Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Monat: März, 2009

„Sittenwidrig hässlicher Titel“

Hat der Pendragon-Verlag mit dem aktuellen Krimi „Tödlicher Hermannslauf“ seiner Autorin Renée Pleyter die Markenrechte des Sportvereins TSVE 1890 Bielefeld verletzt? Mit dieser Frage darf sich das Landgericht Bielefeld in Kürze beschäftigen, denn → laut einer Meldung in der Online-Ausgabe der Zeitung „Neue Westfälische“ fühlt sich der Sportverein um sein Markenrecht betrogen. Günter Entgelmeier, 1. Vorsitzender des Vereins behauptet gegenüber der „NW“:

Vielschichtige Seelenporträts

Corinna Waffender: Tod durch Erinnern
Innerhalb der feministischen Literatur ist Corinna Waffender, die Mitte der 1980er Jahre zunächst mit Kurzgeschichten und Lyrik auf sich aufmerksam machte und die seit 2002 in regelmäßigen Abständen Romane veröffentlicht, eine feste Größe. Ihre komplexen Geschichten, in denen oft die schwierigen Beziehungen zwischen Frauen thematisiert werden, zeichnen sich durch eine sachliche und unaufdringlich, zugleich aber auch leuchtende Sprache aus. Ihre Figuren wirken in der Regel realitätsnah und greifbar. Es ist also durchaus nachvollziehbar, wenn der Berliner Querverlag zum Start seiner neuen lesbisch-schwulen Krimireihe “Quer Criminal“ eine Autorin ins Rennen schickt, die sich durch anspruchsvolle Texte einen Namen gemacht hat und die sich nun im Krimigenre austoben darf. Steht uns also nun auch der “lesbisch-literarische“ Krimi ins Haus? Der gehobene Psychothriller irgendwo zwischen PMS, Politik und Poesie? Erfreulicherweise nicht, denn Corinna Waffender schafft es, ihren sehr eigenen Blick auf Kriminalität zu werfen und diesen mit ihren bewährten Mitteln spannend zu erzählen.

„Wie Bilder von Hieronymus Bosch“

Ein Interview mit Michael Connelly – Von Ludger Menke
Es gibt Romanhelden, die begleiten einen für eine sehr lange Zeit. Hieronymus “Harry“ Bosch, Ermittler bei der Polizei von Los Angeles, ist so ein Held. Erfunden hat ihn Michael Connelly, der zu den erfolgreichsten Autoren in den USA zählt. Geboren wurde Connelly 1956 in Philadelphia. Der Autor kam über seinen Beruf als Kriminalreporter zum Schreiben von fiktiven Kriminalfällen. Darin mag ein Grund liegen, warum seine Romane als gut recherchiert und realistisch gelten. Doch Connelly ist es auch gelungen, mit seinem Helden Harry Bosch einen sehr beliebten Polizisten zu erfinden. Bei uns ist gerade der Roman “Echo Park“, der zwölfte Krimi mit Harry, erschienen. Ich hatte die Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Autor, dessen Romane sich immer mehr zu einem großen Gesamtbild zusammenfügen und der im Interview ausführlich Auskunft nicht nur über seine Figur Harry Bosch gibt.

Lambda Literary Awards 2009: Die nominierten Krimis

Zum 21. Mal werden in den USA die Lambda Literary Awards vergeben, mit denen lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Literatur in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet werden. Wie in jedem Jahr gibt es auch diesmal die Kategorien “Lesbian Mystery” und “Gay Mystery”, also lesbische bzw. schwule Kriminalromane. Die Gewinner werden auf einer Gala am 28. Mai 2009 in New York bekannt gegeben.

Es folgen die nominierten Bücher:

Nominierungen für den Friedrich-Glauser-Preis 2009

Das Syndiakt, die Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur, hat die Nominierungen für den diesjährigen Friedrich-Glauser-Preis bekanntgegeben:

Sterbt doch endlich!

Wieviel Zynismus und Menschenverachtung gehört eigentlich zur Einstellungsvoraussetzung für die Online-Redaktion der „Welt“? Oder warum findet man dort jetzt → eine Bildergalerie über jung verstorbene Rockstars, in der zwischen Kurt Cobain, Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison und Sid Vicious auch Pete Doherty und Amy Winehouse gezeigt werden? Alle unter der Überschrift „Jung gestorben“.

Es ist so widerlich.

Neue Krimireihe: Quer Criminal

Tod durch ErinnernErfreuliches aus Berlin: Der → Querverlag hat das Verbrechen entdeckt und startet rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse mit einer eigenen Krimireihe: → Quer Criminal. In losen Abständen soll es Krimis von schwulen und lesbischen Autor/innen geben. Zum Auftakt erscheinen Romane von → Corinna Waffender und → Jan Stressenreuter .

Filme, Fußball und Frauenkrimis

Ein trüber Märztag in Hamburg. In einem kleinen Cafe auf der Langen Reihe herrscht nur wenig Betrieb. Es ist die Zeit, da der mittägliche Hunger gestillt ist. Für einen abendlichen Aperitif scheint es jedoch noch zu früh zu sein. Während draußen der Feierabendverkehr einsetzt, Menschen mit ihren Einkaufstüten am Fenster vorbei hetzen, sitze ich in ruhiger Atmosphäre mit der Autorin Alexandra von Grote in dem kleinen Cafe. Wir sind für ein Interview verabredet. Mit wachen Augen erzählt sie mir von ihren letzten Begegnungen, wir plaudern über das Leben in Berlin, in der Provence und auch ein wenig über Hamburg. Als mir der Kellner nach einiger Zeit endlich meinen Milchkaffee bringt, ist auch das Aufnahmegerät bereit. Unser Interview kann beginnen.

Kein Trost, nirgends

Nein, zu diesem → Unsinn kann und will ich nichts mehr sagen. Habe ich schon getan. Es passt einfach sehr gut ins Bild. Trostlos und armselig.

Ein verschwundener Name

Die Stadt Unna scheint etwas verloren zu haben. In der → Pressemitteilung zur Verleihung des „Europäischen Preises für Kriminalliteratur“ am 2. März 2009 taucht ein Name nicht mehr auf. Genau, es der Name „Ripper-Award“. Wo mag er nur hin sein, dieser Preisname, der uns an einen sympathischen Serienschlächter erinnern soll?