Theaterkritiker fordert Mut zum Genre

vom Krimiblogger

Krimi und Theater – eine eher selten anzutreffende Kombination. Nun, wir hier in Hamburg haben zwar ein eigenes → Krimitheater, aber dort werden in der Regel die Stücke aufgeführt, die der Theaterkritiker Stefan Keim „nostalgische Spielerei“ nennt. In seinem lesenswerten → „Plädoyer für ein populäres Theater“, das auch → hier zu lesen ist, setzt er sich intensiv mit Krimi und Theater auseinander. Er schreibt unter anderem:

„Der Krimi ist das populärste dieser Genres, im Kino, im Fernsehen, als Buch, als Hörbuch. Im Theater kommen Krimis nur gelegentlich vor. Als nostalgische Spielerei. Da leistet man sich als Spaß in der Boulevardposition die „Mausefalle“, was von Wallace oder Durbridge. Zeitkritische Stoffe sind Fehlanzeige. Dabei ist der Krimi die beste Form, um politische Inhalte verpackt in eine spannende Story einem großen Publikum zu präsentieren. Verwandt sind der Politthriller, das Melodram, auch die Gruselgeschichte.“

Auf → nachtkritik.de findet sich dann auch gleich ein → Kommentar zu Keims Playdoyer. Andreas Jüttner behauptet darin, dass es das populäre Theater durchaus gäbe, aber nicht drüber gesprochen wird. Nun, als Krimileser kommt einem dieses Phänomen bekannt vor.