Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Verpasst

Schade, jetzt habe ich → diesen Krimi-Schreibwettbewerb verpasst.

Via → krimi.krimi

Zickenalarm

Der dpr hat heute ja einen → sehr schönen Hinweis im Angebot. Aber er hat auch einen → anderen Hinweis im Angebot, serviert beim Kaffee. Reichlich kalter Kaffee, nicht von dpr, sondern von → Frau Chaplet (alias Dr. Cora Stephan), die einmal mehr auf → Herrn Seghers (alias Matthias Altenburg) einschlägt. Hatten → wir → schon → öfters. Natürlich nennt Frau Chaplet in ihrem Eintrag vom 19. Januar nicht einmal Buchtitel und Autorennamen, sondern versteckt sich (was die Sache noch alberner werden lässt) hinter einer Besprechung von → Sylvia Staude. So sieht es also aus, wenn deutsche Krimiautorinnen über deutsche Krimiautoren schwadronieren. Furchtbarer Zickenalarm, der nicht lustig ist, eher tragisch.

P.S.: Interessant übrigens, dass Frau Chaplet im „Lexikon der deutschen Krimi-Autoren – Internet-Edition“ einen gut gepflegten → Eintrag hat, Herr Seghers, dessen erster Krimi immerhin 2004 erschienen ist, dort → nicht zu finden ist. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Aufruf zum zweiten Krimi-Blog-Karneval

Zweiter Krimi-Blog-Karneval

Die närrische Zeit geht ihrem Höhepunkt entgegen. Darum hier jetzt der Aufruf zum zweiten Krimi-Blog-Karneval. Und da wir mitten in der angeblich lustigsten Zeit des Jahres stecken lautet das Motto:

Zum Totlachen komisch – der Krimi und der Humor

Mord und Totschlag stehen oft im Mittelpunkt von Krimis und Thrillern. Angesichts solcher Verbrechen stellt sich die Frage, wie witzig, wie lustig darf Kriminalliteratur sein? Schwarzer Humor gegen schwarze Gedanken? Witz und Ironie als Mittel im Kampf gegen das Böse in der Welt? Wie lustig darf es für Dich sein?

Wie schon beim ersten Krimi-Blog-Karneval, bleibt es Dir überlassen, wie Du das Thema bearbeitest. Besprechung eines Buches, Portrait eines Autors oder einer Autorin, persönliche Erfahrungs- und/oder Leseberichte, Begegnungen mit Autoren – Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Teilnehmen kann jeder: Krimileser/innen und Nicht-Krimileser/innen, Buchhändler/innen, Autor/innen, Kritiker/innen …

Weil das Krimiblog am 21. Januar drei Jahre alt wird gibt auch diesmal etwas zu gewinnen und auch ein paar formale Dinge zu beachten…

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Deutscher Krimipreis 2008

Zum 24. Mal wurden die Preisträger des Deutschen Krimipreises bekannt geben. Der nicht dotierte Preis wird unter der organisatorischen Obhut des Bochumer Krimiarchivs vergeben. Die Jury hat getagt und meint, dass folgende Titel die besten Krimis des vergangenen Jahres sind:

National:

  • 1. Platz: Andrea Maria Schenkel: Kalteis (Edition Nautilus )
  • 2. Platz: Heinrich Steinfest: Die feine Nase der Lilli Steinbeck(Piper)
  • 3. Platz: Jan Costin Wagner: Das Schweigen (Eichborn Berlin)

International:

  • 1. Platz: James Sallis: Driver (Drive) – Deutsch von Jürgen Bürger (Liebeskind)
  • 2. Platz: Martin Cruz Smith: Stalins Geist (Stalin’s Ghost) – Deutsch von Rainer Schmidt (C. Bertelsmann)
  • 3. Platz: Matti Rönkä: Der Grenzgänger (Tappajan näköinen mies) Deutsch von Gabriele Schrey-Vasara (Grafit)

Die Begründungen im Einzelnen:
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Sue Grafton erhält den „Cartier Diamond Dagger 2008“

Gleich noch eine Preisvergabe hinterher: Die → „Crime Writers‘ Association of Britan“ (CWA) hat heute die Gewinnerin des „Cartier Diamond Dagger 2008“ bekannt gegeben. Er geht in diesem Jahr an die US-amerikanische Krimiautorin → Sue Grafton. Mit dem Preis werden in der Regel besondere Verdienste von Autorinnen und Autoren für die Kriminalliteratur ausgezeichnet. Sue Grafton ist auch bei uns durch ihre Krimiserie um die Privatdetektivin Kinsey Millhone, die ihre Fälle in alphabetischer Reihenfolge löst, bekannt geworden.

Zu den bisherigen Preisträgen gehören Eric Ambler, P.D. James, John le Carré, Dick Francis, Julian Symons, Ruth Rendell, Leslie Charteris, Ellis Peters, Michael Gilbert, Reginald Hill, H.R.F. Keating, Colin Dexter, Ed McBain, Margaret Yorke, Peter Lovesey, Lionel Davidson, Sara Paretsky, Robert Barnard, Lawrence Block, Ian Rankin und Elmore Leonard. Im letzten Jahr erhielt John Harvey den Preis.

Nominees für die Edgar Allan Poe Awards 2008

EdgarEs ist wieder eine lange Liste geworden. Die nominierten Bücher und Autoren für den Edgar Allan Poe Award 2008, kurz Edgar genannt, stehen nun fest. Vergeben werden die Preise von den Mystery Writers of America (MWA). Die Gewinner werden Ende April 2008 bei einer Gala in New York geehrt. Hier folgt eine lange und bebilderte Liste, die zudem mit vielen Links und Kurzinfos zu den Büchern versehen ist. Klicken, lesen, staunen.

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„Es gibt keine Fiktion“

Officer PembryGiwi Margwelaschwili: Officer Pembry

Grenzgänger haben der Kriminalliteratur oft gut getan. Der deutsch-georgische Autor Giwi Margwelaschwili ist ein Grenzgänger in vielerlei Hinsicht: Er ist Schriftsteller, Philosoph und → Ontotextologe. In seiner Biografie, die ihren Lauf von Berlin, über das spätere West- und Ost-Berlin bis hin nach Tiflis nahm, um 1990 wieder in Berlin anzukommen, spiegelt sich die wechselvolle europäische Geschichte wider. Als Autor ist Margwelaschwili ebenfalls mit verschiedenen literarischen Territorien vertraut. Grenzen überschreitet er auch mit seinem Roman „Officer Pembry“, eine literarisch-philosophische Science-Fiction- und Kriminalgeschichte, in der Romanfiguren plötzlich viel lebendiger werden, als man es sonst von ihnen gewohnt ist.

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Hört, hört!

Das also war er, der → erste, vielgerühmte Radio-Tatort, den nun alle neuen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten gemeinsam ausstrahlen. Ja, ganz nett, bisschen betulich, halbwegs ordentliche Sprecher. Mehr nicht. Nichts, was es in der einen oder anderen Variation nicht auch schon früher gegeben hätte. Neue Radioästhetik? Fehlanzeige. Richtig peinlich wirkt da die → Lobpreisung, die Tobias Gohlis dazu verfasst hat. Von einem „historischen“ 16. Januar ist da die Rede, von einer „hörfunkpolitischen Sensation“ gar. Meine Güte, geht es nicht drei, vier Stufen niedriger? Das ist ja fast so, als wäre das Radio neu erfunden worden. Statt dessen entdecken die Öffis jetzt mal das, was man beim Privatfunk „Synergie“ nennt. Da müssen sie halt nur aufpassen, die Öffis, weil bei zuviel Synergie gibt’s bestimmt wieder den ein oder anderen Politiker, den es dann in der Hand juckt, um zum Rotstift zu greifen. Und das wollen wir ja nun auch nicht, ehrlich. Vor allem nehmt mir nicht meinen „Mitternachtskrimi“ beim → Deutschlandfunk weg. Der wird schon seit Jahrzehnten unaufgeregt gesendet, mit vielen, interessanten Hörspielen (Ausnahmen gibt es bekanntlich immer) und ist bundesweit empfangbar ohne gleich eine „hörfunkpolitische Sensation“ sein zu müssen.

Hard Case Crime auf Deutsch

Logo Hard Case Crime Die wirklich wichtigste und schönste Meldung des Tages hat heute → Bernd im Angebot: Der → Rotbuch-Verlag startet im März 2008 mit der deutschen Übersetzung von Pulp- und Noir-Romanen aus der amerikanischen Reihe → „Hard Case Crime“. Zum Auftakt soll es die Romane „Abschied ohne Küsse“ von Allan Guthrie, „Abzocker“ von Lawrence Block (die amerikanische Ausgabe eröffnete im September 2004 die „Hard Case Crime“-Reihe) und „Flop“ von Ken Bruen und Jason Starr geben. Lobenswert ist auf jeden Fall, dass die Reihe auch optisch übernommen wird. Die Buchumschläge zeigen die gleichen Bilder wie die us-amerikansichen Ausgaben. Eine → deutschsprachige Internetseite zur Verlagsreihe gibt es ebenfalls und auch sie ist an das → us-amerikanischen Vorbild angelehnt.

Bleibt abzuwarten ob sich eine solche Reihe mit Pulp- und Noir-Titeln wirklich auf dem deutschsprachigen Buchmarkt durchsezten wird. Immerhin werden die Bücher – so sieht es zumindest in der Vorschau aus – von ihrer Aufmachung her wie Pulps angeboten. Im Vergleich zu der leider eingestellten Reihe „DuMont Noir“, die damals einen eleganten, schwarzen und eher „intellektuellen“ Auftritt hinlegte, wirken die „Hard Case Crime“-Bücher poppig, bunt, und sehr sexy. Gegen einen geplanten Einzelpreis von 9,90 Euro kann man nichts sagen. Und das Wichtigste: Die Qualität der Autoren spricht für sich. Hoffen wir mal, dass es keine verlegerische Eintagsfliege wird und der Rotbuch-Verlag wirklich wieder eine gute Krimireihe im Programm hat und auch ordentlich pflegt. Fehlen nur noch die Leser, die diese Bücher kaufen.

Theaterkritiker fordert Mut zum Genre

Krimi und Theater – eine eher selten anzutreffende Kombination. Nun, wir hier in Hamburg haben zwar ein eigenes → Krimitheater, aber dort werden in der Regel die Stücke aufgeführt, die der Theaterkritiker Stefan Keim „nostalgische Spielerei“ nennt. In seinem lesenswerten → „Plädoyer für ein populäres Theater“, das auch → hier zu lesen ist, setzt er sich intensiv mit Krimi und Theater auseinander. Er schreibt unter anderem:

„Der Krimi ist das populärste dieser Genres, im Kino, im Fernsehen, als Buch, als Hörbuch. Im Theater kommen Krimis nur gelegentlich vor. Als nostalgische Spielerei. Da leistet man sich als Spaß in der Boulevardposition die „Mausefalle“, was von Wallace oder Durbridge. Zeitkritische Stoffe sind Fehlanzeige. Dabei ist der Krimi die beste Form, um politische Inhalte verpackt in eine spannende Story einem großen Publikum zu präsentieren. Verwandt sind der Politthriller, das Melodram, auch die Gruselgeschichte.“

Auf → nachtkritik.de findet sich dann auch gleich ein → Kommentar zu Keims Playdoyer. Andreas Jüttner behauptet darin, dass es das populäre Theater durchaus gäbe, aber nicht drüber gesprochen wird. Nun, als Krimileser kommt einem dieses Phänomen bekannt vor.