Krimiblog-Archiv

2005 – 2010

Schlagwort: Internationaler Krimi

Presseschau: Alibis No. 27

Alibis Nummer 27Post aus dem fernen Kanada, über die ich mich immer wieder freue: Die aktuelle Ausgabe der Krimizeitschrift → „Alibis“ ist erschienen und liegt auf dem Schreibtisch. Wie immer liebevoll gestaltet, mit einem besonders hübschen Cover bei dieser 27. Ausgabe. Man schaue nur einmal auf den Mond, der da über der Stadt Québec scheint. Die feiert am 3. Juli ihren 400. Geburtstag und aus diesem Grund werfen die fleißigen „Alibis“-Redakteure einen Blick auf die Schattenseiten der Stadtgeschichte.

Nachgereicht: Gewinner der Lambda Awards

Bevor ich das nun ganz vergesse, hier nachgereicht die Gewinner der diesjährigen → Lambda Awards in den Kategorien „Men’s Mystery“ und „Woman’s Mystery“.

Mit den Lambda Awards werden jährlich lesbische, schwule, bisexuelle und transgender Bücher in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. In diesem Jahr haben 85 Jurorinnen und Juroren über 463 Bücher in 21 Kategorien abgestimmt.

Streifzug: Festivals, fehlende Freizeit und viel Freude

»Es ist eine sehr schwierige Aufgabe, wirklich gute Kriminalromane zu schreiben. Diese Aufgabe habe ich jetzt gemeistert.« – Das behauptet Åke Edwardson in einem Interview bei → Spiegel Online und will deshalb mit dem Krimischreiben jetzt aufhören. Ob’s wirklich ein Verlust ist?

Das Ausbeutung im Krimi-Kritik-Gewerbe an der Tagesordnung ist, wissen wir spätestens seit die Zustände in der → Hinternet-Redaktion bekannt wurden. Noch schlimmer scheint es aber bei der Krimi-Couch zu sein. Dem investigativen Artikel → „Bücher sind seine Leidenschaft“ entnehmen wir betroffen, dass dort zwei festangestellte und etwa 50 frei Mitarbeiter rund um die Uhr Krimis lesen. Moderne Sklaverei, die sich selbst Henning Mankell in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen könnte.

Schwedischer Schwurbel

» Das Folgende sollte in die schwedische Rechtsgeschichte eingehen. Was die drei Polizisten entdeckten, war beispiellos ind der schwedischen Kriminalgeschichte.«
S. 24

» Alle hatten Fragen. Aber Vivi Sundberg winkte ab. Das Wichtigste war jetzt, dass jeder mit eigenen Augen sah.«
S. 34

»Sie standen schweigend da.
„Ich begreife nicht, wie man einem Kind etwas so Entsetzliches antun kann“, sagte Valentina schließlich.
„Gerade weil wir nicht begreifen, müssen wir uns anstrengen, zu erkennen, was wirklich passiert ist.«

Abschiedsvorstellung

Vita NuovaMagdalen Nabb: Vita Nuova : Guarnaccias vierzehnter Fall

Er ist einer dieser Krimifiguren, die einem über die Jahre ans Herz wachsen: Maresciallo Salva Guarnaccia, der die kleine Carabinieri-Station im Palazzo Pitti in Florenz leitet. Der Mann aus Sizilien, den seine kranke Schwester als „Tyrann von Syrakus“ aufzieht, ist in seinem vierzehnten Fall „Vita Nuova“ weit davon entfernt, ein Despot zu sein. Guarnaccia hat es mit dem Mord an einer Tochter einer wohlhabenden Familie zu tun. Ein Mordfall, der zunächst ausschaut wie ein aus dem Ruder gelaufener Raubüberfall, bei dem sich dann allerdings die heile Welt der Familie des Opfers als leicht bröckelnde Fassade herausstellt. Ein Fall, bei dem sich der Traum von einem „neuen Leben“, wie es der Titel verspricht, gleich bei mehreren Figuren als Trugschluss herausstellt.

High Noon

Hochspannung: Morgen darf man → hier klicken. Ab 12 Uhr. Vielleicht gibt es dann auch Neuigkeiten zum beliebten Mörderpreis.

Streifzug: Freitag der 13. und eine grüne Fee in Australien

Was tun Krimiautoren/leser/fans eigentlich, wenn sie sich nicht mit Krimi beschäftigen? → Daniel Hatadi, Gründer des Kriminetzwerkes → Crimespace, beschäftigt sich während des australischen Winters mit → der grünen Fee. Achtung! Erst ab 18! Man könnte sich natürlich auch mal bei den Nachbar-Genres umschauen, beispielsweise beim Horror. Da haben die Australier nicht nur grüne Feen, […]

Gib mir drei!

Wieder eine dieser unsinnigen und doch so schönen Listen. Diese ist besonders kurz: → „Three authors you couldn’t live without“ fragte David J. Montgomery in seinem → Blog. Konkreter geht es um die Frage, welche drei Autoren man am meisten vermissen würde, wenn sie aufhören würden zu schreiben. Montgomery nennt Lawrence Block, Michael Connelly und George Pelecanos. J. Kingston Pierce nimmt die Idee bei → Rap Sheet auf und findet – nach langer Überlegung – i Peter Lovesey, Peter Robinson und Robert Crais. Seine Begründung findet sich in dem schönen Artikel → „Don’t Take My Sunshine Away“. Tja, und so kommt was kommen muss: Welches sind Eure drei unverzichtbaren Krimiautoren? Gib mir drei!

Höhenangst im Bergidyll

Kreuzigers Tod
Peter Oberdorfer: Kreuzigers Tod

Die ersten Seiten von Peter Oberdorfers Debütkrimi “Kreuzigers Tod” wecken Erinnerungen. Ein kauziger Dialog zwischen dem namenlosen Dorfpolizisten, der zugleich Ich-Erzähler ist, und Engel, seinem bauernschlauen Assistenten, eröffnet die Geschichte. Für einige Zeit liegt der Schatten von Simon Brenner, schräger Privatdetektiv aus der Feder von Wolf Haas, über der Erzählung. Doch dieser Schatten weicht schnell. Dafür schreibt Oberdorfer, der 1971 in Innsbruck geboren wurde, in einem anderen Stil als sein Landsmann. Zwar ist seine Grammatik ebenfalls nicht frei von österreichischen Wendungen und Stilblüten, dennoch ist Oberdorfers Text wesentlich einfacher zugänglich als Haas‘ Kauderwelsch. Zugleich ist sein erzählerischer Anspruch ernsthafter und durchdachter: Bei ihm tritt sowohl sprachlich wie auch inhaltlich der Klamauk in den Hintergrund, dafür wird eine brüchige Bergidylle sichtbar, in deren Tälern sich bedrückende menschliche Geschichten abspielen.

Streifzug: Von Italien bis Chicago

Für alle Freundinnen und Freunde der italienischen Krimiszene sei das → Blog thrillercafe.it empfohlen. Da wir ja gelernt haben, dass viele moderne Krimiautoren so schreiben wie sie schreiben – weil sie nämlich alle verkappte Viktorianer sind – sei das schöne → Blog The Victorian Peeper hier erwähnt. Dort gibt es aktuell etwas über unseren Lieblingsserienmörder: […]