Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Spröde TV: Die Kupferdiebe

Kupferdiebe im Gängeviertel
Von wegen Trash – die Kupferdiebe

„Fernsehen, Fernsehen, weil die Leute das so gern sehen…“ – Ja, ist klar, nee? Heute mit einer neuen Folge aus dem derzeit spannensten Hamburger Stadtteil – dem Gängeviertel. Dort kämpft eine kleine Gruppe Kreativer gegen Glaspaläste und Kommerz. Florian war bei ihnen und hat dieses schöne Filmchen mitgebracht.
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Ehre, wem Ehre gebührt

Gabriele Brinkmann hat es geschafft. Ihr sogenannter „Ehrenmord“-Krimi ist weiterhin Gesprächsthema. Mittlerweile hat sich – mit reichlich Pressegetöse – der → Leda-Verlag aus Leer des Buches angenommen und wird es unter dem geänderten Titel „Ehre, wem Ehre…“ veröffentlichen. Ursprünglich hieß der Roman „Wem Ehre gebührt“ – ein Titel, der durchaus zu Komplikationen hätte führen können, da es bereits eine „Tatort“-Folge mit gleichem Titel gibt (siehe → hier). Nun also soll der Roman am kommenden Montag in den Buchhandlungen stehen. Hat die Verlags- und Bücherwelt also endlich wieder neue Helden? Hat sich die Freiheit des Wortes durchgesetzt? Scheint so. Merkwürdig nur, dass die Verlegerin in der Presse gleich auch → verkünden lässt, dass aus Gründen der Vernunft die Polizei am Verlagssitz in Leer und am Wohnort der Autorin Gabriele Brinkmann in Bochum verständigt wurde. Versierte Krimileser dürfen sich wundern: Weil man Verlag und Autorin schützen will (vor wem eigentlich?), kündigt man in der Öffentlichkeit an, dass man die Polizei informiert habe. Echter Personenschutz sieht irgendwie anders, in der Regel nämlich diskreter, aus. Aber Frau Brinkmann, die ihr Buch unter dem Pseudonym „W. W. Domsky“ veröffentlicht, hat die gewünschte Aufmerksamkeit.
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Stuart Kaminsky gestorben

Der US-amerikanische Krimiautor → Stuart Kaminsky ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Wie Sarah Weinman in ihrem → Blog mitteilt, berichtet Kaminskys Tochter Tasha vom Tod ihres Vaters in einer Notiz bei Facebook. Der 1934 in Chicago geborene Kaminsky veröffentlichte über 60 Kriminalromane, von denen etwa die Hälfte auch in deutscher Übersetzung erschienen. Zu seinen wichtigsten Krimiserien zählen die Romane um den Privatdetektiv Toby Peters, die Reihe um den russischen Inspektor Porifirij Petrovich Rostnikov sowie die Abe-Lieberman-Romane um den jüdischen Polizisten Lieberman, der in Chicago ermittelt. Weiterhin verfasste er mehrere Drehbücher (u.a. war beteiligt am Drehbuch für den Film → „Once Upon a Time in America“ – dt. „Es war einmal in Amerika“) und Biografien über Hollywoodgrößen wie Clint Eastwood, John Huston und Don Siegel. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit hatte Kaminsky auch als Dozent an der Northwestern University und der Florida State University Einfluss auf Film- und Fernsehautoren.
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Von Gefühlen, Ehre und einem Tatort (Update)

Die Entscheidung des Droste-Verlags, den Krimi „Wem Ehre gebührt“ von Gabriele Brinkmann nicht zu veröffentlichen, halte ich für problematisch, vor allem wenn man sich das momentane Gekreische anhört. Hätte der Verlag das Buch veröffentlicht, hätte es wohl bis auf ein paar „Rezensionen“ in den Lokalzeitungen kaum eine Reaktion gegeben. Das Buch einer drittklassigen Krimischreiberin, die bisher so gut wie nicht aufgefallen ist, wäre im allgemeinen Bücherrauschen des Herbstes still und leise untergegangen. Nun aber wird einmal wieder die Sau „Zensur“, „Selbstzensur“ und „Kuschen vor dem Islam“ durchs virtuelle Dorf gejagt. Spätestens in einigen Tagen wird das dann auch durch sein.
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Der Asphalt unter Berlin – Pieke Biermann erhält Preis

Der Asphalt unter BerlinZum zweiten Mal wurde in diesem Jahr der Journalisten-Preis des → Weissen Rings ausgelobt. Die Berliner Autorin Pieke Biermann erhält den Sonderpreis für ihre Kriminalreportagen, die im Pendragon Verlag unter dem Titel „Der Asphalt unter Berlin“ erschienen sind. Auf CD sind ihre Reportagen unter dem Titel „Berliner Verbrechen“ zu hören. Die feierliche Preisverleihung findet am 6. Oktober in Hotel Grand Elysee in Hamburg statt.

Für den Journalisten-Preis 2009 wurden mehr Beiträge eingesandt als bei der erstmaligen Durchführung vor zwei Jahren. Insgesamt waren es 152 Beiträge. Auch qualitativ lag der Durchschnitt der Einsendungen über dem Niveau der ersten Ausschreibung. Dies zeigt, für wie wichtig das Thema „Das Kriminalitätsopfer in der Gesellschaft“ in den Medien erachtet wird. Für jeweils eine Auszeichnung für die drei Bereiche und zwei Sonderpreise werden insgesamt 11.000 Euro an Preisgeldern ausgeschüttet.

Pieke Biermann wurde 1950 geboren und lebt seit 1976 als Journalistin, Schriftstellerin und Übersetzerin in Berlin. Für ihre Kriminalromane – die ins Englische, Französische und Italienische übersetzt wurden – erhielt sie dreimal hintereinander den „Deutschen Krimipreis“.

„Ein Inspektor aus Wuppertal…“

Ob Willy Astor wohl Alfred Miersch kennt? Oder wer ist mit dem „Inspektor aus Wuppertal“ gemeint, wo ja bekanntlich eine Bahn auf Auberginen fährt?

Dies dürfte jedenfalls DER Trend in der deutschsprachigen Kriminalliteratur werden – der vegetarische Krimi. Obst Dus glaubst oder nicht.
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Ein Suchender unserer Zeit

Mo von Frank GöhreEs ist fast ein Hinweis in eigener Sache. Heute morgen kamen die Belegexemplare der Taschenbuchausgabe von „Mo – Der Lebensroman des Friedrich Glauser“, bei mir an. Der biografische Roman stammt von dem Hamburger Autor Frank Göhre. Das Buch erschien Anfang 2008 als gebundene Ausgabe beim Pendragon Verlag, jetzt liegt also die Taschenbuchausgabe aus dem Unionsverlag vor.

Genau diese Taschenbuchausgabe enthält etwas, was es in der gebundenen Ausgabe nicht gab: Ein Interview mit Frank Göhre. Und nun dürft Ihr raten, wer dieses Interview geführt hat? Vielleicht schaut Ihr Euch einfach hier mal ein wenig um. Ansonsten: Lesebefehl!

Frank Göhre: Mo : Der Lebensroman des Friedrich Glauser. – Zürich : Unionsverlag, 2009
ISBN 978-3-293-20466-9

Buch bestellen bei:
» amazon.de » libri.de » buch24.de » buecher.de

Link:

→ Frank Göhre – offizielle Homepage

Suhrkamp twittert – nicht (Update)

Suhrkamp bei twitterEs ist erst einige Monate her, da sorgte der gefälschte Twitter-Account des Suhrkamp-Verlags für Lacher, Stirnrunzeln oder Verärgerung – je nach der eigenen Sicht auf die Dinge. Nun tauchte vor einigen Tagen ein neuer Twitterer (oder eine neue Twitterin) mit dem Twitternamen „suhrkampverlag“ auf, der/die vorgibt, als Suhrkamp-Verlag zu twittern und es aktuell auf über 130 Follower gebracht hat. „Ab Oktober gibts hier neueste Infos und Statements zum Thema Literatur. Maximal ein Tweet pro Woche.“ wird dort im Twitterprofil angekündigt, gleichzeitig auch ein Link auf die Homepage des Verlages angeboten. Sollte sich Suhrkamp also nun doch entschlossen haben, seine Leserinnen und Leser mit Tweets aus der aufregenden Welt des Verlagswesen zu versorgen? Steigt man hinab aus dem Elfenbeinturm in die Niederungen von Twitter, dessen Gebrauch nach neuen „Erkenntnissen“ ja angeblich dumm machen soll?
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Revolution: Right here right now

Auf dem Scoopcamp 2009 gewesen. Interessante Leute getroffen. Spannende Dinge gehört, gelesen, gesehen. Zum Beispiel dieses Video hier. Das Buch von Erik Qualman zum Thema erscheint übrigens im in deutscher Übersetzung im kommenden Dezember. Gute Unterhaltung.
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Von Netzwerken, Blutsaugern und alten Schiffen

Manchmal ist Twitter halt doch zu kurz. Also jetzt in etwas längerer Form die Meldungen aus der kuriosen Welt des Krimis und seiner Kumpanen.

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In ihrem neuen Buch „Fever of the Bone“ spielt ein soziales Netzwerk im Internet eine wichtige Rolle. Als Marketingmassnahme für den Roman haben Val McDermid und ihr Verlag nun ein eigenes Netzwerk eingerichtet. Dort sollen sich McDermid-Fans austauschen können. Unter Umständen können sie aber auch auf den Mörder treffen – schließlich sind auch alle Opfer, die in dem Roman auftauchen, dort als Profil hinterlegt. Mehr dazu gibt es unter → rigmarole.ning.com.
Via: → Euro Crime
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