Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Monotone Schnitzeljagd

Das Mephisto Komplott
Michael Robinson: Das Mephisto-Komplott

Ernstzunehmende Polit-Thriller aus und über Deutschland sind in den Regalen der Buchhandlungen immer noch eine Ausnahme. Vor allem ausländische Autoren sind es gewesen, die deutsche Orte und Regionen als Schauplatz für ihre politischen Spannungsromane gewählt haben. Deutsche Autoren sucht man – mit Ausnahmen wie Peter Schmidt – meistens vergeblich. Auch Michael Robinson ist kein Deutscher: Er wurde in der Schweiz geboren und wuchs in England auf. Als Investment-Banker und Theaterproduzent sei er tätig gewesen, nun lebe er als Schriftsteller in Hampstead – mehr verrät die kurze Biografie nicht über den Autor, dessen Roman „Das Mephisto-Komplott“ jetzt in einer deutschen Übersetzung beim Transit-Verlag erschienen ist. Hauptschauplatz dieses „brisanten Thrillers“ ist das wiedervereinigte Berlin im Jahre 1994 und im Mittelpunkt der Geschichte steht die unheilvolle Allianz von Kultur und Politik.
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Papiertiger

Der gute dpr überlegt ja gerade, wie er seine Krimi-Porträts unters Volk bringen soll. Ich hätte da einen Vorschlag für ihn….

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Preise: Gumshoe Awards 2006

Zum fünften Mal hat das Internetmagazin “Mystery Ink” die Gumshoe Awards vergeben. Seit 2002 werden mit diesem Preis die besten Krimis ausgezeichnet, die in den USA erschienen sind. In insgesamt vier Kategorien (Best Mystery, Best Thriller, Best European Crime Novel und Best First Novel) wurden die Gewinnertitel bekanntgegeben. Daneben wurde auch ein Autor für sein Lebenwerk geehrt sowie die beste Internetseite zum Thema Krimi gekürt. Alle Preisträger hier nun in der bebilderten Übersicht.

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Megamultimedialer Mist

Krimis sind nicht vom Aussterben bedroht, sie brauchen keinen Artenschutz und können sich ganz gut selbst behaupten. Dennoch möchte ich manchmal aufschreien gegen all den Schindluder, der mit Krimi getrieben wird. Jüngstes Beispiel: Die Rhein Site Story. Da erreicht mich eine nette und freundliche E-Mail aus dem Kulturbüro der Stadt Möchengladbach. Ein „ungewöhnliches Internet-Krimiprojekt“ habe man letzte Woche gestartet, 3.500 Leute haben es bereits in der ersten Woche besucht und ob ich nicht auch darauf hinweisen möchte.

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„Ich beschreibe Realität“

Lena Blaudez - copyright protected
Eine Begegnung mit Lena Blaudez

Sie ist eine schlanke, große Frau mit einem wachen Blick. In elegantes Schwarz gekleidet kommt Lena Blaudez freundlich lächelnd auf mich zu. Für das Interview können wir uns in das leere und ruhige Hotelrestaurant zurückziehen. Angesichts der hoch politischen Bezüge ihrer zwei Kriminalromane „Spiegelreflex“ und „Farbfilter“, fällt der Einstieg ins Gespräch nicht schwer. Schließlich ist der deutsche Bundespräsident erst kürzlich durch einige Länder Afrikas gereist und hat festgestellt: „Wir im Norden brauchen Afrika.“ Doch ist dies nicht eine reichlich späte Einsicht, möchte ich von der Autorin wissen, die lange Zeit in verschiedenen afrikanischen Ländern gelebt und gearbeitet hat.

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Keine Empfehlung für die Leser

Alle Jahre wieder im Frühling vollzieht sich ein merkwürdiges Ritual: Hunderte von deutschsprachigen Krimiautor/innen rotten sich irgendwo zusammen, um auf Kosten der gastgebenden Kommune und ortsansässiger Sponsoren zu feiern und vor allem um die Besten ihrer Zunft zu küren. Das eine nennt sich „Criminale“, das andere ist die Verleihung des Friedrich-Glauser-Preises. Der wichtigste Krimipreis im deutschsprachigen Raum beteuert das „Syndikat“, die Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur, die sowohl die „Criminale“ wie auch den „Glauser“ ausrichtet. Also ein Krimipreis, der auch für Leser interessant sein sollte.

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Preise: Glauser-GewinnerInnen 2006

Frisch eingetroffen sind die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Friedrich-Glauser-Preises:

Als bester Roman wurde „Die Höhle der Löwin“ von Astrid Paprotta ausgezeichnet. In der Sparte Debüt gewann Leonie Swann mit ihrem Schafskrimi „Glennkill“. Der Preis für die beste Kurzgeschichte erhielt Jürgen Ehlers für „Weltspartag in Hamminkeln“. Der Hansjörg-Martin-Preis für den besten Kinder- und Jugendkrimi ging an Jürgen Banscherus für seine Reihe „Ein Fall für Kwiatkowski“. Der Ehrenglauser geht in diesem Jahr an Edgar Marsch. Alle Nominierten gibt es hier auch noch mal in der Übersicht.

Die Begründungen der Jury werden in den nächsten Tagen vermutlich auf der Internetseite des „Syndikats“ zu finden sein.

KrimiWelt-Bestenliste für Mai 2006

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Der Mai hat noch nicht begonnen, da gibt es von der Jury der KrimiWelt-Bestenliste schon die kriminellen Empfehlungen für den Wonnemonat. Vielleicht liegt es am Frühjahr, viel getan hat sich diesmal nicht. Lediglich drei Neueinsteiger sind zu vermelden: Auf den dritten Platz hat es ein deutscher Autor geschafft, auf Rang sechs gibt es eine Neuentdeckung aus Norwegen und auf Rang acht findet sich ein Altmeister der Thriller-Kunst.
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Preisträger der Edgar-Allan-Poe-Awards 2006

Edgar
Gestern wurden in New York die diesjährigen Edgar-Allan-Poe-Awards vergeben. Verliehen werden die Preise von der Vereinigung us-amerikanischer Krimiautoren, der Mystery Writers of America (MWA). Eine Übersicht der nominierten Titel findet sich hier. Nun stehen auch die Preisträger fest.

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„Es ist nicht wahr.“

Magdalen Nabb copyright protected
Eine Begegnung mit Magdalen Nabb

Eine zierliche, fast zerbrechlich wirkende Frau. Als ich Magdalen Nabb im Hotel „Bellevue“ treffe, erkenne ich eine kleine, in schlichtes Schwarz gekleidete Frau. Sie spricht leise und bedächtig. „Wo wollen wir das Interview führen?“, erkundigt sie sich. Kein leicht zu lösendes Problem, denn das Hotel ist in diesen Tagen die Unterkunft vieler Autorinnen und Autoren der Hamburger Lesetage. Alle Räume, die etwas Ruhe böten, sind belegt. Notgedrungen setzten wir uns in die Korbsessel im Wintergarten, der eigentlich nur ein etwas breiterer Durchgang zu einem weiteren Zimmertrakt ist. Ein ständiges Kommen und Gehen, Zimmermädchen huschen vorbei, vier Tische weiter wird ebenfalls ein Interview geführt. Durch die hohen Fenstern blicken wir in einen mit Planen abgedeckten Innenhof, es wird gebaut. Die Arbeiter haben vermutlich schon Feierabend, Baulärm ist nicht zu hören.

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