Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Schlagwort: Internationaler Krimi

Celia Fremlin gestorben

Erst jetzt wurde bekannt, dass die englische Autorin Celia Fremlin am 16. Juni 2009 im Alter von 95 Jahren gestorben ist. Die in Kingsbury (Middlesex) geborene Fremlin studierte in Oxford klassische Philologie und Philosophie. Im Alter von 44 Jahren veröffentlichte sie 1958 ihren ersten Roman „The Hours before dawn“ (dt.: „Die Stunden vor Morgengrauen“), der mit dem Edgar Award ausgezeichnet wurde. In ihren 16 Romanen und zahlreichen Kurzgeschichten knüpft sich an die Tradition des Sensationsromans an. Zu ihren bekannten Werken zählen unter anderem die Romane „Uncle Paul“ (dt.: „Onkel Paul“), „With no crying“ (dt.: „Gibt’s ein Baby, das nicht schreit“) und „Listening in the dusk“ („Zwielicht“)

Alle guten Dinge sind drei: Hamburger Krimifestival

Das Hamburger Krimifestival geht in eine neue Runde: Vom 1. bis 8. November 2009 geben sich wieder einmal deutsche und internationale Krimischaffende das Mikrofon in die Hand. Das zum dritten Mal ausgerichtete Krimifestival präsentiert bei 18 Veranstaltungen herausragende Autorinnen und Autoren der nationalen und internationalen Krimi- und Thrillerszene, darunter Klüpfel & Kobr, Ulrich Ritzel, Petros Markaris, Johan Theorin, Gert Heidenreich, Jean-Christophe Grangé, David Peace und Helene Tursten.

Aus dem Krimitagebuch – 6

Erika, unsere polnische Edel-Italienerin, stellt die Stühle auf Straße. Sonne über dem heiligen Georg, dem sich wandelnden Stadtteil. Artikel in der „Bild“ über die sterbenden Geschäfte auf der Langen Reihe. Der Musikkeller, der Naturkostladen von Rüdiger Foldt, der Uhrenladen von „Meister Lalla“ – sie alle stehen vor dem Aus. Dafür Coffee to go und dreihundert Friseure. Sommer für einen Tag.

Fix und Foxi haben übrigens auch bei mir um die Ecke gewohnt. Wusste ich gar nicht. Nun ist der kleine Verlag, Tigerpress, pleitet. Lange Reihe 13. Noch ein Traditionsunternehmen weniger und keine sympathischen Rotschöpfe mehr.

Aus dem Krimitagebuch – 5

Der Geruch von verbranntem Kaffee in der S-Bahn. Der Duft von Früchtetee dringt aus der offenen Tür des Teegeschäftes. Das scharf-süßliche Parfüm der Passantin vor mir an der Ampel. Montagmorgen. Hamburg riecht.

Aus dem Krimitagebuch – 3

Der Wind hat auf Nordwest gedreht und ist immer noch kraftvoll. Samstagnachmittag. Neben dem Sofa liegt „Der deutsche Freund“. Anstrengende, nervende Lektüre. Der Spaziergang ist kurz ausgefallen, das Bein schmerzt nach über sechs Wochen immer noch. Müdigkeit. Der Tee ist kräftiger ausgefallen. Bittergeschmack.

Aus dem Krimitagebuch – 1

Allerleigrau in Hamburg. Kein Feiertag, sondern trüber Donnerstagmorgen. Fluchender Fahrgast neben mir in der S-Bahn, der über die „Scheißbullen“ schimpft, „was wollen die Schweine noch alles überwachen“. Endlich Sternschanze, die Touristen als „Sternschnuppe“ bezeichnen. Hamburgs U- und S-Bahnstationen laden zu Wortkreationen ein.

Streifzug: Rückkehrer & Mörder

Rückkehrer: Der Brenner ist wieder da. Heißt es. Wolf Haas hat – ob nun unerwartet oder nicht – einen neuen Brenner-Roman geschrieben. „Der Brenner und der liebe Gott“ heißt er und erscheint am 18. August 2009. → Meldet man hier.

Hingucker: → „3 Act of Murder – The Story of a Crime Writer“ heißt ein australischer Fernsehfilm über den Kriminalschriftsteller → Arthur W. Upfield, der in wenigen Tagen im australischen Fernsehen ausgestrahlt wird und schon jetzt für reichlich Diskussion sorgt.

Lambda Literary Awards 2009: Die ausgezeichneten Krimis

Am 28. Mai 2009 wurden in New York die 21. Lambda Literary Awards vergeben. Mit diesen Preisen wird lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Literatur in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Wie jedes Jahr gab es auch diesmal die Kategorien „Gay Mystery“ und „Lesbian Mystery“, also schwule bzw. lesbische Kriminalliteratur. Nominiert waren → diese Titel und gewonnen haben….

Wenn der Berg brennt

Roger Smith: Kap der Finsternis
Der südafrikanische Autor Roger Smith hat bislang Drehbücher geschrieben sowie als Produzent und Regisseur für Film und Fernsehen gearbeitet. Sein Gespür für klare, eindrucksvolle Bilder zeigt sich auch in seinem Debütroman “Mixed Blood“, der bei uns unter dem Titel “Kap der Finsternis“ erschienen ist. Finstere Alltagsszenen, ungeschönte Geschichten von Mord, Fanatismus und Korruption stehen in einem harten Kontrast zu der atemberaubenden Kulisse der südafrikanischen Metropole. Am Fuße des beeindruckenden Tafelberges entspinnt er eine rasante Geschichte von gnadenlosen Jägern und gnadenlos Gejagten – ohne Happy End.

„Wie Bilder von Hieronymus Bosch“

Ein Interview mit Michael Connelly – Von Ludger Menke
Es gibt Romanhelden, die begleiten einen für eine sehr lange Zeit. Hieronymus “Harry“ Bosch, Ermittler bei der Polizei von Los Angeles, ist so ein Held. Erfunden hat ihn Michael Connelly, der zu den erfolgreichsten Autoren in den USA zählt. Geboren wurde Connelly 1956 in Philadelphia. Der Autor kam über seinen Beruf als Kriminalreporter zum Schreiben von fiktiven Kriminalfällen. Darin mag ein Grund liegen, warum seine Romane als gut recherchiert und realistisch gelten. Doch Connelly ist es auch gelungen, mit seinem Helden Harry Bosch einen sehr beliebten Polizisten zu erfinden. Bei uns ist gerade der Roman “Echo Park“, der zwölfte Krimi mit Harry, erschienen. Ich hatte die Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Autor, dessen Romane sich immer mehr zu einem großen Gesamtbild zusammenfügen und der im Interview ausführlich Auskunft nicht nur über seine Figur Harry Bosch gibt.