Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Schlagwort: Krimi

Ideenklau

Lese immer noch die wunderbare Biografie Sir Arthur Conan Doyle – Das Leben des Vaters von Sherlock Holmes, die Daniel Stashower schon vor zehn Jahren in den USA veröffentlichte und die seit Anfang des Jahres endlich auch in einer deutschen Übersetzung vorliegt. Auch wenn Stashower gelegentlich ein wenig zu sehr zum Anwalt von Conan Doyle wird, ist es eine sehr kenntnissreiche und klug verfasste Lebensgeschichte, die sich recht flüssig lesen lässt. Heute nun bin ich über den kleinen Disput gestoßen, den Conan Doyle mit seinem US-amerikanischen Kritiker Arthur Guiterman hatte. Guitermann griff Conan Doyle im Dezember 1912 in Form eines Gedichtes an.

Serie Krimi International – SKI

Auf niemanden ist mehr Verlass. In DEM Blog, das → diese Meldung eigentlich hätte bringen müssen, weil man dort doch die einschlägigen Kontakte hat, schmort man lieber im eigenen Saft (so sehr, dass es mittlerweile ziemlich angebrannt riecht). Egal. Jedenfalls läuft bereits seit dem 9. Mai beim WDR Funkhaus Europa eine „neue, innovative Krimireihe“: SKI – Serie Krimi International. Erfunden hat sie der Ulrich Noller und der Gök Senin. Weiterhin schreiben Merle Kröger, Norbert Horst, Sabina Altermatt, Nathan Markov und Pieke Biermann für diese Reihe, die Musik stammt von Matthias Manzke. Pieke Biermann hat eigens für diese Reihe nach vielen Jahren wieder einen literarischen Text geschrieben und veröffentlicht.

Wenn der Berg brennt

Roger Smith: Kap der Finsternis
Der südafrikanische Autor Roger Smith hat bislang Drehbücher geschrieben sowie als Produzent und Regisseur für Film und Fernsehen gearbeitet. Sein Gespür für klare, eindrucksvolle Bilder zeigt sich auch in seinem Debütroman “Mixed Blood“, der bei uns unter dem Titel “Kap der Finsternis“ erschienen ist. Finstere Alltagsszenen, ungeschönte Geschichten von Mord, Fanatismus und Korruption stehen in einem harten Kontrast zu der atemberaubenden Kulisse der südafrikanischen Metropole. Am Fuße des beeindruckenden Tafelberges entspinnt er eine rasante Geschichte von gnadenlosen Jägern und gnadenlos Gejagten – ohne Happy End.

Das Syndiakt sucht die Superkrimis

… und glaubt, sie gestern gefunden zu haben: Die Autorenvereinigung deutschsprachiger Kriminalliteratur hat ihre Friedrich-Glauser-Preise vergeben. Die Preisträger:

Über Krimis und so…

→ Literarische Spurensuche von Watson bis Wallander – Frauke Kühn interviewt Kritiker Thomas Wörtche. Daraus dieses Zitat:

Edgar Awards 2009 – Die Gewinner

In New York sind am 30. April 2009 die diesjährigen Preisträger der → „Edgar Awards“ bekanntgegeben worden. Die „Edgar Awards“ zählen den renommiertesten Krimipreisen und werden von den → Mystery Writers of America (MWA) vergeben. Hier die Liste der Preisträger:

KrimiWelt-Bestenliste für Mai 2009

kooppartner_krimiwelt_logo.jpgEs scheint, als habe die Jury der KrimiWelt-Bestenliste die deutschsprachige Kriminalliteratur entdeckt. Auch in der aktuellen Liste sind gleich sechs Autorinnen und Autoren aus dem deutschen Sprachraum vertreten. Neu dabei diesmal ist Monika Geier mit ihrem Roman „Die Herzen aller Mädchen“. Ja, das könnte eine gute Leseempfehlung sein, die bisherigen Geier-Romane waren jedenfalls überzeugend. Ebenfalls neu: Robert Hültner und sein „Inspektor Kajetan kehrt zurück“ sowie der Italiener Gianrico Carofiglio mit dem Krimi „Die Vergangenheit ist ein gefährliches Land“. Insgesamt also diesmal keine wirklichen Überraschungen. Hier folgt die Liste in der gesamten Übersicht.

Schuld hat der Leser

Wieder einmal ist ein ehrgeiziges Krimiprojekt gescheitert – so kann man es seit heute bei → „Watching the detectives“ lesen. Die → „Kriminelle Sittengeschichte Deutschlands“, eine Reihe mit zehn Bänden deutschsprachiger Kriminalliteratur aus dem letzten Jahrhundert, herausgegeben vom Hamburger Autor Frank Göhre, wird nach Abschluss und Veröffentlichung des zehnten Bandes nun verscherbelt. So teilt der Verlag, die „Edition Köln – Verlag Peter Faecke“ über „Wtd“ mit: „… der Abverkauf war wider Erwarten ein völliges Desaster.“ Das kann man zu Recht traurig finden. Dieter Paul Rudolph, Betreiber von „Wtd“, hat dann auch schnell den Schuldigen ausfindig gemacht:

Kriminelles Altpapier vom „Stern“

Ein Krimi-Special legt in dieser Woche der „Stern“ auf. In der Beilage zum aktuellen Heft findet sich unter anderem ein Porträt des italienischen Autors Massimo Carlotto, der Selbstversuch des Schriftstellers Frank Schulz, der sich erstmals im Genre ausprobieren möchte (und scheitert), sowie reichlich Kurzrezensionen zu aktuellen Krimis und Thrillern. Zumindest das, was man in der „Stern“-Kulturredaktion wohl unter Krimirezensionen versteht. Natürlich gibt es nur die „besten Thriller des Frühjahrs“ und ein Satz wie „Ein paar Klischees weniger wären hier aber mehr gewesen“ ist vermutlich der kritischste im ganzen Heft. Bei Formulierungen wie „Angereichert mit einem Hauch von Verwesung“ möchte man dann doch vor Fremdscham in den Boden versinken. Das hat dann das Niveau der „Focus“-Mordkommission.

KrimiWelt-Bestenliste für April 2009

kooppartner_krimiwelt_logo.jpgLeider mit einigen Tagen Verspätung und um die Chronistenpflicht zu erfüllen reiche ich hier jetzt noch die KrimiWelt-Bestenliste für den April nach. Man mag sich ja verwundert die Augen reiben, aber alle drei Neueinsteiger sind deutschsprachige Autoren beziehungsweise eine Autorin. Ist der deutsche Krimi (mal wieder) im Aufwind?

Nun ja, das kann man alles relativ sehen. Jörg Juretzkas aktueller Roman „Alles total groovy hier“ sei „Noir unter brachialer Sonne“. Nee, Juretzka tut das, was er schon seit Jahren tut und das tut er ganz gut. Mehr nicht. Bei Oliver Bottini, der mit seinem vierten Roman „Jäger der Nacht“ vertreten ist, verhält es sich ähnlich – nur, dass es nicht so lustig zu geht wie bei seinem Kollegen aus dem Ruhrgebiet. Und Uta-Maria Heim überrascht mit ihrem „Wespennest“ nicht wirklich, sondern die Autorin führt fort, was sie vor 18 Jahren begonnen hat. Das alles ist in Ordnung, Anlass zur Euphorie bietet die aktuelle Liste allerdings nicht. Die sieht so aus: