Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Frank Göhre feiert 65. Geburtstag

Der in Hamburg lebende Autor Frank Göhre feiert heute seinen 65. Geburtstag. Geboren in Tetschen-Bodenbach, wuchs Göhre in Bochum auf und arbeitete als Buchhändler, Kunsthändler, Werbetexter und Bibliothekar in Köln, Essen, Bochum und Wattenscheid. Seit 1981 lebt und arbeitet der Krimi- und Drehbuchautor in Hamburg. Aus seiner Feder stammen unter anderem die Dialoge im Film „Abwärts“ sowie der dazugehörige Filmroman, Drehbücher für „Tatort“-, „Cobra 11“- oder „Großstadtrevier“-Folgen sowie für Sönke Wortmanns Film „St. Pauli Nacht“. Auch als Krimiautor ist Göhre erfolgreich: Zu seinen wichtigsten Werken zählt die St.-Pauli-Triologie, die zunächst die Romane „Der Schrei des Schmetterlings“ (1986), „Der Tod des Samurai“ (1989) und „Der Tanz des Skorpions“ (1991) umfasste und die von Göhre 2006 um den Band „Zappas letzter Hit“ erweitert wurde. Einen Namen macht sich Göhre auch als Herausgeber des Werkes von Friedrich Glauser. Ihm widmete er in diesem Jahr die hochgelobte Romanbiographie „MO – Der Lebensroman des Friedrich Glauser“.

→ Homepage von Frank Göhre
→ Interview mit Frank Göhre
→ Besprechung von „MO“
→ Porträt über Frank Göhre zum 65. Geburtstag
→ Frank Göhre im Lexikon der deutschen Krimiautoren

Horst Tappert ist tot

Der Schauspieler Horst Tappert ist tot. Er starb bereits am Samstag im Alter von 85 Jahren in einer Münchner Klinik, wie seine Frau Ursula der Illustrierten → „Bunte“ am Montag sagte. Bekannt wurde der 1923 in Elberfeld geborene Tappert vor allem als Hauptdarsteller in der ZDF-Krimiserie „Derrick“.

Ein echter Weltstar, wie die Meldungen aus aller Herren Länder zeigen:
→ Niederlande
→ Schweiz
→ Italien
→ Tschechien
→ Frankreich
→ Norwegen
→ Belgien

Das erste Mal

Ein nettes Meme, dass ich mir hier mal frech weg klaue.

1. Liste die Autor/innen auf, die Du in diesem Jahr das erste Mal gelesen hast – unabhängig vom Erscheinungsjahr des Buches.
2. Setze die Namen in Fett, deren Bücher Debüts waren.
3. Bitte andere Bloggerinnen und Blogger darum, es Dir gleich zu tun.

Somit folgen hier jetzt all die ersten Male des Jahres 2008

  • Ken Bruen
  • Tana French
  • John Harvey
  • Thor Kunkel
  • Giwi Margwelaschwili
  • Guillermo Martínez
  • Peter Oberdorfer
  • Dieter Paul Rudolph
  • Dagmar Scharsich
  • Duane Swierczynski
  • Zoran Zivkovic

Die dritte Aufforderung lasse ich jetzt mal aus, Ihr dürft aber gerne nachziehen.

Streifzug: Vorwärts, rückwärts, seitwärts

Allüberall sind sie jetzt bei den Rückblicken. Auch in der Krimiwelt, die ja bekanntlich größer ist, als so manche meinen.

In Südafrika zum Beispiel ist man davon überzeugt, dass 2008 ein → „hot year for crime fiction“ war.

Auch Sarah Weinman hat → schon zurückgeblickt.

Anderswo schaut man nach vorne und macht schon mal den → guten Stoff für’s nächste Jahr aus. Da → reicht man dann gerne auch nochmal zwei nach. Ich bin sicher, es werden mehr folgen.

Bestenlisten sind ja auch irgendwie Rückblicke. Von der IMBA (Independent Mystery Booksellers Association, also der Vereinigung unabhängiger Krimibuchhändler – warum gibt es die eigentlich bei uns nicht?) liegt jetzt die → Liste für November 2008 vor. → Via.

Noch ein → Via über dieses hübsche Blog. Da zeigt sich einmal mehr, dass auch → Thriller-Autoren Dreck am Stecken haben können. Uah.

Wiederum andere machen aus der ganzen Rückblickerei gleich ein → Internet-Meme. → Hier zum Beispiel. Da wird nach den Autor/innen gefragt, die man in diesem Jahr das erste Mal gelesen hat. Die soll man dann aufschreiben bzw. bloggen und diejenigen in Fett setzen, die ein Debüt waren. Als letzten Schritt bittet man dann noch → nette Mitblogger, es einem gleich zu tun, um so für die Verbreitung dieses zweifellos unsinnigen, aber gerade deshalb so schönen Spiels zu sorgen.

Ja, und manchmal bleiben ernsthafte Fragen. Sieben zum Beispiel, die Carolyn Kellogg dem National-Book-Award-Finalisten → Salvatore Scibona gestellt hat. Dessen Debütroman → „The End“ über italienische Einwanderer in den USA hat dort für reichlich Furore gesorgt.

So, und dies hat jetzt auch ein Ende.

E.

Hamburg, Ellmenreichstraße, direkt neben dem Deutschen Schauspielhaus. Ein Theater mit angeschlossenem Straßenstrich. Während drinnen aufgebaut, geprobt und Leben imitiert wird, stehen hier die Frauen, die anschaffen, direkt neben dem Bühneneingang. Sie stehen hier Tag für Tag, morgens die älteren Ladys, der “Hausfrauenstrich“, abends sind es jüngere, hübschere Mädels. Drogenabhängige sieht man selten, das Drogenelend spielt sich eher in der Bremer Reihe ab. Hin und wieder stehen in der Ellmenreichstraße auch Transen rum. Die sind ein bisschen aggressiver als die anderen Mädels. Hauchen die “echten“ Mädchen ein “Hast Du Zeit?“ allein gehenden Männern entgegen, werden die Transen schon mal handgreiflich. Wenn Du sie nicht beachtest, wechselt die flötende, weiche Stimme in ein rotzendes, männliches Fluchen. Schimpfwörter in einer undefinierbaren Sprache fliegen Dir hinterher.
Read the rest of this entry »

Termin: MO – Der Lebensweg des Friedrich Glauser

MOFrank Göhre: MO – Der Lebensweg des Friedrich Glauser

Thomas Wörtche im Gespräch mit dem Autor
Zum 70. Todestag des Schweizer Autors Friedrich Glauser erinnern der Schriftsteller Frank Göhre und der Kritiker und profunde Kenner der Kriminalliteratur Thomas Wörtche an den Begründer der modernen, deutschsprachigen Kriminalromans. Die fünf Romane um den Wachtmeister Studer, der 1936 seinen ersten Auftritt hatte, sind Meisterwerke mit unbegrenzter Haltbarkeit. Selbst ein Außenseiter, schrieb Glauser in spröder, sensibler Prosa über Irren- und Armenhäusler, über die Unangepassten und die, die nicht funktionieren, wie man zu funktionieren hat. Er definierte den Blick, den Kriminalliteratur zu haben hat: Von unten auf die Gesellschaft.

Mittwoch, 17. Dezember 2008, 20 Uhr
Literaturforum im Brecht-Haus
Chausseestr. 125
10115 Berlin
In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Botschaft in Deutschland
Eintritt: 5 €, ermäßigt 3 €, kein Kartenvorverkauf. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn.

In eigener Sache

Seit einigen Minuten läuft das Krimiblog auf WordPress 2.7 – gewidmet ist diese Version dem Jazz-Saxophonisten John Coltrane. Falls es irgendwo Probleme gibt, bitte einfach kurz melden. Danke.

Manifest der intuitiv-latenten Kritik

Read the rest of this entry »

Schämen

Ein Krankenhaus irgendwo im Hochsauerland, Herbst 1986. Meine Zivi-Zeit. Innere Station Männer. Krebskranke, Alkoholiker, hochgradig Schwerstbehinderte, alte Menschen, abgeschoben zum Sterben – oder weil die Familie gerade mal auf Urlaub musste. Ärzte haben das mitgemacht. Elend, wenig Hoffnung. Ganz anders auf der Chirurgie-Station: Da gab es viele junge Patienten, viele mit einem Knochenbruch, ein harmloser Blinddarm. So etwas. Ein paar Tage, manchmal ein paar Wochen – und schon ging es ihnen wieder besser. Hoffnung. Leben.
Read the rest of this entry »

Platzpatrone: Und ewig schleichen die Erben

Neulich flatterten mir die aktuellen Veranstaltungshinweise des → Hamburger Speicherstadtmuseums in den E-Mail-Korb. Darin werden unter anderem folgende Lesungen angepriesen:

Die Langen Kriminächte des Syndikats – „Glausers Erben“ TEIL 1
Lesung mit Stefanie Baumm, Angela Eßer, Alexandra Guggenheim, Carmen Korn
Moderation: Angela Eßer

Die Langen Kriminächte des Syndikats – „Glausers Erben“ TEIL 2
Lesung mit Gunter Gerlach, Norbert Horst, Andreas Izquierdo, Heinrich Stefan Noelke
Moderation: Bärbel Dahms

Wie schamlos müssen eine Stefanie Baumm, eine Angela Eßer, eine Alexandra Guggenheim, eine Carmen Korn, ein Gunter Gerlach, ein Norbert Horst, ein Andreas Izquierdo und ein Heinrich Stefan Noelke eigentlich sein, um sich mit diesem Namen zu schmücken. Ewig schleichen die Erben…