Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Nachsitzen

Der Alltag ist fast wieder da. Schnell noch die erste und die zweite Lektion der Crime School beim Hinternet pauken. Zur ersten Lektion kann ich gar nicht mal so viel sagen, außer, dass ich mich mit meinen Erwartungen recht gut getroffen finde. Den Satz

„Es gibt eine Zielgruppe von Lesern, die eben NICHT erwartet, dass ein Text so konstruiert ist, dass er ausschließlich ihre Unterhaltungswünsche erfüllt, sondern dass er sie selbst in irgendeiner Weise verändert.“


unterschreibe ich gerne. Mir fällt da ganz spontan das berühmte (und leider recht ausgelutschte, sorry) Kafka-Zitat ein:

„Das Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“

Oder noch mal Kafka

„Ich glaube, man sollte nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen.“


Damit wäre ich dann auch schon bei Lektion Nr. 2, in der es um die Kommunikation von/durch/mit Texten geht. Lesen – auch wenn das leider oft nicht gerne gesehen wird – ist Arbeit, ist Mühe, manchmal Schinderei, – aber warum soll es mir als Leser besser gehen, als dem Autor, der sich vielleicht jahrelang mit seinen Texten geplagt hat. Andererseits: Jeder Leser hat das gute Recht, Literatur auch als Eskapismus, als Unterhaltung, als Genuss zu sehen. Hier liegt ja doch das Spannungsfeld gerade der Kriminalliteratur. Wenn ich, sagen wir mal, Romane wie „Der Mann ohne Eigenschaften“ oder „Ästhetik des Widerstands“ als Lektüre aussuche, dann erwartet mich Textarbeit. Wenn ich Unterhaltung suche – freilich eine Geschmacksangelegenheit – dann brauche ich damit erst gar nicht anfangen. Reine Unterhaltung ist in der Tat ein Geschmacksmoment: Der eine liest SF, der andere Kriminalromane, der nächste Horror – was gerade anliegt. Nun kämpfen aber gerade diese Genres immer damit, dass sie per se in die Kategorie „Unterhaltung“ gepackt werden – wobei es doch gerade immer wieder Texte gibt, die Unterhaltung und Kommunikation, Wissen, Ästhetik, Sprachgefühl, Erzählen über Welt…. miteinander verbinden.

Postulate an den Kriminalroman, die mir aus der Lektüre von verschiedenen Kritiken in den Sinn kommen:

  • (Gute) Kriminalliteratur funktioniert nur als Kriminalliteratur.
  • Kriminalliteratur soll „realitätstüchtig“ sein.
  • „Ich glaube in der Tat, mit den Kirchenvätern dieser Literatur, daß der Kriminalroman die letzte noch mögliche literarische Form ist, in der die Frage von Gut und Böse verhandelt wird. Doch ich beeile mich hinzuzufügen: Unterhalb eines bestimmten ästhetischen Niveaus sackt eine solche Verhandlung ab zum Volkshochschulkolleg und zur soziologischen Gartenlaube, das ist dann so, als hielte ein Mann, der wie Fidel Castro aussieht, eine Rede, die Helmut Kohl geschrieben hat.“ (Jörg Fauser)
  • Kriminalliteratur hat eine eigene, vielfältige Ästhetik entwickelt.
  • Kriminalliteratur unterliegt strengen Regeln und hat einen bestimmten Aufbau.
  • Die „goldenen Regeln“ für Kriminalliteratur haben heute keinen Wert mehr.
  • Was ist eigentlich Kriminalliteratur? Kann es überhaupt eine feste, halbwegs greifbare Definition dieses Begriffs geben?

Nur einige, zum Teil widersprüchliche Gedanken, die mir durch den Kopf gehen.

Kurze Pause

Ich mache
Blau

… bis in ein paar Tagen 😉
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Danke

Eine geschmacklose Puppe

Ist die Puppe „Barbie“ geschmacklos, wie es Marcus Starck in seinem Weblog behauptet? Aus heutiger Sicht sicher, weil sie eine Namensgleichheit mit dem „Schlächter von Lyon“, Klaus Barbie, aufweist. Was Marcus allerdings übersieht, sind einige wichtige Dinge:

  • 1959, als die US-Amerikanerin Ruth Handler (übrigens eine Jüdin) die Barbie-Puppe erfunden hat, lag Europa in Sachen Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit noch immer im Dämmerzustand. Zwar hatten die Nürnberger-Prozesse stattgefunden, aber in den 50er Jahren war man vor allem mit Wirtschaftswachstum und Wiederannäherung, gerade zwischen Frankreich und Deutschland, beschäftigt. Erst in den 60er Jahren (!) setzte eine tiefgreifendere Aufarbeitung des Holocaust und der Nazi-Verbrechen ein. Klaus Barbie selbst war bereit 1951 auf der sogenannten „Rattenlinie“ nach Lateinamerika gelangt, mit Hilfe des US-Geheimdienstes CIC. Dort lebte er unter dem Namen Klaus Altmann, ein von den Nazis ermorderter Rabbiner, verdeckt.
  • Im Jahre 2005 stellt sich dies alles anders da. Historiker und Dokumentarfilmer, wie der bereits angsprochene Marcel Ophüls, haben die grauenhaften Taten des Klaus Barbie erforscht und in die Öffentlichkeit gebracht. Man weiß jetzt, was sich hinter den Mauern des Hotel Terminus in Lyon furchtbares abgespielt hat. Wenn ich dann den Anfang des umstrittenen Romanprojekts „Hotel Terminus“ lese, geschrieben von 12 preisgekrönten Autoren, dreht sich mir der Magen um, auch wenn der Name des Roman-Hotels nichts mit dem in Lyon zu tun hat. Gut, Hotel Terminus gehört nicht zu den ersten Orten, die mir spontan einfallen, wenn ich an die Verbrechen der Nazis denke – das sind Orte wie Auschwitz, Dachau, Buchenwald und einige mehr – aber das schützt nicht davor, bei der Namensgebung für ein solches Romanprojekt Sorgfalt walten zu lassen.
  • Gerade der Aufbau Verlag, in dem so wichtige Autoren wie Anna Seghers, Lion Feuchtwanger oder Arnold Zweig verlegt werden, sollte doch hellhörig werden, oder?

Philip Oakes

Crime Time 42Crime Time 42

Die 42. Ausgabe der Crime Time ist (endlich) eingetroffen. Im Mittelpunkt stehen Krimis aus dem alten Rom, insbesondere die englische Autorin Lindsey Davis und der us-amerikanische Autor Steven Saylor, beide in jeweils einem kurzen Interview.

Ein längerer Artikel, geschrieben von Mike Ripley, ist der englischen Kritikerlegende Philip Oakes gewidmet. 1928 in Nord Staffordshire geboren, arbeitete Oakes zunächst als Redaktionsbote, später wurde er einer der jüngsten Reporter in London. Seine Karriere als Krimikritiker begann er in den 1950er Jahren bei der Wochenzeitschrift „Truth“, später schrieb er vor allem Filmkritiken für den „Evening Standard“. 1986 startete er seine Krimikolumne bei der monatlich erscheinenden Zeitschrift „Litarary Review“. Über 1.300 Kritiken soll Oakes für diese Zeitschrift verfasst haben. Er selbst sagt über seine Entwicklung als Kritiker:

„I cut my reviewing teeth on Eric Ambler, Chester Himes and Ross Macdonald and, honestley, I don’t think the standard has gone up much since then. „
Philip Oakes in „Oakes: The crime critic’s crime critic – and the writer’s too.“ Crime Time 42

Seine wichtigste Entdeckung, als Krimikritiker, ist für Philip Oakes der Autor Chester Himes . Oakes über Himes:

„For me, without doubt, it was Chester Himes (…) both as a writer and as a man. I read his first novels in American paperback editions and still remember that feeling of shock and delight that here was someone who had lived the life (the sex, the drugs, the violence, the racism) he turned into fiction that was strong, sardonic and fiercely original. Over the years we became friends and the better I knew him the more I liked him.“
Philip Oakes in „Oakes: The crime critic’s crime critic – and the writer’s too.“ Crime Time 42

Mike Ripley wundert sich in seinem Artikel darüber, dass Philip Oakes als Kritiker von vielen Autoren und Autorinnen respektiert und anerkannt wird. Ripley, selbst Autor von Kriminalromanen, schreibt über die Beziehung zwischen Autor/innen, Verleger/innen und Kritiker/innen:

„Most writers, in my experience, bask in the sunshine of a good review but rapidly retreat into their personal sensory-deprivation tanks if a review contains even a hint that their book is not perfect. Some writers (you know who you are) even publicly state that they ’never read reviews‘, as if anyone in their right minds believes them. Then there are the publishers‘ publicists who dismiss any, even the slightest, suggestion of constructive criticism as either professional jealousy or ‚well, it’s just a matter of personal taste, isn’t it‘. And yet they can turn ‚terrifically turgid and repetitive‘ into ‚Terrific‘ on the back cover of a paperback.“
in „Oakes: The crime critic’s crime critic – and the writer’s too.“ Crime Time 42

Neben diesem schönen Porträt gibt es noch viel mehr in der neuen Crime Time zu entdecken: die Dagger Gewinner, Filmkritiken, Charles Waring schreibt über Filmmusik und wie immer „The Verdict“, Kurzkritiken zu aktuellen Neuerscheinungen.

Crime Time gibt es in auch in Auszügen im Netz und zwar hier. Oder man abonniert sie gleich, zum Beispiel über die Buchhandlung Missing Link.

Das wohl geschmackloseste Krimi-Projekt des Jahres

Der Anfang
„Mach dir nichts vor, das hier ist das Ende. Aus, finito, rien ne vas plus, no way out. TERMINUS. Wie passend! Die Leuchtschrift auf dem Vordach flackerte in den Abend. Aus dem Gulli stank es nach Kloake. Es war halb neun, also war er eine halbe Stunde zu spät. TERMIN – und ein flackerndes US. „
Aus: „Hotel Terminus – Der Anfang“. Ein Hotel-Roman von 12 preisgekrönten Krimi-Autoren.

„Barbie folterte in Lyon, wo er ab 1942 als Gestapo-Agent arbeitete, mit Lust und Überzeugung. Er arbeitete nächtelang, um Gefangenen Geständnisse abzupressen. Die Folterkammer, die er im beschlagnahmten Hotel Terminus einrichtete, erinnerte ans Mittelalter. Das trug ihm den Titel „Schlächter von Lyon“ ein. Den Résistancekämpfer Jean Moulin folterte er zu Tode oder trieb ihn durch Folter in den Tod. Deshalb wurde er 1952 und 1954 von einem französischen Gericht in Abwesenheit zum Tode verurteilt.“
Aus: Informationsdienst gegen Rechtsextremismus: Lexikon Rechtsextremismus. Biographie über Klaus Barbie

Experten

Im Zeitalter der Expertengläubigkeit nimmt sich das schon merkwürdig aus. Leute, die sich von Literaturkritikern weder die Haare schneiden noch in ihrem Sexualleben beraten ließen, scheinen in Lektüre-Fragen deutlich weniger heikel.
Aus dem Editorial der aktuellen Ausgabe der Literaturen

Glauser – Folge 8 – Offenbarungseid

„Und wenn es arrogant ist darauf hinzuweisen, dass Juroren immer subjektiv urteilen werden, weil es Objektivität bei der Bewertung von Literatur nach meiner Auffassung nicht geben kann – ja, dann bin ich arrogant. „
Jan Zweyer in seinen Notizen vom 7. März 2005

Nun, werte Krimikritikerinnen und Krimikritiker, liebe Leserinnen und Leser von Kriminalromanen, lasset alle Hoffnung fahren. Nehmt sofort die Finger von der Tastatur, legt die Stifte nieder, werft Eure vollgeschriebenen Blätter weg! Es gibt keine Objektivität bei der Bewertung von Literatur! Niemals! Versucht es erst gar nicht! Ihr Literaturwissenschafler, sucht Euch einen neuen Job – Euer Bemühen ist umsonst, Eure Kunst ist tot! Eure Literaturgeschichten, Essays, Kritiken, Besprechungen – ab auf den Scheiterhaufen! Kauft und lest Bücher und haltet doch bitte endlich die Klappe!

Nach dem Offenbarungseid des Glauser-Jury-Mitglieds Marcus Starck vom 3. März, nun ein weiteres Eingeständnis eines Syndikats-Autors namens Jan Zweyer. Qualität, Objektivität, begründete Urteile zur Kriminalliteratur – alles vergebliche Liebesmüh‘! Welch‘ verruchter Mensch, der behaupten mag, Edgar Allen Poe, Arthur Canon Doyle, Gilbert Keith Chesterton , Agatha Christie, Dorothy L. Sayers, Raymond Chandler, Dashiell Hammett – um jetzt nur mal die älteren „Klassiker“ (die es nach dieser These auch nicht geben kann) zu nennen – all diese und viele andere Autorinnen und Autoren seien irgendwie wichtig für die Entwicklung des Kriminalromans gewesen. Nur so nebenbei gefragt: Warum heißt der Glauser eigentlich Glauser? Könnte der Preis dann nicht auch Lieschen-Müller-Preis heißen? Oder noch besser: Geschmacksurteils-Preis einer subjektiven Jury?

Aber lesen wir mal weiter, was Jan Zweyer noch so zum Thema Kriminalliteratur, Syndikat und Glauser einfällt:

„Noch eine Frage stellt sich mir: Warum um alles in der Welt sollte das Syndikat Selbstkritik üben?“
Jan Zweyer in seinen Notizen vom 7. März 2005

Ja, warum eigentlich? Nicht, dass es seit Jahren Kritik am Verfahren gab, dass die „Eventisierung“ der „Criminale“ bedauert wurde, dass sich das Gerücht, der Glauser sei ja doch nur ein „Mauschelpreis“, hartnäckig in den Köpfen hält. Alles kein Grund, sich Gedanken zu machen. Die Öffentlichkeitsarbeit des Syndikats funktioniert hervorragend. Wer sich zum Beispiel auf diese Seite verirrt, erfährt, welche Veranstaltungen der „Förderverein für deutschsprachige Kriminalliteratur e.V.“, ein enger Verbündeter des Syndikats im Kampf für die deutschsprachige Kriminalliteratur, gesponsert hat. So werden für das Jahr 2003 mehrere Termine der „Kriminächte im Speicherstadtmuseum“ aufgeführt. Ich war bei mehreren dieser Veranstaltungen, aber das es Sponsoren für diese Veranstaltungen gab, wurde nirgends erwähnt. „Tue Gutes und rede darüber“ – drucke dein Logo auf Plakate, Eintrittskarten, Programmhefte, zeige Präsenz, sag‘, dass nur Dank deiner finanziellen Unterstützung diese Veranstaltung möglich war. Aber vielleicht ist man ja zu schüchtern.

Rhethorisch richtig geglückt ist Jan Zweyer seine Abschlussfrage:

„Wenn Syndikat, Criminale, und die Preise doch gar so unwichtig sind, warum dann die ganze Aufregung? Wer nimmt sich eigentlich hier zu wichtig, Ludger Menke?“
Jan Zweyer in seinen Notizen vom 7. März 2005

Wenn Jan Zweyer meine Kritik richtig gelesen hätte, dann hätte er folgendes wahrnehmen können:

„Das alles wäre nicht so wichtig und ärgerlich, würde es in diesem Lande eine gute und funktionierende Krimikultur geben. Die Amis und auch die Engländer haben zig Krimipreise, darunter auch Preise, die von Autor/innen an ihre Kolleg/innen vergeben werden, und das ist auch gut so. Dazu Zeitschriften, Foren, riesige Krimibuchhandlungen, diverse Treffen etc. Hier in Deutschland hat das Syndikat fast eine Monopolstellung in Sachen Krimi. Welche ernsthafte Alternative – für Leser – gibt es schon? Es gibt die verstreuten Besprechungen der professionellen Literaturkritiker, es gibt rund zehn ernstzunehmende Internetseiten, und ab und zu gibt es eine Tagung zum Thema. Mehr nicht.

Weil ich Kriminalliteratur ernst nehme, weil sie mir wichtig ist, stürze ich mich jedes Jahr in diese Diskussion. Meine beharrliche Fragen nach Qualität und Kriterien, nach Gründen für Urteile über Kriminalliteratur hat wohl kaum etwas mit egomanischer Wichtigtuerei zu tun. Ich bin nicht das Syndikat, ich vergebe keinen angeblichen „Oscar“ der deutschsprachigen Kriminalliteratur. Ich frage einfach nach. Wenn ich als Antwort darauf die Ausflucht ins „Geschmacksurteil“ bekomme, dann brauche ich keinen Glauser. Dann kann ich auch auf die nackten Verkaufzahlen von Krimis und auf die Bestsellerlisten schauen. Da sieht es gar nicht gut aus für den deutschen Krimi. Aber das ist nun wieder eine ganz andere Geschichte.

P.S.: Das Internet bietet die wunderbare Möglichkeit, Texte untereinander zu verlinken. Wenn ich zum Beispiel einen Text auf einer anderen Internetseite kritisiere oder irgendeinen Bezug dazu herstelle, dann ist es ein Gebot der Höflichkeit und Fairness, diesen Text per Link für die Leser erreichbar zu machen. Geht ganz einfach. Aber Höflichkeit und Fairness scheint nicht die Sache von Herrn Zweyer zu sein. Warum sonst zitiert er mich ausgiebig, bietet seinen Lesern aber keinen Link zu meinen kompletten Texten an?

Redaktionsschluss

… heißt, dass ich morgen kaum etwas essen werde, zuviel rauche, einen Tee nach dem anderen koche, ständig an Texten rumwerkle, Bilder rausschmeiße, sie dann wieder reinnehme, weil sieht doch besser aus, passt besser. Spätestens ab Mittwoch kann ich dann auch mal wieder acht Stunden schlafen. Schöne Aussichten. Dann kann ich auch wieder unbeschwert Krimis lesen, weil, dann muss ich mir (vorerst) keine Gedanken darüber machen, warum jemand freiwillig nach – sagen wir – Hannover fährt, um dort Urlaub zu machen. Auch die Frühstückcafès von Stuttgart interessieren mich dann (vorerst) nur sehr wenig. Dann darf ich mich endlich um den Sport kümmern. Auch schöne Aussichten.

Krimi als Handwerk

Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt
James N. Frey: Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt
Frisch eingetroffen: Das Handwerksbuch zum Thema Kriminalroman, vom Meister des kreativen Schreibens, James N. Frey. Nicht, das hier falsche Hoffnungen aufkeimen, ich will mich nicht als Krimischreiber verdingen, das Buch dient mir als Hintergrundlektüre. Frey hat in der Szene des kreativen Schreibens einen ziemlichen Namen.

Nach wie vor ein Klassiker in Sachen Schreiben über das Schreiben ist Edward Morgan Forsters „Ansichten des Romans“ (Aspects of the Novel), in der deutschen Ausgabe leider schon seit langer Zeit vergriffen. Eigentlich eine Sammlung von Vorlesungen, die Forster an der Cambridge Universität gehalten hat, geht er doch auf die wichtigsten Aspekte des Romans – Plot, Figuren, Handlung – ein. Die englische Ausgabe ist glücklicherweise noch lieferbar.

P.S.: Vielleicht reichen ja auch die Zehn Gebote für Krimiautoren von dpr.

Lambda Literary Awards 2005

Preise, nichts als Preise. Nun stehen auch die Finalisten für den 17. Lambda Literary Award fest. Jährlich vergibt die Lambda Literary Foundation in den USA den Preis für gute schwule, lesbische, bisexuelle und transgender Literatur. Insgesamt gibt es 20 Kategorien, darunter auch die besten schwulen und die besten lesbischen Krimis (Gay Men’s Mystery und Lesbian Mystery). Hier also die Nominierungen, die 74 Juroren ausgewählt haben.

In der Kategorie Gay Men’s Mystery sind nominiert:

Flight of AquavitAnthony Bidulka: Flight of Aquavit : A Russell Quant Mystery
Toronto: Q Press, Insomniac Press, 2004.
ISBN 1-894663-75-6

Verlagstext:
At the dead end of a desolate country road, a late night meeting suddenly becomes an ambush. Gay private detective Russell Quant is faced with personal threats he can’t ignore, a friend who may be a foe and a cagey client with a treacherous monkey on his back.

As Quant trails a menacing blackmailer known only as Loverboy, he finds himself immersed in the midnight world of e-dating and parking lot romance. Lured to New York City, Quant tests his wit, wisdom and wiles from the Old World grandeur of Fifth Avenue to the kaleidoscope world of Broadway’s electric nightspots. The fast pace continues when Quant returns to Saskatoon where he grapples with decoys and deceit, realizing that no one is as they appear. Threat turns into deadly reality and the need to uncover the identity of Loverboy becomes increasingly desperate. Quant deftly maneuvres through the twists and turns of a perilous case and a personal life rife with its own mystique and mayhem.

On the heels of his delicious Amuse Bouche, Bidulka delivers a scrumptuous second serving of Russell Quant. With sharp writing, descriptive flair and wry humour, Bidulka’s „Flight of Aquavit“ is irresistible entertainment at its winsome best.

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Jackson Square JazzGreg Herren: Jackson Square Jazz
New York : Kensington Books, 2004.
ISBN 0-7582-0214-8 (gebundende Ausgabe)
ISBN 0-7582-0215-6 (Taschenbuchausgabe)

Verlagstext:
Doing something, anything, everything could be Scotty Bradley’s M.O. He’s certainly no saint, but when you live in New Orleans, the equivalent of the gay man’s candy store, monogamy is a challenge. Unfortunately, his straight-arrow, FBI agent, sort-of boyfriend Frank has ideas—deep, committed love ideas—that are turning Scott’s Hot Daddy into a decidedly less-than-sizzling puppy dog. It’s enough to send a guy into full-fledged slut mode, and that’s how Scotty ends up nursing a massive hangover in a hotel room with cutie pie Bryce Bell—he of the rounded backside and sheepish grin. As if that weren’t enough, Bryce turns out to be the hottest young skater in the U.S. He’s also hiding a secret bigger than his Joe Boxers.

Always up for a good time, Scotty had been thrilled to get a sly invitation and Bryce’s hotel key card delivered via a Skate America usher. But what he found when he arrived there wasn’t the gay blade himself but someone else entirely—someone who’d been stabbed to death. Suddenly, Scotty finds himself thrust into Bryce’s other life and his connection to an unsolved crime that has haunted the New Orleans police for years—the theft of a priceless artifact stolen from the celebrated Cabildo museum as it burned to the ground. He’s also drawn back into the arms of Colin, the world’s sexiest cat burglar, who has a lot of light to shed on the Cabildo fire (while also shedding clothes) and the trail of murder at its heart.

As refreshing as an ice-cold bottle of Jax beer, as sexy as the sultry bars and smoky jazz clubs of New Orleans, Jackson Square Jazz is another wonderful, strange trip down south in the company of the most deliciously decadent P.I. ever to wear a thong—and be proud of it.

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Mouth and FlameJohn Morgan Wilson: Mouth and Flame : A Benjamin Justice Novel
New York : St. Martin’s Press, 2004.
ISBN 0-312-30984-8

Verlagstext:
Benjamin Justice used to be one of Los Angeles’s most respected journalists, but a scandal over invented sources cost him the Pulitzer, his job and his reputation. With his life in ruins, he’s spent much of the past decade slowly piecing it back together. Now he’s under contract to write his biography, but the writing is going slowly and he’s in need of a job to tide him over financially. So when Bruce Bibby, a freelance writer, is murdered during an apparent burglary, Bibby’s uncompleted assignment for the city of West Hollywood is a much needed opportunity for Justice. Hired to complete the dead man’s assignment-researching and writing a booklet on the city’s historically relevant buildings – Justice resists becoming involved in the murder investigation, wanting only to maintain his quiet, stable life.

But it’s not going to be that easy. There’s a fight brewing over the fate of a set of rundown cottages – some believe them historically significant and wish to preserve them, others want them torn down to make way for a new condo project and both sides see Justice’s pamphlet as the key to winning the fight. As Justice tries to go about his business, he finds himself intrigued by the complexities of the murder case – the young Russian immigrant tied to the Bibby murder scene may be damned by his father’s notorious crimes; the detective leading the murder investigation is quietly searching for her own long missing father; the owner of the houses in question, the would-be developer, and their main opposition all share a secret connection that dates back nearly three decades. When the leader of the local preservation group is found murdered on the grounds of the controversial cottages, Justice must unravel the secrets that surround the murders or let an innocent suffer for another’s crimes.

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Someone you knowGary Zebrun: Someone You Know
Los Angeles : Alyson Books, 2004.
ISBN 1-55583-838-3

Verlagstext:
„I want to meet you tonight, and if you don’t show up, I can’t promise your family will be safe for very long. I’ll be in touch, remember, don’t go to the cops, don’t tell your family. I’ve got plans for you.“

Newspaper columnist Daniel Caruso has a wife he loves deeply, a daughter who means everything to him, and a secret that could destroy them. At a conference in Seattle, he meets and spends a passionate night with Stephen Hart, a handsome firefighter. Awakening alone and deeply conflicted, Daniel flies home to Providence, R.I., but on a layover in Chicago he receives a bizarre and frightening message indicating that someone knows of his deception. When he is home with his family, the serenity of a weekend morning is shattered by the arrival of a second message: a gruesome package, the contents of which make clear that Stephen Hart has been murdered. The messages increase in regularity, filled with chilling details about Daniel’s activity and making it clear that the killer knows every move he and his family make. His desperation to shield his wife and daughter from the truth is replaced by fear for their safety, as the killer becomes puppet master, dragging Daniel deeper into a netherworld of bathhouses and S/M bars where the killer stalks him openly. Journalist Gary Zebrun’s debut novel is a nerve-shattering thriller of psychological terror, sexual obsession, and the devastating price of secrecy.

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The Role PlayersDorien Grey: The Role Players : A Dick Hardesty Mystery
San Francisco, CA : GLB Publishers, 2004.
ISBN 1-879194-49-X

Verlagstext:
Dick Hardest and his life partner Jonathan, visit New York for two weeks, planning on visiting friends, attending plays and seeing the sites for entertainment. Long time friend Max was involved in a new play and they intend to attend the premier. His partner Chris informs them just before the trip, however, that one of the play’s two leading men, Rod Pearce, had been found dead early that morning. Rod was apparently mugged and shot on his way home from the theater. The police already had begun to investigate everyone who had been at the rehearsal the night before.

Rod’s death is a blow to the entire show. Rod was a slut, providing plenty of motivation for a number of men to want to kill him. Tait Duncan, a financial backer for the play, hires Dick to investigate. He is very proud of The Whitman Theater Group and does not want it tarnished by the unfortunate murder, preferring to find answers himself rather than relying on the police who seem rather disinterested in solving the crime. He tells Dick that Rod’s ego far outweighed his common sense, meaning that he was often unaware of how others perceived his actions. Tait offers Dick a generous financial incentive, including reimbursement for his airfare and double his normal hourly rate. Dick need only do as much as possible for the time he and Jonathan are in New York.

Author Dorien Grey’s latest addition to his Dick Hardesty mystery series, „The Role Players“, will quickly become a favorite with fans. Jonathan’s excitement at visiting New York is palpable, making him even more endearing than ever. His obvious adoration of Dick, which is returned in equal measure, lends these characters a charming quality that starkly contrasts with Dick’s purpose when he chances into another investigation. Friends and suspects are equally vividly realized, resulting in a cast of characters that quickly become sympathetic and interesting. Moreover, Grey achieves a smoothly sophisticated backdrop by allowing the action to revolve around a play that functions as an allegory about the loss of humanity, emphasizingthe roles that people play both off stage and on.

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In der Kategorie Lesbian Mystery sind nominiert:

An Intimate GhostEllen Hart: An Intimate Ghost : A Jane Lawless Mystery
New York : St. Martin’s Press, 2004.
ISBN 0-312-31747-6

Verlagstext:
Restaurateur Jane Lawless is thrilled to be catering the wedding of some family friends, Nick and Lauren Clifford, but when Jane arrives at the wedding, she’s in for a shock of a lifetime-and one that could jeopardize her career. The food has been spiked with hallucinogenic mushrooms and the drug-hazed guests are engaged in reckless behavior.

When the groom takes a near fatal dive into an empty pool, an investigation begins and Jane turns to her best friend Cordelia Thorn for help in clearing her name. But when Cordelia’s sister, Octavia, suddenly deserts her infant daughter on Cordelia’s doorstep, Jane is on her own. Events take a turn for the worse when the father of the groom comes up against shocking accusations, and it’s up to Jane to uncover the truth.

Once again, Ellen Hart has woven intriguing characters and surprising twists into a complex and absorbing story.

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Commitment To DieJennifer L. Jordan: Commitment to Die : A Kristin Ashe Mystery
Tucson, Az. : Bean Pole Books, 2004.
ISBN 0-9667359-0-0

Verlagstext:
Lauren Fairchild hiked to a remote Colorado lake and committed suicide – that much seems sure. But why? Why would she abandon her only sister, her beloved niece, and her raven-haired, hazel-eyed lover? What mysterious anniversary did Lauren celebrate just days before dying? Where had she really gone every two weeks – when her date book showed “doctor’s” appointments? And who among her lovers, relatives, and friends was hiding crucial information about Lauren’s death?

That’s what part-time P.I. Kristin Ashe must discover, all the while coping with her own demons – the heartbreak of her brother’s near-death, and her rocky relationship with beautiful lesbian activist Destiny Greaves. Good thing Kris can count on help from Fran Green, a straight-talking, queer-thinking ex-nun with attitude.

Death by DiscountMary Vermillion: Death By Discount : A Mara Gilgannon Mystery
Los Angeles : Alyson Books, 2004.
ISBN 1-55583-863-4

Verlagstext:
Nothing short of murder is going to drag 30-something Mara Gilgannon back to her dinky hometown of Aldoburg, Iowa. So murder it is, and Mara finds herself back in the heartland, helping her Aunt Zee keep her struggling radio station alive while unraveling clues surrounding the murder of Glad, Zee’s longtime partner. Mara begins to suspect that Glad’s vocal opposition to a Wal-Mart opening in the town, an issue that has sharply divided Aldoburg, may have more to do with the murder than antigay bias, as was originally supposed.

But nothing is ever as simple as small-town life would have you believe–as Mara and her roommate, Vince, quickly discover when they become amateur sleuths. First, Mara butts heads with the chief of police, who’d stolen her first girlfriend when they were both in high school. Then she becomes rattled by the attention of a beautiful rookie police officer, who’s conducting her own investigation. On top of all that, Mara loses her prime suspect, a vocal proponent of Wal-Mart, when he’s run over by a car–twice. Someone in town has taken the issue of the corporatization of rural America to a deadly new level!

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Hancock ParkKatherine V. Forrest: Hancock Park : A Kate Delafield Mystery
New York : Berkley Prime Crime, 2004.
ISBN 0425195988

Verlagstext:
It wasn’t a typical call for detectives Kate Delafield and Joe Cameron. For one thing, the upscale neighborhood of Hancock Park was more likely to be a stop on a „bus tour of the stars“ than a homicide scene. For another, everyone seemed too willing to point the detectives in the direction of Victoria Talbot’s ex-husband. Now, while the ex is on trial for his life, Kate must piece together a puzzle of secrets and lies before she can uncover the startling truth…

Vollrausch Anmerkung: Dieser Roman wird voraussichtlich im April 2005 unter dem Titel „Vollrausch“ in deutscher Übersetzung bei Ariadne erscheinen.

Bibliographische Angaben:
Katherine V. Forrest: Vollrausch / Deutsch von Sonja Finck. – Hamburg : Argument, 2005
ISBN 3-88619-885-5
(Ariadne Krimi; 1155)

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The Wombat StrategyClaire McNab: The Wombat Strategy : A Kylie Kendall Mystery
Los Angeles : Alyson Books, 2004.
ISBN 1-55583-836-7

Verlagstext:
Running a pub in the tiny Australian outback town of Wollegudgerie doesn’t offer much fun or future to knockabout Aussie dyke Kylie Kendall. So when the father she never knew dies and leaves her 51% of his Los Angeles-based private detective agency, it’s bright lights, big city for America-bound Kylie. Not so happy about her arrival is her father’s former (and Kylie’s new) business partner, the beautiful, enigmatic Arianna Creeling, who wants to buy Kylie out and gives her a decidedly chilly reception in sunny Southern California. But the two women soon have other matters besides their bickering to attend to. Dr. Dave Deer, psychiatrist to the stars whose „slap, slap, get on with it“ approach has made him a celebrity, hires them to investigate the theft of records and subsequent suicide of a successful but almost universally reviled film director.

Concerned for his reputation, Dr. Deer would much prefer that the death of his former client be revealed to be a murder. Best-selling mystery novelist Claire McNab (The Carol Ashton Mysteries, The Denise Cleever Mysteries) launches her newest series with a bang as the sparks between Arianna and Kylie fly in the City of Angels, which has turned out to be much more difficult and dangerous than Kylie had imagined.

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Die Gewinner werden während einer Gala am 2. Juni 2005 in New York, im Graduate Center, City University of New York, bekannt gegeben.