Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Autor Ernest Dudley verstorben

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Der britische Autor Ernest Dudley ist am 1. Februar 2006 in London gestorben. Unter dem bürgerlichen Namen Vivian Ernest Coltman-Allen wurde er am 23. Juli 1908 in Dudley (Worcestershire, Großbritannien) geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Dudley zunächst als Schauspieler und arbeitete während des Zweiten Weltkriegs als Reporter. Seit 1942 entwickelte er für die BBC dann die Radio-Krimiserie „Dr. Morelle“ sowie die wöchentliche Radiosendung „The Armchair Detective“, in der er Kriminalromane besprach. Das Foto links zeigt
die Schauspieler Sheila Sim und Cecil Parker in der Serie „Dr. Morelle“.

Dudley schrieb auch 14 Romane und zahlreiche Kurzgeschichten. 1950 entwickelte er für das BBC-Fernsehen die Sendung „Judge for Yourself“, eine frühe Gerichtsshow, in der das Publikum über Schuld oder Unschuld entscheiden konnte.
Dudley starb im Alter von 97 Jahren.

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Autor Michael Gilbert verstorben

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Der britische Autor Michael Gilbert ist am 8. Februar 2006 in Luddesdown (Kent, Großbritannien) verstorben. Der 1912 in Billinghay (Lincolnshire) geborene Gilbert arbeitete nach seinem Jurastudium und seinem Militärdienst zunächst als Rechtsanwalt, bevor er 1947 seinen ersten Roman „Close Quarters“ veröffentlichte. Gilbert schrieb über 30 Romane sowie zahlreiche Kurzgeschichten, Theaterstücke, Hörspiele und TV-Drehbücher. Neben Gerichtskrimis, Spionageromane und Polizeiromanen schrieb er auch mehrere Serien, darunter die sechsbändige Reihe um Inspektor Hazelrigg sowie die Serie um den Polizisten Patrick Petrella, der im Laufe der Serie die Karriereleiter bei der Londoner MET erklimmt.

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Schickes Füllmaterial

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Ulrich Ritzel: Uferwald

Verbrechen bedingen Verbrechen, ein bekanntes Muster im Kriminalroman. In Ulrich Ritzels aktuellem Buch „Uferwald“ liegt das ursprüngliche und auslösende Verbrechen Jahre zurück. Es ist nicht, wie der Klappentext suggeriert, der vermeintliche Unfalltod eines jungen Mannes, es ist ein anderer Unfall, der sich schon 1996 ereignete. Ein Obdachloser wurde von einem Bauer angefahren und sitzt seitdem im Rollstuhl. „Rolli-Rolf“ fristet sein Dasein im Ulmer Obdachlosenheim „Zuflucht“, wo er den Jurastudenten Tilman Gossler kennenlernt. Rolf schöpft Hoffnung: Vielleicht kann Tilman ihm bei seiner Forderung nach Schadensersatz helfen. Nur kurze Zeit später stirbt Tilman in der Neujahrsnacht 1999 bei einem Verkehrsunfall. Doch so erzählt man keinen Kriminalroman. Ulrich Ritzel schreibt ihn gegen die Zeit und beginnt – ganz klassisch – mit dem Fund einer Frauenleiche.

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Ulrich Ritzel im Podcast

Allerdings nicht hier, sondern auf einer Seite mit dem schönen Namen medienmami.de. Dort erzählt Ulrich Ritzel über das Schreiben, über seinen Berndorf und über die Wirklichkeit im Kopf des Lesers. Dort können Sie reinhören.

Nachtrag: Der Link hat sich geändert!

Kundenklopper

Berichte von der Kundenfront gibt es im Blog Buchhändleralltag und Kundenwahnsinn zu lesen. Besonders hübsch fand‘ ich ja die Geschichte über Pixi-Heftchen und Verpackung, aber auch die anderen Alltagsgeschichten und Kundengespräche sind sehr amüsant.

Via netbib weblog

Achtung! Jetzt kommt Werbung!

krimijahrbuch_2006.jpg Weil es der gute dpr ja ständig macht und gerde durch seine Berühmtheit als Krimi Aficionado abgelenkt ist (meine Güte – ich kenne ihn! Ihn, der beim Deutschlandfunk erwähnt wurde! Sollte er mir je wieder die Hand geben, ich werde sie NIE mehr waschen! Ha, TW, Gohlis und Co. können einpacken!) und er vermutlich gerade die Kohle für „seinen“ Holtei zählt (fällt das eigentlich schon unter Leichenfledderei?) – naja, jedenfalls weil der dpr jetzt gerade keine Zeit hat, mir aber freundlicherweise (so ist er – schmiert sich auch schon mal selbst ein Wurstbrot, obwohl er das gar nicht nötig hätte) ein PDF-Vorabexemplar des Krimijahrbuchs 2006 geschickt hat, muss ich unbedingt darauf hinweisen. Nicht, weil meine Wenigkeit auch darin vertreten ist, nein, sondern weil es wirklich gut geworden ist! Eine ganze Bandbreite von Stimmen, Meinungen, Texten und Informationen, dazu sehr unterhaltsam zu lesen. Gäbe es in diesem Lande ein Preis für beste Krimi-Sekundärliteratur (ja, die Amis haben es da besser), dieses Buch wäre ein Kandidat dafür.

Also, für den März auf jeden Fall 20 Euro bereithalten und das „Krimijahrbuch 2006“ bestellen. Wie und wo erfahren Sie beim Nordpark-Verlag.

Filmreifer Ferienthriller

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Helge Thielking: Destino : Tod in der Karibik

Vor vier Jahren überraschte der Bremer Autor Helge Thielking mit seinem Debüt „King of Pain“, einem durchweg gelungenen Thriller über einen Serienkiller. Jetzt ist sein zweiter Roman „Destino – Tod in der Karibik“ erschienen und Thielking hat klugerweise den Serienkiller begraben und einen Wirtschaftsthriller geschrieben, der in der internationalen Touristikbranche spielt. Auch diesmal ist ihm die Überraschung gelungen.

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Post aus Kanada

alibis_17.jpg Eine feine Überraschung heute morgen im Briefkasten: Die neue, siebzehnte Ausgabe der kanadischen Zeitschrift „Alibis“ hat der Postbote vorbei gebracht. Das liebevoll aufgemachte Heft bietet unter anderem drei Kurzgeschichten von Gregory Ward („Bois mort“), Leslie Watts („Larmes de crocodiles“) und Camille Bouchard („Une histoire compliquée“). Dazu ein längeres Porträt und Interview mit dem kanadischen Autor Giles Blunt von Marie-Claude Mirandette, François-Bernard Tremblay stellt den Autor Antoine de Kerversau vor und Norbert Spehner macht sich Gedanken über Western- und Kriminalromane, dazu gibt es eine Auswahlbibliographie. Gelungener Abschluss des Heftes sind Kurzbesprechungen zu Kriminalromanen.

Insgesamt ein sehr schönes Heft, das durch Inhalt und Gestaltung überzeugt. Mehr Informationen und viele zusätzlichen Artikel finden sich auf der Homepage zum Magazin.

Genug ist genug

meint Ekkehard Knörer in seinem Blog Jumpcut zum Thema deutsches Feuilleton vs. Kriminalroman. Nach diesem Artikel in der NZZ kann ich ihn verstehen.

Bloggen für Krimiautoren – Teil 3

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Tote, Tags und Technik

Mit ihren feinen Lippen zog sie gelangweilt an ihrer Zigarette. „Was für eine blöde Idee, mich von Brigitte auf diese fade Bloggerparty mitschleifen zu lassen“ dachte sich Dr. Nathalie Jour-Naillie. Eigentlich hatte sie gehofft, etwas mehr über Blogs in Erfahrung zu bringen, gerade jetzt, wo sie erst gestern dieses kleine, tote Blog auf ihrem Sektionstisch auseinander genommen hatte. Der Fall war immer noch nicht geklärt. Kommissar Kleever hatte zwar ein paar interessante Details zum Innenleben eines Blogs herausgefunden, aber die wirkliche Todesursache konnte sie damit auch nicht bestimmen. Zufällig hatte dann ihre Kollegin Brigitte aus der Toxikologie erzählt, dass sie am Freitagabend zu einer Bloggerparty eingeladen sei und ob sie nicht mitkommen wolle. Parties waren der Pathologin eigentlich ein Graus, aber da sie nichts besseres vor hatte und sie hoffte, etwas mehr über diese merkwürdige Bloggerwelt herauszufinden, sagte sie zu.

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