Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Monat: Juni, 2009

Technischer Hinweis: Update auf WP 2.8

Ein Hinweis in eigener Sache: Seit wenigen Minuten läuft dieses Blog auf Wordpress 2.8, der „Baker“-Version. Benannt wurde Sie nach dem Jazz-Musiker Chet Baker. Falls Probleme auftreten sollten, freue ich mich über eine kurze Meldung.

Aus dem Krimitagebuch – 1

Allerleigrau in Hamburg. Kein Feiertag, sondern trüber Donnerstagmorgen. Fluchender Fahrgast neben mir in der S-Bahn, der über die „Scheißbullen“ schimpft, „was wollen die Schweine noch alles überwachen“. Endlich Sternschanze, die Touristen als „Sternschnuppe“ bezeichnen. Hamburgs U- und S-Bahnstationen laden zu Wortkreationen ein.

Von Sesselpupsern, Blockwärtern und Maulhelden

Es gibt Blogger, die beziehen das, was sie Wissen nennen, vor allem aus dem Internet. Deshalb schreiben sie vor allem auch über das, was sie in anderen Blogs oder auf anderen Internetseiten lesen. Die schmieren ihre virtuellen Kladden voll mit wiedergekäutem „Wissen“, kritzeln sinnlose Statistiken ins Netz und verfügen über eine Formulierungsgabe, die man begrenzt nennen muss. Sie schreiben über „internationale“ Krimis und erklären der Welt in hölzernen Worten die US-amerikanische Verlagswelt – vermutlich ohne je einen Verlagsmitarbeiter persönlich getroffen zu haben. Mitarbeiter aus der Presseabteilung, Lektoren oder Vertriebskollegen kennen sie, wenn überhaupt, aus dem Internet. Bücher lassen sie sich von amazon.de schicken. Auf Buchmessen, Tagungen oder Festivals trifft man diese Blogger natürlich nicht an. Hintergrundgespräche, das Plaudern am Messestand, das „philosophieren“ über „den Markt“, die Klagen über wirtschaftliche Zwänge und Not, das gemütliche Beisammensein, das „komm’ lass uns einen Kaffee trinken“, die gemeinsame Zigarette, der Spaziergang durch den Park mit einem Verlagschef – all das kennen sie nicht. Schließlich müsste man dazu den bequemen Sessel verlassen.

Das Zentralorgan der Krimikritik

Ich hatte es ernsthaft in Erwägung gezogen. Einen “Verein“ für Krimikultur – warum eigentlich nicht. Vergiss für einen Moment, was so in den letzten Monaten passiert ist. Schließlich geht es um Krimikultur. Dafür hample ich schließlich auch schon seit über zehn Jahren im Netz herum. Mal mehr, mal weniger. Doch dann trifft mich → dieser Text wie ein Faustschlag:

Spröde TV: Neue Dichtkunst

Kinners, gibt Fernsehen! Florian ist unter die Poeten gegangen. Erholung spendet das monatliche Highlight im Club „Molotow“ – der Poetry Slam. Bei diesem Wettbewerb unbestritten unverbrauchter Dichtung treten monatlich absolute Anfänger und routinierte Könner an. Hier bekommt jeder seine Chance.

Das hat Florian so beeindruckt, dass er vergessen hat mir, seinem Chef, die Namen der auftretenden Künstler zu nennen und der nun verzweifelt an diesem Text hier sitzt und nicht weiß….

Ach, guckt doch selbst! Es geht um Emos, trübe Tage und Frösche.

Streifzug: Rückkehrer & Mörder

Rückkehrer: Der Brenner ist wieder da. Heißt es. Wolf Haas hat – ob nun unerwartet oder nicht – einen neuen Brenner-Roman geschrieben. „Der Brenner und der liebe Gott“ heißt er und erscheint am 18. August 2009. → Meldet man hier.

Hingucker: → „3 Act of Murder – The Story of a Crime Writer“ heißt ein australischer Fernsehfilm über den Kriminalschriftsteller → Arthur W. Upfield, der in wenigen Tagen im australischen Fernsehen ausgestrahlt wird und schon jetzt für reichlich Diskussion sorgt.

„Die Krimi-Vereinsmitglieder sind vollzählig erschienen“

Geheimnisvolle Dinge tun sich im Untergrund der deuschen Krimiszene. Kriminelle Elemente – so das Gerücht – sollen sich zu einer radikalen Zelle zusammengerotte haben. Ihr Ziel: Die Krimikritik-Weltherrschaft. Dagegen erscheinen die Lichtgestalten diverser anderer Gruppierungen – etwa dem „Syndikat“ – wie Chorknaben und -mädels. Dem Krimiblog wurde das Protokoll eines geheimen Treffens dieser gefährlichen Gangster zugespielt, dass hier veröffentlicht wird.

* Off Twitter *

Der Autor Joe Lansdale ist unter die Blogger gegangen. Seit dem 31. Mai → bloggt er hier. Ein neuen „Hap & Leonard“-Krimi kündigt er auch gleich an. Sehr schön.

Wer ein „Handout“ zum Schreiben von Krimis benötigt, → bekommt es hier. (Allerdings nur auf Anfrage per E-Mail)

Lambda Literary Awards 2009: Die ausgezeichneten Krimis

Am 28. Mai 2009 wurden in New York die 21. Lambda Literary Awards vergeben. Mit diesen Preisen wird lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Literatur in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Wie jedes Jahr gab es auch diesmal die Kategorien „Gay Mystery“ und „Lesbian Mystery“, also schwule bzw. lesbische Kriminalliteratur. Nominiert waren → diese Titel und gewonnen haben….

KrimiWelt-Bestenliste für Juni 2009

kooppartner_krimiwelt_logo.jpgGleich sieben neue Titel haben es auf die aktuelle KrimiWelt-Bestenliste geschafft. Waren im Mai noch sechs deutschsprachige Autorinnen und Autoren auf der Liste vertreten, sind es diesmal nur drei Autoren. Neu auf der Liste ist Stefan Slupetzky mit dem vierten Fall für seinen Ermittler Leopold Wallisch, „Lemmings Zorn“. Bereits im letzten Monat waren Robert Hültner und Oliver Bottini vertreten. Neu dabei: Fred Vargas aus Frankreich, Leif GW Persson aus Schweden, Don Winslow aus den USA, Nick Stone aus Großbritannien, Thomas Ross aus den Niederlanden, sowie William Gay, der ebenfalls aus den USA kommt. Bunte, internationale Mischung also – vielleicht passend zur nahenden Urlaubszeit. Welches Buch auf welchem Platz steht – hier folgt die bebilderte Liste (übrigens mit dem richtigen Cover der deutschsprachigen Ausgabe von Don Winslows Roman „Pacific Private“. Auf den meisten Internetseiten findet man leider immer noch das falsche Cover).