TagesSatz: Nur hungernde Autoren können gute Autoren sein

vom Krimiblogger

»Wenn der Literatur nutzt, was den Schriftstellern schadet, dann, liebe Förderfunktionäre und kuchenverdrückendes Literaturhauspublikum: Schadet den Schriftstellern! Hungert sie aus! Macht sie wütend! Was entsteht, wenn unsere brillantesten Autoren auf ihre Worte zurückgeworfen sind, wenn sie Sätze, Bücher, Plots als Waffen im Diskurskrieg begreifen, wenn sie gegen die kaum weniger gewordenen Verlogenheiten des heutigen Staates anschreiben, ungebunden, ungesichert, im Geist des Partisanen – was dann entsteht, das ist es, was wir lesen wollen und was das Zeug hat, die Zeiten zu überdauern. Der Schriftsteller als spürbares Gegengewicht, nicht als Pokalentsorgungscontainer an der Autobahn nach Bad Gandersheim.«
Oliver Jungen in seinem Pamphlet: „→ Autorenförderung? Hungert sie aus!“ in der FAZ