Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Monat: Dezember, 2008

Eine postmoderne Verwirrung

Das letzte BuchZoran Živković: Das letzte Buch

Das Lesen von Romanen ist eine verdammt gefährliche Tätigkeit. Mal schweben die Figuren des Romans in Lebensgefahr und sind abhängig von der Geschicklichkeit des Lesers, wie etwa in Giwi Margwelaschwilis letztem Roman „Officer Pembry“. Mal ist es der Autor, der von seinen Figuren an den Abgrund des Todes geführt wird, wie im jüngsten Kriminalroman “Und dann gab’s keinen mehr” des Briten Gilbert Adair, der auf wunderbar versponnene Weise die Hassliebe zwischen Autor und Figur thematisiert. Dritter in diesem – sehr lockeren – postmodernen Bunde ist der Serbe Zoran Živković, der hierzulande ein ähnliches Geheimtipp-Schicksal führt wie die beiden anderen Autoren. “Das letzte Buch” ist sein kurzer Roman betitelt, der in diesem Herbst in deutscher Übersetzung erschienen ist und in dem es um die tödliche Macht des Lesens geht.

And the RIPPER kills…

Henning Mankell. Damit ist dieses Schmierentheater erstmal erledigt. Naja, und jemand der so ein verklärtes Verhältnis zu Mao Zedong hat, der nimmt auch einen RIPPER an.

Frank Göhre feiert 65. Geburtstag

Der in Hamburg lebende Autor Frank Göhre feiert heute seinen 65. Geburtstag. Geboren in Tetschen-Bodenbach, wuchs Göhre in Bochum auf und arbeitete als Buchhändler, Kunsthändler, Werbetexter und Bibliothekar in Köln, Essen, Bochum und Wattenscheid. Seit 1981 lebt und arbeitet der Krimi- und Drehbuchautor in Hamburg.

Horst Tappert ist tot

Der Schauspieler Horst Tappert ist tot. Er starb bereits am Samstag im Alter von 85 Jahren in einer Münchner Klinik, wie seine Frau Ursula der Illustrierten „Bunte“am Montag sagte. Tappert wurde vor allem als Hauptdarsteller in der ZDF-Krimiserie „Derrick“ bekannt.

Das erste Mal

Ein nettes Meme, dass ich mir mal frech hier weg klaue.

1. Liste die Autor/innen auf, die Du in diesem Jahr das erste Mal gelesen hast – unabhängig vom Erscheinungsjahr des Buches.
2. Setze die Namen in Fett, deren Bücher Debüts waren.
3. Bitte andere Bloggerinnen und Blogger darum, es Dir gleich zu tun.

Streifzug: Vorwärts, rückwärts, seitwärts

Allüberall sind sie jetzt bei den Rückblicken. Auch in der Krimiwelt, die ja bekanntlich größer ist, als so manche meinen.

E.

Hamburg, Ellmenreichstraße, direkt neben dem Deutschen Schauspielhaus. Ein Theater mit angeschlossenem Straßenstrich. Während drinnen aufgebaut, geprobt und Leben imitiert wird, stehen hier die Frauen, die anschaffen, direkt neben dem Bühneneingang. Sie stehen hier Tag für Tag, morgens die älteren Ladys, der “Hausfrauenstrich“, abends sind es jüngere, hübschere Mädels.

Termin: MO – Der Lebensweg des Friedrich Glauser

Frank Göhre: MO – Der Lebensweg des Friedrich Glauser
Thomas Wörtche im Gespräch mit dem Autor
Zum 70. Todestag des Schweizer Autors Friedrich Glauser erinnern der Schriftsteller Frank Göhre und der Kritiker und profunde Kenner der Kriminalliteratur Thomas Wörtche an den Begründer der modernen, deutschsprachigen Kriminalromans. Die fünf Romane um den Wachtmeister Studer, der 1936 seinen ersten Auftritt hatte, sind Meisterwerke mit unbegrenzter Haltbarkeit. Selbst ein Außenseiter, schrieb Glauser in spröder, sensibler Prosa über Irren- und Armenhäusler, über die Unangepassten und die, die nicht funktionieren, wie man zu funktionieren hat. Er definierte den Blick, den Kriminalliteratur zu haben hat: Von unten auf die Gesellschaft.

In eigener Sache

Seit einigen Minuten läuft das Krimiblog auf Wordpress 2.7 – gewidmet ist diese Version dem Jazz-Saxophonisten John Coltrane. Falls es irgendwo Probleme gibt, bitte einfach kurz melden. Danke.

Manifest der intuitiv-latenten Kritik

I.
Die intuitiv-latente Kritik ist der subjektiven Wahrnehmung, Beobachtung und Beurteilung von kulturellen Arbeiten und Ereignissen verpflichtet. Ihre beiden Hauptmerkmale sind der Bewusstseinsstrom (stream of consciousness) und der Kontextfluss (stream of context) des Kritikers. Sie setzt in einem offenen Prozess kulturelle Arbeiten und Ereignisse in Beziehung zu den Erfahrung und Einschätzungen des Kritikers – soweit dies möglich ist, um sie zu analysieren und zu bewerten. Der Kritiker ist verpflichtet, seine Erfahrungen in seinen Kritiken offen zu legen und die jeweiligen Verknüpfungen zwischen Kritikobjekt, Kritkererfahrung und Kontexten außerhalb des Kritikobjekts herzustellen.