Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Der Doktor und die lieben Maden

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Simon Beckett: Die Chemie des Todes

Haben Sie es gemerkt? Am letzten Freitag gab es eine weltweite Buchpremiere. Noch vor der offiziellen Veröffentlichung in Großbritannien Anfang März ist seit dem 17. Februar das neue Buch von Simon Beckett „Die Chemie des Todes“ in den deutschen Buchhandlungen lieferbar. Dass eine Übersetzung noch vor dem Original erscheint, wenn auch in einem sehr kurzen, zeitlichen Abstand, ist ein seltenes Ereignis in der deutschen Verlagswelt und wird normalerweise mit ziemlich viel Werbeaufwand begleitet. Mancher erinnert sich vielleicht noch an das Tamtam, als 1996 der sechsbändige Fortsetzungsroman „The Green Mile“ von Stephen King weltweit gleichzeitig veröffentlicht wurde. Nun ist Simon Beckett nicht Stephen King: Bislang ist der britische Autor, der in seiner Heimat vier Romane veröffentlicht hat, bei uns nicht aufgefallen. „Die Chemie des Todes“ ist sein fünfter Roman und ein schönes Beispiel dafür, wie mit schlechtem Marketing ein schlechter Roman unter die Leserschaft gejubelt werden soll.

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Amerikanische Giganten

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Mit „American Giants“ beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe der britischen Krimizeitschrift „Crime Time“. Patricia Cornwell gehört, zumindest nach Verkaufszahlen, sicher zu den aktuellen „Giants“ und im Interview mit Barry Forshaw kochen noch einmal ihre Thesen zu Jack the Ripper hoch. Etwas umfangreicher sind die Artikel zu dem US-amerikanischen Krimiautor Robert B. Parker geworden, ein Portrait, Besprechungen und ein schöner Artikel von Charles Waring sind dem Autor der Spenser-Krimis gewidmet. Mike Ashley hat einen Nachruf auf Dennis Lynds / Michael Collins geschrieben und Ashley bespricht auch das Buch „Murder in Retrospect“ von Michael Burgess und Jill H. Vassilakos, in dem es um historische Kriminalromane geht. Dazu wie immer Film- und TV-Tipps und natürlich „The Verdict“, kurze Besprechungen aktueller Krimis. Nebenbei sei noch bemerkt, dass die aktuelle Ausgabe auf einem besseren Papier gedruckt wurde.

Krimifestival München

Das Programm des Krimifestivals München ist jetzt da. Wieso kriegt man so etwas eigentlich hier in Hamburg nicht auf die Beine gestellt?

Via Jürgen Albertsen

Eitelkeiten

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So hatte ich mir den Freitag auch nicht vorgestellt. Da wird dieses Blog in der Schweiz zum „Blox des Tages“ gekürt. Das ist ja schon mal schön. Ich frage mich allerdings, was ein „Blox“ ist und wofür das „X“ steht? Im romantischen Bad Wildungen wurde dann auch noch auf der Tagung der Krimiautoren-Innung SISYPHOS ein Preis für „den besten zeitgenössischen deutschen Kriminalroman“ vergeben, der den wunderschönen Namen „Ludger“ trägt. Merkwürdig, das alles. Hält mich nur vom Lesen ab, die (männliche) Konkurrenz lässt halt nichts unversucht. Nächste oder übernächste Woche wird dann der gute dpr den Ehrenglauser des Syndikats bekommen. Für seine Verdienste um die alten Krimis. Die Jury hat das auch sofort eingesehen, als ich ihnen den Koffer mit den unnummerierten 100-Euro-Scheinen gezeigt habe.

Mir bleiben da nur Erinnerungen, zum Beispiel an den netten Abend, vorgestern, mit einem Verleger. Das war wirklich nett. Im Gespräch ging es übrigens auch um alte Krimis. Wenn mich nicht alles täuscht, kommt bald eine Retro-Welle: Rowohlt und Goldmann legen dann wieder ihre alten Sachen in den alten Reihen auf. Das wird ein Fest!

Blog zum Buch

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Eine weitere Neuigkeit aus der kriminellen Blogwelt: In den nächsten Tagen erscheint bei Droemer/Knauer der Debütroman „Unsterblich wie der Tod“ von Stefanie Baumm. Die Autorin will die Veröffentlichung und die Reaktionen darauf in ihrem frisch eingerichteten Blog begleiten. Ein Blog zum Buch also. Inhaltlich kann ich nichts dazu sagen, weder zum Buch noch zum jungen Blog. Sowohl Homepage wie auch das Blog sind vom Layout gelungen, bleibt zu hoffen, dass die Autorin dies auch nach der Veröffentlichung mit Leben füllt. Sie bleibt im Visier.

Let’s blog Blut

„Krimi im Blog: Zahlen und Zeichen“ nennt sich eine Geschichte, die unter den Bedinungen eines Blogs entsteht. Schauen wir also zu, wie ein Krimiautor oder eine Krimiautorin einen Krimi bloggt.

Psychokiller Remixed

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Michael Marshall: Der zweite Schöpfer

Sie verfolgen Dich. Überall lauern sie. Du kommst nicht an ihnen vorbei. Wenn Du glaubst, gerade einem entwischt zu sein, steht schon der nächste an der Ecke und schreit mit bluttriefender Schrift „Kauf mich! Ich bin der Perverseste, der Schrecklichste, der Ausgebuffteste. Die schönsten Alpträume kriegst Du nur von mir!“ Sie buhlen um Deine Gunst und doch weißt Du, dass die meisten nichts als unnütze Papierverschwendung sind. Serienkillerromane sind eine Plage. Stapelweise breiten sie sich auf den Tischen mit Krimineuerscheinungen aus und Du hast Dir geschworen „nevermore!“ Trotzdem kriegen sie Dich – vielleicht, weil Du glaubst, dieser hier könne mal etwas besser, neuer, trickreicher sein, vielleicht, weil der Klappentext Tiefgang verspricht, vielleicht, weil Du einen schwachen Moment hast und dem Charme der Angst und des Schauers erliegst. Dieser hier zum Beispiel, „Der zweite Schöpfer“ heißt er, der lockt mit „nervenzerreißender Spannung“, einer umgreifenden Verschwörung, ist ein „Millionenseller“ und laut Stephen King ein „Meisterwerk“.

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Ausblick auf den Sommer

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Nach all den traurigen Nachrichten der letzten Tage endlich wieder etwas Erfreuliches: Im Sommer 2006 wird die „Illustrierte Bibliographie der Kriminalliteratur im deutschen Sprachraum 1792 bis 1945“ von Mirko Schädel bei der Achilla Presse erscheinen. Die zweibändige Bibliographie wird rund 10.000 Krimis erfasssen. „Sämtliche Kriminalromane, -novellen, -erzählungen, -geschichten, die als selbständige Veröffentlichungen gelten können und einen fiktiven Charakter haben, sowie Anthologien und Heftreihen, die in deutscher Sprache im entsprechenden Zeitraum erschienen sind – auch parallel erschienene Ausgaben werden gelistet, sowie auch all jene Titel, die krimiähnlich sind und das Genre maßgeblich beeinflusst haben, wie zum Beispiel Eugene Sue „Die Geheimnisse von Paris“ oder einige Romane von Feval usw., die man aber im herkömmlichen Sinne nicht unbedingt als Kriminalroman bezeichnen würde.“ verspricht die Vorankündigung. Weiterhin heißt es: „Auf den linken Seiten wird der bibliographische Apparat im Schema des Autorenalphabets gedruckt, auf den rechten Seiten werden entsprechende Bücher abgebildet, meist vier verkleinerte Abbildungen oder ein Buch in Originalgröße.“

Klingt nach viel, viel Arbeit und liebevoller Gestaltung. Wer die schönen Bücher aus der Achilla Presse kennt, weiß, dass hier sicher nicht zu viel versprochen wird. Es gibt übrigens drei Preise: Wer die Bibliographie vor dem Erscheinen (vermutlich Juli/August 2006) subskribiert, bezahlt 145.- Euro, ab Erscheinung bis Ende 2006 kostet sie 175.- Euro und ab 2007 dann 198.- Euro. Eine Subskription ist somit empfehlenswert. Weitere Informationen findet sich auf der Homepage der Achilla Presse, hier unter „Neuheiten“.

Autor Peter Benchley verstorben

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Der US-amerikanische Autor Peter Benchley ist am 11. Februar 2006 in seinem Haus in Princeton gestorben. Benchley, am 8. Mai 1940 in New York geboren, wurde weltweit durch seinen Roman „Der weiße Hai“ berühmt. Der Roman erschien 1974 und wurde ein Jahr später von Steven Spielberg erfolgreich verfilmt. Daneben veröffentlichte er weitere Romane, wie zum Beispiel „The Deep“, 1976 (dt.: „Das Riff“, 1977) oder „The Island“, 1980 (dt.: „Freibeuter des Todes“, 1980). Peter Benchley starb im Alter von 65 Jahren vermutlich an den Folgen einer Lungenfibrose

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Autor Wolfgang Mittmann verstorben

Wie das Syndikat auf seiner Homepage mitteilt, ist der Kriminalist und Autor Wolfgang Mittmann am heutigen Sonntag in Beiersdorf verstorben.

Weitere Informationen und Links beim Syndikat.