als DJ gearbeitet hat, hat dprs Exkursion eine verklärende, nostalgische Linie. Hier zum Beispiel:

„Rockmusik etwa. Sie war und ist ein wichtiger Teil des Identifikationsprozesses von jungen Menschen. Völlig ohne Belang, wie sie entsteht, viel wichtiger, was sie bewirkt, was sie auslöst und ausgrenzt.“

Das ist schön fern von jeder musikalischen Lebenswirklichkeit. Wunderbar. Wenn man Rockmusik zum Beispiel durch Hip-Hop oder Gangsta-Rap ersetzen würde, würde es in Teilen sogar stimmen. Und es ist ergreifend, wie hier ganze musikalische Entwicklungen der letzten Jahrzehnte dezent ausgeblendet werden. Wenn die Musik dem Krimi etwas voraus hat, dann sicher das: Sie hat sich wesentlich schneller entwickelt (im positiven und im negativen Sinne) und mit ihr sogar ihre jeweilige Kritik.