Geburtstagsständchen
Gestern feierte James Ellroy seinen 59. Geburtstag und Megan Abbott hat ihm bei „Rap Sheet“ ein euphorisches Geburtstagsständchen geschrieben.
Gestern feierte James Ellroy seinen 59. Geburtstag und Megan Abbott hat ihm bei „Rap Sheet“ ein euphorisches Geburtstagsständchen geschrieben.
… rückt im Moment dank guter Autoren wie Peter Temple oder Garry Disher immer mehr in den Mittelpunkt der kriminalistischen Literatur. Schön, dass mir da heute die Australian Crime Fiction Database ins Netz gegangen ist. Gibt sicher noch einige Autoren mehr aus „Down Under“ zu entdecken.
So, nach einigem Zögern habe ich mich nun doch entschlossen, das Krimiblog auf WordPress 2.1.2. umzustellen. Es läuft sogar (fast) reibungslos, jedenfalls auf den ersten Klick. Sollten dennoch Fehler auftreten, über eine E-Mail freue ich mich. Danke!
Nachtrag: Da ich gerade dabei bin: Sie können jetzt auch für die einzelnen Beiträge in diesem Blog Punkte vergeben und sie so bewerten. Die Skala reicht von einem Punkt bis zu fünf Punkten und je höher die Punktzahl desto besser die Bewertung. Die Zwischenergebnisse gibt es unter den Krimiblog Top 10.
Pablo De Santis: Die sechste Laterne
Es war der argentinische Dichter Jorge Luis Borges, der die Literatur der „vernunftgerechten Phantasie“ der Literatur des „psychologischen Realismus“ gegenüberstellte. Im Vorwort zu dem 1940 erschienen Roman „La invención de Morel“ (dt.: „Morels Erfindung“) seines Freundes Adolfo Bioy Casares stellte Borges fest, das die Erstere als Kunstprodukt strengeren Formgesetzen unterworfen sei als die zur Formlosigkeit neigende „Umschreibung der Realität“. Die aktuelle Diskussion um „dicke Krimis“ erscheint wie ein fernes Echo auf diese Unterscheidung: Realistische Krimis im Großklotzformat verstopfen die Regale in Buchhandlungen und so manches Leserhirn. Ausnahmen gibt es und eine dieser Ausnahmen ist Pablo De Santis, der, wie seine beiden Vorstreiter Borges und Bioy Casares, aus Argentinien stammt. Mit seinem aktuellen Roman „Die sechste Laterne“ beweist der 1963 in Buenos Aires geborene Autor einmal mehr, wie wunderbar präzise, dicht und phantasievoll Kriminalliteratur auf noch nicht einmal 300 Seiten sein kann und dabei wesentlich mehr zu erzählen hat als so mancher 600-Seiten-Schmöker.
„Informativ & Spannend bis zum Schluss“ will das KurzKrimi-Magazin sein, das der → Autoren-Feder Verlag aus Meinerzhagen für Mai 2007 ankündigt. Das „Inhaltskonzept“ sieht unter anderem ein Interview mit einem Krimiautoren, Rezensionen und Kurzkrimi-Beiträge vor. Noch gespannter darf man auf die Rubrik „Legendäre Krimiautor/innen“ sein. Wer wollte nicht schon immer wissen, was oder wer ein „legendärer“ Krimiautor ist?
Besonders hübsch ist auch die → Website zum Magazin, auf der es zum Beispiel „Info´s zum Thema Krimi“ geben soll. „In der Hauptsache werden unsere Seiten von Angehenden, aber auch von erfahrenen Autor/Innen, sowie von denen, die gerne Lesen, insbesondere auch außerhalb des sogenannten Mainstream, besucht.“ erfährt der geduldige Leser dort ebenfalls (und will es nicht so recht glauben). Wen das nicht schreckt, der darf auch gerne als Gastautor „mitwirken“. „Als Honorar erhalten Sie je ein Exemplar, das Ihnen nach Erscheinen zugesandt wird.“
Wenn das mal nicht gerechter Lohn für gerechte Arbeit ist…
Der Bücherfrühling schickt seine Vorboten: Gleich sieben neue Titel sind diesmal auf der KrimiWelt-Bestenliste vertreten. Bevor Sie diese in der nachfolgenden Liste entdecken können, noch ein Hinweis zu personellen Veränderungen in der Jury. Die beiden Kritikerinnen Iris Alanyali (Die Welt) und Andrea Fischer (Tagesspiegel) sind ausgeschieden. An ihre Stelle sind Dr. Hendrik Werner (Die Welt) und Kolja Mensing (Tagesspiegel) getreten. Thomas Klingenmaier, als langjähriger Krimikolumnist der Stuttgarter Zeitung bekannt, schreibt jetzt regelmäßig auch für den Tagesanzeiger Zürich und verstärkt damit das Schweizer Aufgebot. Weitere Informationen zur Jury finden sich übrigens hier.
Wenn die Alligatorpapiere heute nicht auf diesen Artikel hingewiesen hätten, hätte ich es vermutlich nicht mitbekommen: Die Nominierungen für den diesjährigen Glauser stehen fest. Die Dauernominierten Chaplet und Eckert sind – wie vor zwei Jahren – auch wieder mit dabei. Grausig, peinlich, schamlos.
Vom 20. bis zum 31. März 2007 läuft das fünfte Krimifestival in München. Jetzt ist auch das → Programm veröffentlicht worden und es ist schon beeindruckend, was da an der Isar so auf die Beine gestellt wird. Wenn alles klappt und ich Urlaub bekomme, werde ich wohl die erste Woche in der bayrischen Hauptstadt weilen.
Der Drehbuchautor Herbert Reinecker ist am 26. Januar im Alter von 93 Jahren gestorben. Reinecker, der 1914 in Hagen (Westfalen) geboren wurde, war einer der erfolgreichsten Autoren des deutschen Fernsehens. So stammen die Krimiserien „Der Kommissar“ und „Derrick“ aus seiner Feder. Reinecker schrieb außerdem zahlreiche Jugendbücher, Romane und Hörspiele. Reineckers Karriere, die er als Journalist begann, weißt allerdings auch Schattenseiten auf. So wurde er nach seinem Eintritt 1932 in die Hitlerjugend Propagandaschreiber. Während des Zweiten Weltkriegs war er in der Kompanie für Kriegsberichte der Waffen-SS tätig. Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Journalist, bevor er in den fünfziger Jahren ein vielbeschäftigter Drehbuchautor für Film und Fernsehen wurde.
→ Herbert Reinecker bei Wikipedia
→ Herbert Reinecker im Lexikon der deutscher Krimiautoren
Nick Rennison: Sherlock Holmes – Die unautorisierte Biographie
Schirmmütze, Pfeife und eine markante Hakennase sind die wichtigsten Erkennungszeichen des vermutlich berühmtesten Detektiv der Welt, Sherlock Holmes. Diese Äußerlichkeiten verraten nur wenig über den Mann, der zusammen mit seinem Freund Dr. John H. Watson in der Baker Street 221b gelebt haben soll. Er war ein Meister der Deduktion, er liebte Musik und hatte ein Drogenproblem – es ist nicht viel, was wir über diesen Mann des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts wissen. Wann wurde er geboren, wie ist er erzogen worden und wie verbrachte er seine letzten Lebensjahre? Diese und viele Fragen mehr klärt der Brite Nick Rennison in seiner jetzt auf Deutsch erschienen „unautorisierten„ Biografie über den Meisterdetektiv und liefert zugleich ein Portrait über die viktorianische und edwardianische Zeit.