Freude, Folgen und Facebook

vom Krimiblogger

Alles wird gut. Ist ja auch jetzt alles schön bunt hier. Selbst in der kleinen Krimiwelt im großen Internet herrscht Zuversicht und Heiterkeit. Krise? Ach, geh’ mir weg damit.

Für mich persönlich gibt es gleich mehrere Gründe für Optimismus. Einer liegt in der Qualität dieses Blogs. Mein kleines krimiblog ist so gut, das es – übrigens zum zweiten Mal – kopiert wurde. Geben Sie doch einfach mal „krimiblog“ mit .at statt .de am Ende ein –  schon landen Sie bei Ingeborg Sperl, die bislang vor allem durch ihre pointierten Rezensionen bei der Zeitung „Der Standard“ von sich Reden machte. Frau Sperl ist jetzt also auch unter die Bloggerinnen gegangen. Schön. Und wie nennt sie ihren Blog im Untertitel: „Kriminelle Fundstücke von Ingeborg Sperl“. Woran, verdammt, erinnert mich das nur?
 
Im Saarland herrscht darob → große Freude: Das Netz würde dichter geknüpft. Offenbar hat man dort nicht richtig hin geschaut. Denn ge- oder verknüpft wird bei Frau Sperl nur das eigene Blogwerk. Nichts mit Links nach außen, noch nicht einmal zur eigenen, publizistischen Wurzel. Lieber wird im eigenen Saft geschmort. Es ist offensichtlich die Tragik der Zeitungskolleginnen und -kollegen , dass sie einfach nicht begreifen, worin DER Grundwesenszug, die Hauptcharaktereigenschaft, ja die eigentliche Essenz des Internets besteht. Dabei ist Hypertextualität doch ganz einfach zu verstehen. Also, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Printfraktion, wenn ihr schon bloggt, dann bitte so, wie sich das gehört. Und wenn ihr noch Aufklärungsbedarf habt, ich erklär’ Euch das wirklich sehr gerne, wie das so geht mit dem Internetz und den Blogs und den Links. Meldet Euch einfach.
 
Mein Fazit für den Moment lautet: Wer als Frischling in der Krimibloggerwelt keinen Link zur Stiefschwester aller deutschsprachigen Krimiblogs setzt, der wird hier auch nicht gelinkt. Ein bisschen mehr Respekt vor dem Alter, vor allem aber vor der Grundfunktion des Internets muss schon sein. Basta!
 
Krimi trifft Twitter

Aber es gibt wirklich erfreuliche Dinge. Zum Beispiel der Zuwachs in der feinen, kleinen Krimi-Twitter-Gemeinde. Anfang des Jahres berichtete das Börsenblatt mehrfach (→ hier, → hier, → hier und auch kritisch → hier) über den Microblogging-Dienst. Tja, und seitdem zwitschern  immer mehr Menschen, die irgendwie mit Verlagen, Büchern und  Literatur zu tun haben. Auch Krimiautorinnen konnten gesichtet werden: Neben der → writingwoman, die schon seit April 2008 dabei ist, auch → IngeLoehnig, → nessaaltura, → henrikeheiland, → krimijahn und ebenfalls schon länger dabei der → stoerti. Sehr schön.
 
Dann wäre da noch der Blick in die Zukunft. Was wird wohl „thä näckst bick sing“ im Internet der Verlage und Buchverrückten? Na klar – facebook natürlich. Das sagt doch schon der Titel. faceBOOK. Hallo! Verlage? Warum seid Ihr noch nicht da? Oder wollt ihr lieber zu diesem quietschbunten Myspace und zwischen drittklassigen Rockbands und niedlichen Katzenliebhabern herumdümpeln? Ja, ja, ich weiß, Facebook ist gerade böse gewesen, aber sie habe reagiert. Sie bessern → sich doch schon. Leider herrscht ja immer noch der Glaube vor, wer im Internet eine Homepage sein Eigen nennt, habe schon alles getan, um präsent zu sein. Irrtum. Im sozialen Netz muss man dorthin gehen, wo die Menschen, wo die potentiellen Kunden, wo die möglichen Leser sind. Und Facebook macht es einem – relativ – leicht: Eine Facebook-Seite mit dem eigenen Profil ist schnell erstellt. → Hab’s selbst getestet. Also, ich freu‘ mich auf Fans.