Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Schlagwort: Platzpatrone

Platzpatrone: Und ewig schleichen die Erben

Neulich flatterten mir die aktuellen Veranstaltungshinweise des Hamburger Speicherstadtmuseum in den E-Mail-Korb. Darin werden unter anderem folgende Lesungen angepriesen:

Warte, warte nur ein Weilchen…

„An der Abstimmung (im Internet oder per Postkarte) für den RIPPER AWARD, der vom Festival 2008 erstmals ausgelobt wurde, beteiligten sich im Internet oder per Postkarte über 10.000 Menschen aus über 20 Ländern!“

mordamhellweg.de

Der schwachsinnigste Krimipreis mit dem geschmacklosesten Titel, den das Krimimarketing zurzeit zu bieten hat, geht ins furiose Finale. Welche Autorin, welcher Autor wird sich mit einem Preis schmücken dürfen, der nach einem Serienkiller benannt ist? Warte, warte nur ein Weilchen…

Platzpatrone: Besinnliche Adventszeit mit dem Totmacher

Ja, die Stadt Hannover zeigt sich auch in diesem Jahr zur Adventszeit von ihrer makaberen Seite. Der große Sohn der Stadt, Serienmörder → Fritz Haarmann, ist auch in diesem Jahr auf dem offiziellen Adventskalender vertreten. Letztes Jahr mit Hackebeilchen, in diesem Jahr in Handschellen. Und nächstes Jahr wird er dann enthauptet. Besinnliche Adventszeit. Mehr dazu im Video.

Platzpatrone: Der „Ripper“ und das Schweigen der Warnsysteme

Nun also stehen sie fest, die Nominierungen für den → „Ripper“-Award. Getroffen hat es John Harvey, Henning Mankell, Val McDermid, Håkan Nesser und Maj Sjöwall. Über die unrühmliche Namensgebung habe ich ausführlich geschrieben. Wie albern und amateurhaft an der Begründung für diesen Namen herumgewerkelt wurde, habe ich auch bereits dokumentiert.

Selbstverständlich habe ich auf mehrere E-Mails nie eine Antwort von den Verantwortlichen erhalten. Wozu sollte man sich auch mit kritischen Stimmen – es gab ja durchaus noch weitere Ein- und Widersprüche zur Namensgebung – alleinauseinandersetzen? Das stört das schöne Harmoniebedürfnis, das sich wie eine Krake in der heimischen Krimilandschaft ausgebreitet hat.

Platzpatrone: Gefährliches Vakuum

Der Chinese von Henning Mankell
Henning Mankell: Der Chinese

Einen neues Buch von Henning Mankell zu rezensieren lohne sich eigentlich nicht – diese Meinung vertreten einige Kritiker. Schließlich hat Jan Christian Schmidt schon vor einigen Jahren festgestellt, dass Mankells Prosa “furztrocken“ und die Plots “bis zur Schmerzgrenze unplausibel“ seien. Es handle sich bei Mankells Büchern um nichts anderes als “Trivialliteratur für sozial-romantische Bedenkenträger… “. Obwohl dieses – aus meiner Sicht richtige – Urteil schon 2001 gefällt wurde, trifft es auch weitgehend für die nachfolgend erschienen Kriminalromane des Schweden zu. Warum also sollte man sich Gedanken über sein neuestes Werk mit dem Titel “Der Chinese“ machen? Der Grund liegt in der fatalen Wirkung, die das Werk von Henning Mankell auf die Wahrnehmung von Kriminalliteratur hierzulande leider und immer noch hat.

Schwedischer Schwurbel

» Das Folgende sollte in die schwedische Rechtsgeschichte eingehen. Was die drei Polizisten entdeckten, war beispiellos ind der schwedischen Kriminalgeschichte.«
S. 24

» Alle hatten Fragen. Aber Vivi Sundberg winkte ab. Das Wichtigste war jetzt, dass jeder mit eigenen Augen sah.«
S. 34

»Sie standen schweigend da.
„Ich begreife nicht, wie man einem Kind etwas so Entsetzliches antun kann“, sagte Valentina schließlich.
„Gerade weil wir nicht begreifen, müssen wir uns anstrengen, zu erkennen, was wirklich passiert ist.«

Wenn du denkst du denkst dann denkst du nur du denkst

Aus der Rubrik „Listen, die die Welt nicht braucht“: „Cicero“, das „Magazin für politische Kultur“, hat eine → Rangliste von Deutschlands Denkerinnen aufgestellt. Elke Heidenreich steht auf dem ersten Platz. Darunter findet sich folgendes Zitat von ihr:

„Wenn Frauen viel lesen, fühlen sich manche Männer schon bedroht. Denn wer liest, blickt durch, wer durchblickt, hat eine eigene Meinung, und viele Männer schätzen das nicht besonders bei Frauen.“

Thea Dorn findet sich auf Platz 45, Cora Stephan (alias Anne Chaplet) auf Platz 90. Die deutschen Buchhändlerinnen werden sich freuen.

Platzpatrone: Lustige Abzocke

Wie man als Verlag sowohl mit Büchern als auch mit deren Besprechungen Geld verdienen kann und wie man als Zeitung darüber nicht berichten sollte. Das „Hamburger Abendblatt“ hat heute einen → launigen Artikel veröffentlicht, in dem es um eine Internetseite geht, bei der man als Schriftsteller gegen Geld eine positive Rezension bekommt. Nun ist das […]

Nichts Neues vom „Ripper-Award“

Manchmal muss man einfach aufdringlich sein. Manchmal muss man sich auch wiederholen. Das kann nervig sein, ich weiß, und ich finde es auch nicht angenehm. Aber manche Dinge sind mir wichtig und sollen zumindest nicht ungesagt oder ungeschrieben verhallen. Zum Beispiel die geschmacklose Namensgebung des europäischen Krimipreises „Ripper Award“. Ich hatte mich vor knapp zwei […]

Platzpatrone: Späte Huldigung für einen brutalen Serienmörder

Bernd → weist heute auf den neuen Krimipreis → „Ripper Award“ hin. Die Begründung für den Preisnamen liefern die Organisatoren auch gleich mit: „Der Titel RIPPER AWARD basiert auf der Figur des historischen Jack the Ripper, der im Jahr 1888 im Londoner Stadtviertel Whitechapel mindestens fünf Frauen ermordete. 2008 – wenn das Krimifestival bereits zum […]