Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Schlagwort: Internationaler Krimi

Reise durch den amerikanischen Alptraum

John Williams: Into the Badlands : A Journey Through the American Dream

Literarische Reiseberichte sind ein aussterbendes Genre. Obwohl – oder vielleicht auch gerade weil – immer Menschen rund um den Erdball reisen, finden sich gut erzählte Berichte über Leute, Leben und Landschaften in fremden Ländern in Buchform immer seltener. Nicht nur deshalb stellt der 1991 erschienene Reisebericht „Into the Badlands – A Journey Through the American Dream“ des britischen Journalisten und Autors John Williams eine interessante Ausnahme dar. Auch die Verknüpfung von Reisebeschreibung und Interviews mit Kriminalautoren findet sich in der Literatur eher selten.

Streifzug: Von hungrigen Detektiven und paradiesischen Krimis

Es erstaunt mich immer wieder, was einem so ins Blogger-Netz gehen kann, wenn man sich ein wenig umschaut. Zum Beispiel ein Blog über → Mysteries in Paradies. Dort macht man sich auch Gedanken über → deutsche Krimiautoren. „Soda versus Pop. GO!“ – was für ein Schlachtruf. So etwas fällt → hungernden Detektiven ein. Immer wieder […]

Wahrheit oder Wahn?

Der langsame Tod der Luciana B.
Guillermo Martínez: Der langsame Tod der Luciana B.

An Jorge Luis Borges, dem großen Schriftsteller der argentinischen Literatur, scheint kaum einer seiner schreibenden Landsleute vorbei zu kommen. An ihm und seinem Werk arbeiten sich Autoren der jüngeren Generation offensichtlich gerne ab. So zum Beispiel der 1962 geborene Guillermo Martínez, der von Hause aus Mathematiker ist und unter anderem eine Abhandlung über “Borges y la matematica“ (“Borges und die Mathematik“) verfasst hat. Auch in seinem an literarischen Anspielungen und Verweisen reichen Roman “ La muerte lenta de Luciana B“ – bei uns unter dem Titel “Der langsame Tod der Luciana B.“ kürzlich erschienen – finden sich starke Bezüge zum Wegbegleiter der postmodernen Literatur. Der belesene Borges spielte in seinen Erzählungen gerne mit seinen Lesern, sorgte durch das Verwischen der Grenzen zwischen Realität und Fiktion für Verunsicherung. Ähnliches findet sich nun in dem Roman von Martínez, der über das langsame Sterben der jungen Luciana B. berichtet.

„Eine gute Kriminalgeschichte schärft die Sinne“

Andrew Taylor. Photo by Ludger Menke
Ein Interview mit dem britschen Autor Andrew Taylor
Von Ludger Menke

Er ist einer der erfolgreichsten Krimischriftsteller in England: Andrew Taylor. Der 1951 geborene Autor hat über 30 Bücher veröffentlicht, neben Kriminalromanen auch Kinder- und Jugendbücher. Bei uns wurde Taylor unter anderem durch seine „Roth“-Triologie bekannt, in der er auf sehr realistische Weise das Leben im Londoner Vorort Roth erzählt und die in England unter dem Titel „Fallen Angel“ für das Fernsehen verfilmt wurde. Auch die „Lydmouth“-Serie, deren erster Band „An Air That Kills“ (dt.: „Dunkle Verhältnisse“) 1994 erschienen ist und von einem Kritiker als „Middlemarch mit Mord“ bezeichnet wurde, ist bei uns erschienen. In der bislang acht Bände umfassenden Serie schildert Taylor das Leben des Polizisten Richard Thornhill in dem kleinen, fiktiven Ort Lydmouth während der 1950er Jahre. Leider ist Andrew Taylor, der scheinbar mühelos zwischen verschiedenen Stilen der Kriminalliteratur wechseln kann, immer noch ein Geheimtipp bei uns. Um so erfreulicher, dass er im April 2008 zu einer Lesereise nach Deutschland kam und ich die Möglichkeit zu einem Gespräch hatte.

Karneval der kriminellen Geister – Fortsetzung

→ „Carneval of the Criminal Minds“ – ein englischsprachiger Krimiblog-Karneval (oder auch Blogparade genannt, gab es hier auch schon → zwei → Mal) – hält → seine 15. Station bei Bernd ab. Er präsentiert dabei unter anderem einen kleinen Überblick über die deutschsprachige Krimiblog-Szene. Damit ist man dann auch in Großbritannien, USA, Australien und wo man sonst noch überall Englisch spricht, bestens informiert. Danke, Bernd!

Blut- und Busenliteratur

Ken Bruen und Jason Starr: Flop Auf den ersten Blick treffen zwei Welten aufeinander: Der Ire Ken Bruen, der unter anderem in seiner Serie um den Ex-Polizisten und Privatdetektiv Jack Taylor ein bitterböses Sittenbild des modernen Irlands zeichnet, und der in Brooklyn geborene Jason Starr, dessen düstere Geschichten neurotische Figuren im Moloch New York zeigen. […]

Gangster im Glück

AbzockerLawrence Block: Abzocker

Einen Krimiautor wie Lawrence Block sollte man eigentlich nicht mehr vorstellen müssen. Der Vielschreiber aus New York, der in diesem Jahr 70 Jahre alt wird, hat über 50 Romane veröffentlicht, mehrere Krimiserien geschrieben und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Doch leider ist Block bei uns in Deutschland der große Durchbruch versagt geblieben. Ähnlich wie etwa bei seinem Kollegen Ed McBain mag die chaotische Veröffentlichung der Übersetzungen von Blocks Büchern ein Grund dafür sein, warum sein Werk heutzutage und hierzulande nur noch von einer kleinen Fan-Gemeinde gelesen und geliebt wird. Traurig, dass zur Zeit gerade mal zwei Romane von ihm auf Deutsch regulär im Buchhandel lieferbar sind. “Verluste“, ein Roman aus der Serie um den Privatdetektiv Matthew Scudder, ist vor einigen Wochen im kleine und feine Shayol-Verlag erschienen und eben “Abzocker“ – ein Frühwerk von Block. Der Roman, der 1961 unter dem Titel “Mona“ in der legendären Pulp-Reihe „Gold Medal“ erstmals erschien, wurde 2004 von den Herausgebern der US-amerikanischen Verlagsreihe “Hard Case Crime“ als erster Band ihrer Verlagsreihe ausgewählt, eine durchaus verdienstvolle und verdiente Ehre.

Jenseits der Harmonie-Heulbojen

Allan Guthrie: Abschied ohne Küsse Der Schotte Allan Guthrie ist so etwas wie das Wunderkind der englischen Krimiszene. Als sein erster Roman “Two-Way Split“ 2004 bei dem kleinen Verlag “Point Blank Press“ veröffentlicht wurde, arbeitete Allan Guthrie als Buchhändler in einer Filiale von “Waterstone’s “, einer britischen Buchhandelskette, in Edinburgh. Kein geringerer als Ian Rankin […]

Streifzug: Allan Guthrie zu „Savage Night“

So also kann man sinnvoll Werbung für sein neues Buch machen: Der schottische Autor → Allan Guthrie erzählt in einem kurzen Film etwas über sich, seine Anfänge als Autor, seine Liebe zur Hardboiled-Literatur, die Unterstützung durch Ian Rankin und eben zu seinem neuen Roman „Savage Night“. Natürlich ist es Werbung. Aber es ist interessante Werbung […]

Munteres Geplapper

Carlo Fruttero: Frauen, die alles wissen Er habe genug gehabt “von all den Commissari und Carabinieri” – so wird der italienische Autor Carlo Fruttero im Klappentext zu seinem aktuellen Roman “Frauen, die alles wissen” zitiert. “Auf dem Krimi-Genre lasten so viele Klischees, dass man neue Wege gehen muss” behauptet der 81-jährige Schriftsteller, der einst zusammen […]