Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

TagesSatz

„Film and TV have had an horrendous influence on writing, my own included. For the past ten years film and TV seem to have become utterly bankrupt of anything other than the desire to entertain, which would now seem to the sole desirable quality we demand of everything and everyone in society: that we entertain.“

David Peace on „The Red Riding Quartet“. → Crime Time.

Kriminelle Provinzposse oder Wie man nicht über Krimis schreiben sollte…

Via → Alligatorpapiere
Auf der nach eigener Darstellung wohl „ältesten und (vielleicht?) größten Bücher-Plattform im deutschsprachigen Raum“ mit dem tollen deutschen Namen → README faselt die Admin-Dame unter der Überschrift → „Krimis: ganz lokal oder sehr global“ abgedroschene, dumme Phrasen über Krimis. Schon die Einleitung sollte man der guten Frau kräftig um die Ohren hauen:

„Sie sind die alten Crime-Cities leid, die internationalen Krimischreiber. New York, London oder San Francisco? Diese Metropole interessieren in diesem Frühjahr nicht mehr. Europäische wie amerikanische Thrillautoren entdecken die Provinz – und die Verlage entdecken Schreiber aus fernen Ländern. Indien zum Beispiel oder Ägypten. Beide Richtungen liefern wirklich Lesenswertes.

Hallo? Noch wach? Um der guten Frau mal auf die Sprünge zu helfen: Der → Unionsverlag (nur als der wohl wichtigste Verlag in diesem Segment, es gibt auch noch andere) hat bereits im → Dezember 1999 mit seiner metro-Reihe angefangen, „ferne Länder“ zu entdecken. Übrigens: Warum höre ich eigentlich bei dem Begriff „ferne Länder“ immer so ein imperialistisches Rauschen mit – hören Sie das auch?. – Also, das gerade in diesem Frühjahr die „Metropolen“ so nicht mehr interessieren und die Verlage fremde Länder entdecken ist ja schon mal hochgradiger Blödsinn.

Das nun ausgerechnet die Provinz bei den Amerikanern und Engländern so wichtig geworden ist, stimmt ja auch schon seit Agatha Christie. Wenn man will sogar noch früher. Auch bei den Amis gabs schon in den 1950er Jahren wichtige und lesenswerte Krimis, die in der Provinz spielen. Bei mir im Ohr rauscht gerade der Name Jim Thompson so hin und her…

Die folgenden Buchempfehlungen der Dame können Sie sich dann auch getrost schenken. Sicher, es werden durchaus lesenswerte Bücher empfohlen, aber wer so wenig Wissen über Kriminalliteratur hat, sollte Kochbücher oder Informatikbücher besprechen. Trotzdem, ein Beispiel sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Dame schreibt:

„Nummer eins aus Deutschland (nicht auf der Bestsellerliste aber unter den neuen Krimis) ist für mich DER JUDASLOHN von Andree Hesse. Der spielt in der Lüneburger Heide, rund um einen englischen Truppenübungsplatz. Außerdem verknüft er gekonnt das aktuelle Leben in einer Provinzstadt mit den lang verdrängten Erinnerungen an die Nazizeit. Das macht ihn nicht unbedingt atemberaubend spannend, aber sehr gut lesbar.“

Aha ja, doch eine verkappte Werbung für den deutschen Provinzkrimi, der sich einst Regio(nal)krimi schimpfte und schon mehr als eine Dekade auf dem Buckel hat? Wieso gerade Andree Hesse, dessen → Roman doch sehr an Peter Robinson erinnert, der wiederum auch schon seit ein paar Jahren erfolgreich Krimis schreibt, die in der englischen Provinz spielen. Ah, das Buch ist „sehr gut lesbar“. Diese Sammelbesprechung bei „README“ hingegen nicht.

Wichtiger aber: Wo ein Kriminalroman spielt, ist zunächst (!) zweitrangig. Ort & Handlung & Figuren & Sprache & einiges mehr müssen zusammenpassen. Dann kann es auch was werden mit dem „lesenswerten“ Krimi, der eben mehr ist, als nur „sehr gut lesbar“.

Nachtrag: Mittlerweile scheint der verlinkte Originalartikel bei README verschoben bzw. gelöscht worden zu sein. → Google hilft.

Lustige Luftnummer

Die Blender Santiago Gamboa: Die Blender

Ein geheimnisvolles Manuskript des chinesischen Dichters Wang Mian mit dem Titel „Weite Transparenzen der Luft“ führt drei Männer in Peking zusammen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Da ist Suárez Salcedo, ein in Paris lebender Radioredakteur aus Kolumbien, der unter dem Vorwand, eine Reportage über Katholiken in China anfertigen zu müssen, von seinem Chef überstürzt nach Peking geschickt wird. Sein wirklicher Auftrag, den er erst später erfährt: Er soll dieses geheimnisvolle Manuskript suchen und nach Frankreich schmuggeln.

Gleichfalls überstürzt reist auch der deutsche Sinologe Dr. Gisbert Klauss nach Peking. Zufällig hatte er während einer Parisreise ein Exemplar des Tagebuchs von → Pierre Loti, französischer Marineoffizier und weitgereister Autor, in die Hände bekommen. Fasziniert von Lotis Schilderungen des → Boxeraufstandes im Jahre 1900 beschließt Klauss, seinem langweiligem Alltag durch eine abenteuerliche Reise ins Reich der Mitte eine Abwechslung zu verpassen.

Tapetenwechsel braucht auch der Dritte im Bunde, der erfolglose Schriftsteller und Professor Nelson Chouchén Otálora, geboren in Peru, nun aber in den USA lebend.
Steigt er gerade nicht den Studentinnen nach, träumt er von einer großen Karriere als Literat, von inniger Freundschaft mit Vargas Llosa und García Márquez sowie von Telefongesprächen mit Susan Sontag. Der Alltag sieht scheußlicher aus: Gerade erst hat er eine peinliche Intrige eines Widersachers überstanden, da entscheidet sich Chouchén zu einer Reiser nach Peking, um dort seine Wurzeln zu suchen. Schließlich kam sein Großvater aus China und dessen Aufzeichnung machen dem Enkel klar, das sich sein Großvater heldenhaft während der Kämpfe des Boxeraufstandes schlug.

Verschämte Lektüre eines Spionageromans

Gegen Ende des Romans treffen alle drei Männer auf einem alten Dachboden zusammen, um über das Schicksal des so begehrten und gefährlichen Manuskript zu beraten. Die „weiten Transparenzen der Luft“ – nur noch als Originalhandschrift vorhanden – ist nämlich das Manifest einer Sekte, die sich heute „Weiße Lilie“ nennt, die aber Anfang des 20. Jahrhunderts → Yi Ho Tuan hieß und für den Boxeraufstand verantwortlich war. Bis zu ihrer unfreiwilligen Zusammenkunft allerdings müssen die drei Blender, wie sie der Titel nennt, im exotischen Peking reichlich Abenteuer bestehen. Verführerische Frauen und undurchsichtige Buchhändler, kleinwüchsige Agenten und verschlossene Priester, sie alle kreuzen den Weg der drei Antihelden, die sich mannhaft den großen Herausforderungen stellen.

Heiter und beschwingt erzählt der kolumbianische Autor Santiogo Gamboa seine spannende und schräge Spionage- und Verschwörungsstory. En passant verpasst er dem Literaturbetrieb noch den einen oder anderen Seitenhieb: Ob sein verträumter Literat Chouchén dem Boom der lateinamerikanischen Litertur hinterher hechelt oder ob Sinologe Klauss, Verkörperung des lebensunfähigen Literaturwissenschaftlers, verschämt und schüchtern einen Spionageroman von → John Le Carré verschlingt – Gamboa wirft einen augenzwinkernden Blick auf die Menschen, die ihr Geld mit der schönen Literatur verdienen.

Mit wirklicher Spannungsliteratur hat dies zwar wenig zu tun, aber leichter und vor allem lustiger Lesestoff sind die „Blender“ auf jeden Fall. Mit seiner frischen Brise und seinen luftigen Kapriolen – man denke an den Titel des begehrten Manuskriptes – liefert → Santiago Gamboa eine ideale Lektüre für einen heißen Sommernachmittag.

Santiago Gamboa: Die Blender / Aus dem kolumbianischen Spanisch von Stefanie Gerhold. – Berlin : Wagenbach, 2005
ISBN 3-8031-3195-2

Originaltitel: Santiago Gamboa: Los impostores. – Barcelona : Seix Barral, 2002

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Ganz unter uns…

Die alltäglichen Delikte – kurz als „Alltag“ in diesem Blog getaggt – werden hiermit eingestellt. Das alltäglich Unwichtige stört hier nur das kriminell Unwichtige, gell. Da der Trend aber eindeutig zum Zweitblog geht, findet sich der alltägliche Wahnsinn nun beim „Heiligen Georg!“Amen.

Und sonst so…?

Krimiautorinnen.at

Surfe durchs Netz und was finde ich: krimiautorinnen.at – eine Website österreichischer Krimiautorinnen. Die Damen haben sich im Netz schick herausgeputzt, um ihre „Ladies Crime Time Tour“ zu promoten. Ein „völlig neues Konzept“ wird mir da versprochen. Worin liegt denn nun das „neue“ an diesem Kozept? Daran, dass dem Publikum ein „konzentrierter, dramaturgisch aufbereiteter Querschnitt durch die mörderischen Literaturlandschaften von Meisterinnen offeriert“ wird, ein „Lese-Abend, der die Grenzen des Genres in subtiler Leichtigkeit sprengt.“ ? Oder etwa darin, dass die VeranstalterInnen aus dem 17-köpfigen Team zwei bis sechs Autorinnen auswählen können, wobei sich „die Autorinnen eine Mischung aus bekannten und unbekannteren Teilnehmerinnen wünschen“? Wenn ich schon so einen Quatsch wie Sprengen der Genregrenzen mit subtiler Leichtigkeit lese (bitte, man stelle sich das einmal bildlich vor), habe ich überhaupt so gar keine Lust auf diese Damen. Dummes Gefasel, nur weil sich ein paar Krimiautorinnen zusammen getan haben und gemeinsam einen Leseabend anbieten. Danke Ladies, ich verzichte…

Rätsel geben mir die Alligatorpapiere auf. Dort gibt es die neue Rubrik „Frisch eingetroffen“, in der ausgewählte Neuerscheinungen kurz präsentiert werden. Bleibt die Frage, welche Bedeutung die Schusslöcher in den unterschiedlichen Farben (rot/schwarz) und in der unterschiedlichen Anzahl haben? Eine Bewertung und wenn ja, welche? Überhaupt wird das Sichten und Auswählen der zu lesenden Neuerscheinungen immer schwieriger. Der gute Robert von der UFO-Buchhandlung in Freiburg hat seine Lesetipps für diesen Monat leider noch nicht aktualisiert. Sehr schade, denn Roberts Empfehlungen kann ich eigentlich fast immer blind vertrauen.

P.S.: Die österreichischen Killerladies haben sich übrigens auch ein Blog zugelegt – allerdings seit Ende Januar ungepflegt.

Spießerwelt vs. Thrillerkultur

Der von mir sehr geschätzte Tobias Gohlis hat es auf den Punkt gebracht: In seinem Krimitagebuch (ein leider viel zu selten aktualisierter Lichtblick im sonst so trüben Tapsen des deutschsprachigen Feuilleton in den niederen Gefilden des Kriminalromans) vermerkt er am 15. Mai 2005 in seinem Eintrag „Journalisten über Journalisten“:

„Geradezu töricht ist die Vorstellung, Krimis würden schon dadurch gut, dass in ihnen etwas aufgedeckt wird, das bisher nicht gesagt, verschwiegen oder – höchstes Glück! – gar unterdrückt wurde. Zum Beispiel DIE WAHRHEIT. Journalisten, die eigentlich wissen müssten, wie Wahrheit gemacht wird, und deshalb hin und wieder von der Berufskrankheit des Selbstekels befallen werden, laufen besonders gerne in die Krimifalle. „

Tobias Gohlis „Journalisten über Journalisten“, Krimitagebuch, 15. Mai 2005

Eine solche Krimifalle entdeckt er dann in dem hochgelobten Roman „Risse im Ruhm“ von Hans-Hermann Sprado und stellt einen Vergleich zu Anna Blundys Roman „Verdammt heiß“ auf. Ergebnis: „deutsche Spießerwelt und britische Thrillerkultur“.

Leise lesbische Leidenschaft

Salz und sein Preis
In seiner Besprechung zur Neuübersetzung von Patricia Highsmiths Roman „Salz und sein Preis“ (bislang unter dem Titel „Carol – Roman einer ungewöhnlichen Liebe“) schreibt Tilmann Krause in der Welt:

„Was Patricia Highsmith hier vorlegt, ist also nicht mehr und nicht weniger als eine Art éducation sentimentale unter Frauen. Das war und ist noch immer mutig und originell. Die eigentliche Liebesgeschichte bleibt erstaunlich gezügelt, ja unterkühlt. Auch das hat Seltenheitswert in einer Zeit, in der Autoren meinen, in Sachen Leidenschaftlichkeit alles aussprechen zu müssen. Eindringlicher sind Bücher wie dieses, das Gefühle mit großer Behutsamkeit beschreibt. „

Tilmann Krause: Therese und Carol tun es. Welt, 11. Juni 2005

Zweifellos zählt Highsmiths Roman über eine lesbischen Liebe zu den wichtigen, belletristischen Werken, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Etwas bemüht wirkt da der Versuch von Krause, Highsmiths Buch in Relation zu schwulen Romanen zu stellen. Streitbar bleibt auch Krauses Bemerkung, das alte Europa habe schon in den zwanziger Jahren „psychologische Romane“ zu diesem Thema aufzuweisen, während in Amerika die Uhren anders gingen und erst der zweite Weltkrieg eine Öffnung gegenüber dem Thema Homosexualität brachte. Als Beispiele führt er Gides Roman „Die Falschmünzer“ an, der 1925 erschienen ist und E. M. Forsters „Maurice“. Gerade aber „Maurice“ zeigt die Beschränktheit, die es auch im alten, ach so offenen Europa gab: Der Roman entstand zwar in den Jahren 1913 und 1914, durfte aber auf Anweisung seines Autors erst nach seinem Tod veröffentlicht werden. Dementsprechend wurde „Maurice“ erst 1971 das erstemal gedruckt.

Blick in die Fremde

Crime Time 37 In der englischen und amerikanischen Krimiszene scheint es ein verstärktes Interesse am Blick über den Tellerand zu geben. Darüber berichten die Alligatorpapiere (die wiederum auf einen Artikel von Sarah Weinman aufmerksam machen) und auch dpr beim Hinternet. Vor „übertriebenem Optimismus“ warnt uns dpr. Mit Blick auf deutschsprachige Krimiautor/innen sicher zu Recht. Schon im letzten Jahr widmet die englische Krimizeitschrift Crime Time ihre 37. Ausgabe dem Thema „Crime in Translation“. Durchgängig wurde dort das Fehlen fremdsprachiger Krimis auf dem englischen Buchmarkt beklagt. Als Grund führt Woody Haut in seinem Artikel an:

„That we get so few crime novels in translation – save perhaps for the more literary end of the market – has, I think, something to do with the position of English as the dominant language in today’s world, an the way foreign languages are regarded.“

Woody Haut: Crime Fiction in Translation – Crime Time 37, 2004.

Weiter unten heißt es:

„So the limited number of crime novels in translated fiction might not be less a matter of market forces and the economics of publishing than part of a particular mindset, one that would like to see America retain its position as the dominant culture and English the dominant language.

Woody Haut: Crime Fiction in Translation – Crime Time 37, 2004.

Nicht also nur der Markt und die Nachfrage bestimmen das weitgehende Fehlen ausländischer Krimis in den USA und England – es ist auch eine recht egozentrische Weltsicht, die dahinter vermutet wird.

Dennoch haben es einige ausländische Autor/innen mit ihren Büchern auf die Insel und in die Staaten geschafft. Deutschesprachige Autor/innen finden sich allerdings nur wenige: Ingrid Noll, Jakob Arjouni (beides übrigens Diogenes-Autor/innen), Frank Goyke, Pike Biermann oder zum Beispiel Buddy Giovinazzo (Potsdamer Platz). Ansonsten konzentrieren sich die Engländer – folgt man der „Crime Time“ – aktuell auf die Skandinavier. Henning Mankell natürlich, aber auch Karin Fossum, Kjell Westo oder Indridason Arnaldur. Aus Frankreich sind gerade Fred Vargas, Jean-Claude Izzo, Boris Vian und Jean-Paul Manchette gut vertreten. Weitere Namen, die im Heft mit Übersetzungen auftauchen sind zum Beispiel: Tim Krabbé (Niederlande), Andrei Kurkov (Ukraine), Boris Akunin (Russland), Paco Ignacio Taibo II (Mexiko), Masako Togawa (Japan), Wang Shuo (China), Leonardo Sciascia (Italien) und Carlo Emilio Gadda (Italien). Eine reichlich bunte Mischung.

Juan José Saer gestorben

Wie die Alligatorpapiere aktuell berichten, ist der argentinische Autor Juan José Saer am Samstag, den 11. Juni in Paris im Alter von 67 Jahren verstorben. Erst kürzlich las ich seinen Roman „Ermittlungen“ (spanisch: La Pesquisa). Überzeugt hat mir dieser Roman zwar nicht so recht, traurig bin ich dennoch. Soweit ich weiß, ist „Ermittlungen“ der erste Roman von Saer, der ins Deutsche übersetzt wurde. Mal sehen, ob noch weitere Werke folgen werden. Für alle Menschen, die gut Spanisch verstehen (leider gehöre ich mit meinen paar Brocken Spanisch nicht dazu) hier noch ein Link auf ein längeres Interview mit Juan José Saer.

TagesSatz

„Aus philologischer Sicht war es unerklärlich, wie ein einzelner Text Lust erzeugen sollte. Wenn man etwa bei einem Satz von Lin Shu jedes Wort durch ein Synonym ersetzte – also ohne den Sinn auch nur minimal zu verändern -, war diese heimtückische Wirkung dahin. Gisbert machte diese und noch viele andere Proben, bis er zu dem Ergebnis kam, daß sich das System den ihm bekanten Regeln entzog und man die Wirkung eines literarischen Texts vielleicht erklären und auch herausfinden konnte, wie diese Wirkung zustande kam, aber sobald man versuchte, eine Theorie aufzustellen, scheiterte man an der Unwiederholbarkeit des Phänomens. Zu wissen, wie ein bestimmter Text funktioniert, half einem nicht weiter, einen anderen Text zu verstehen, es handelte sich also nicht um universales, nachprüfbares Wissen, sondern um einen Eindruck, ein Wort, auf das Wissenschaftler wie er allergisch reagieren. Trotzdem konnte er sich der dunklen Macht dieses Universums nicht entziehen; er war glücklich und gleichzeitig verstört, daß er diese Tür geöffnet hatte, die er vermutlich nie wieder würde schließen können.“

Santiago Gamboa: Die Blender